Globi war doch im Militär. Unglaublich, diese Website zeichnet sich wohl nicht nur durch schlechte Witze, Unwahrheiten, Dramatisierungen und Verbreiten von bösen Gerüchten aus, sondern auch durch besonders schlechte Recherche! Es gibt das Buch „Globi wird Soldat“. Darauf wurde ich netterweise von meinem Klassenlehrer darauf hin gewiesen. Dieses habe ich nun bestellt, damit ich auch mal einen Verleich mit der Realität ziehen kann, ich werde euch dann exklusiv berichten, wie sich Globi den Krieg vorstellt.
PS: Anscheinend wird das Buch nicht mehr neu gedruckt, wegen rassistischen Aussagen...
PPS: Nun aber schnell zur ereignisreichen fünften Woche.
Wachtdienst: Hilfe ein Gummimann
Am Monntag konnten wir endlich wieder mal unser Wissen in Sachen Wachtdienst auf den neusten Stand bringen. So stand auch das verhaften von Personen auf dem Programm. In der Theorie ganz einfach. Der Zuverhaftende muss die Arme ausstrecken, dann nimm man seine Hand in den Schwanenhals (Man biegt sein Handgelenk so weit bis er quitscht wie ein herziges Ferkel) und bindet ihm die Kabelbinder um.
Theorie gut... Praktisch? Ich musste natürlich gerade den Gummimann, der auch nebenzu noch Gemüsebauer ist erwischen. Der Schwanenhals zeigte null Wirkung. Ich bog seine Hand hinunter bis er seinen Arm berührte. Er lachte nur. Gut, dann versuchte ich es mit grober Gewalt. Was dazu führte, dass er mich packte auf den Boden legte und mich fesselte. Sehr elegant. Da bin ich doch wieder mal froh, dass ich im Krieg eine grossen starken Panzer um mich rum hab ;-) War ziemlich ne peinliche Aktion
Wachtdienstschiessen: Blind...
Ja , das war noch lustig... Wachtdienstschiessen. Eigentlich nichts schweres vom Schiessablauf her. Einziges Problem, ich durfte meine Augenbinde nicht verwenden. Es macht ja auch wenig Sinn, denn in echt würde ich ja auch keine Augenbinde auf haben. Da ich aber aus irgend einem unergründlichen gentechnischen Defekt mein linkes Auge alleine nicht schliessen kann, ich aber Rechtshändler bin, wurde ich bis jetzt einfach mit Augenklappe ausgebildet. Soldat Pirat.... Macht nicht sehr viel Sinn... Ist aber so.
Die Trefferquote hielt sich dann auch sehr in Grenzen. Irgendwann lupfte es mir den Deckel und ich fing an mit links zu schiessen. Jetzt traff ich wenigsten die Terroristen. Vielleicht muss ich mich langsam daran gewöhnen.
Übung Sicuro: Die Gefechtshode number one
Am Abend wurde, dass erlernte mit einer kleinen Übung überprüft. Wir bezogen einen Bereitschaftsraum in der Sappeurarena. Unser Zug war für die Eingangskontrolle zuständig. Der Abend versprach spannend zu werden denn anscheinend sollten einige Markeure unser Sicherheitsdispositiv überprüfen kommen.
Ich wurde von unserem Zugführer zur Gefechtsordonanz gewählt. Ein Job mit Vor- und Nachteilen. So musste ich keine Wachtschicht übernehmen, war aber die ganze Nacht an zwei Funk gebunden, die ich zu gegebener Zeit mit irgend einem Intelligenten Funkspruch beantworten musste.
Etwa so: Schlafen. Aufwachen. „An Wache von Zug 2, Frage Lage? Antworten“ .... „Verstanden, Schluss“ Weiterschlafen. Frag mich jetzt nicht, was die da geantwortet haben...
Sprachprobleme: Pornospino
Der Alarm um eine komplette Rundumsicherung zu veranlassen, war „Porco Spino“. Obwohl einige Ostschweizer (Böse Zungen behaupten es seien Österreicher) bis am Ende nicht begriffen, dass es sich dabei nicht um einen Angriff von Spinnenden Pornodarstellern handelt, sondern um ein Stachelschwein. Der Alarm Pornospino wurde somit zum Klassiker...
Und so auch diese Nacht, um ca 2 Uhr wurde der Alarm ausgelöst und die Leute rannten in ihre Posten. Ich als eidgenössisch diplomierte Gefechtsordananz trabte gemütlich hinter meinem Zugführer her und meldet ihm ob die verschiedenen Stellungen top waren.
Zum Schluss kam dann die Enttäuschung, die Patroullienwache hatte versagt (Waren halt auch Artilleristen) und es konnten feindliche Kräfte eindringen. Zum Glück stürmten sie nur den Kommandoposten und weckten mich nicht aus meinem süssen Schlaf ;-)
Artillerie live... Überlasst das Denken den Pferden die haben den grösseren Kopf...
Die Artillerie leistete sich diesen Abend auch einen grösseren Lapsus. Da am nächsten Tag einige Fahrzeuge bewegt werden mussten. Schickte jeder Zug einige Fahrer ins Bett. Die Artillerie schickte doch wirklich ALLE Fahrer ins Bett. Ergo, sie hatten ständig zuwenig Wachpersonal und baten uns ständig um hilfe. Die wir ihnen selbsredend nicht gaben. Unser Detachement war doch so sehr ausgelastet.
Beförderung zum Kompaniekommandant
Diese Nacht war weiter sehr ereignisvoll. Irgendwie hatten die anderen Züge Angst Verantwortung zu übernehmen oder selber Entscheidungen zu fällen. Und so funkten sie unseren Zugführer (und somit auch mich als Gefechtshodde) an und baten um eine Bestätigung oder eine Hilfe. Ich glaube ich hab an einem Abend noch nie soooo viele Veloständerprobleme aufs mal gehört. Funksprüche wie: „Dürfen wir unsere Wache durchs Tor schicken“, waren keine Seltenheit. Ein richtiger Kompaniekommandant wurde er dann erst, als sie in fragten ob sie doch die Sicherung wieder auf das normale Wachtdispositiv kürzen dürfen. Natürlich gab es da nur eine Antwort: „Sicher nicht! Weitermachen, Schluss.“ Die liebe Artillerie soll uns nur weiter bewachen teuflischguck
Übung Villagio
Kaum waren ich aus meinem warmen Schlafsack gekrochen, auf das Fahrrad gestiegen und zurück in die Halle verschoben gings doch schon los mit der nächsten Übung. Wieder ein Bereitschaftsraum, dieses mal aber vor allem mit Fokus auf den korrekten Ablauf des Bezugs und nicht primär um die Sicherung. Und kurz nach dem Bezug des Bereitschaftsraumes fand ich mich als Zugführer unserer Klasse wieder und musste alles koordinieren. Zum Glück hatte ich als einer der wenigen meine Checkliste dabei. Das gute am Zugführer ist ja, dass man nicht irgendwo auf einem Wachtposten warten muss bis die Zeit vorbei geht, sondern man kann im KP sitzen und alle um sich rum dirigieren. Noch besser geht dies natürlich wenn man als Unterstellte alles Offiziersaspiranten hat, die alle schon Ahnung von der Materie haben. So musste ich zB mein Gewehr nicht selber putzen und auch die grossen Krokis wurden mir alle von meinem Zugstrupp gezeichnet. Das Motto Kommandieren-Kontrolieren-Korrigieren hat wenn es funktioniert schon etwas verlockendes :D Alles in allem eine spannende Übung. Glücklich waren auch ca 5 Aspiranten die die Charche „Schlafen“ erhielten. Sie konnten den halben Nachmittag im Heu liegen und schlafen. Ja der Bereitschaftsraum muss realistisch gespielt werden!!!
Der Freitag
Der Rest der Woche verging wie im Fluge, denn am Freitag folgte etwas von den schon Legenden, Sagen und Mythen der Kavallerie erzählt haben sollen. Ein Event der das Leben jedes Offiziers verändern sollte. Man sagt sogar, dass man viele Kavalleristen und Pänzeler dieser Anlass ewig mit einem staren Blick ins Gesicht geschrieben wurde. Es gibt tausende Gerüchte darüber, und allesamt sind sie war oder sogar noch untertrieben um die tapferen Kämpfer davor nicht zu entmutigen. Die alten Eidgenossen gewannen viele Schlachte, denn nach diesem Tag konnte sie nichts mehr schocken, Hitler hatte Angst die Schweiz anzugreifen als er sah welche Strapazen Schweizer Offiziere der Panzertruppen überstanden. Die Rede ist von Übung Rotor, die Strecke besteht schon seit Urzeiten. Ein kleiner Velomarsch (nur 80km) soll kühne Kämpfer zu Übermut verleiten. Die leichte Packung soll sie zusätzlich verwirren und der kleine Waffenplatz OL um die Startreihenfolge festzulegen ist nur dazu da die Aspiranten zusätzlich zu verwirren und ihren Fokus zu vernebeln.
Gut, irgendwann ist man on the road. Man radelt frohen Mutes, der Geist von tausenden MLT-Offizieren begleitet einem über den ersten kleinen, feinen, steilen Hügel und bald wägt man sich schon in Gedanken ans Ziel. Doch dann folgt der erste Cross... Ein kleiner gelber Wegweiser zeigt anstatt auf die Strasse direkt in den Wald hinein. Doch vor einem liegt ein Hügel. Also absteigen Velo schultern und rauf. Das war schon etwas streng aber man kämpfte sich durch.
Gerüchte gingen um von Patroullien die bereits aus Angst umkehrten (oder war es weil sie vergessen hatten bei zwei Posten abzustempeln ;-) Idioten... :D). Es ging also weiter.Auf Teerstrassen hinunter ins Aaretal. Vor uns türmte sich ungeheuer der Belpberg auf. Und auch da wurde natürlich nicht die normale Route gewählt. Cross 2 folgte. Doch von oben erwartete uns nicht ein angenehmer Blick ins Tal. Sondern schnell wieder der abstieg. Langsam näherten wir uns dem Längenberg und somit Cross 3. Die schlimmste aller Strecke. Sogar Frodo der den Mount Doom besiegte, währe hier umgekehrt. Doch anfänglich schien es doch gar nicht so schlimm. Ein kleiner Waldweg, das schien ja noch zu gehen, was wir alle nicht wussten... es war der Teufelspfad. Den plötzlich war kein Weg mehr da und es ging gerade den Berg hinauf. Es schien als wolle uns der Berg besiegen. Er war nahe dran. Die Muskeln brannten und so manches Fahrrad kullerte die schlammige Piste wieder hinab. Doch es ging weiter. Als wir fast oben waren wurden wir durch unsere Klassenlehrer durch nette zurufe wie: „Schneller Rüegg, weniger Schnöre meh Schaffe.“ „Hou lueg emal am Rüegg gönd au langsam dWitz us.“
Selbstbeherschung war also angesagt. Denn es waren nur noch wenige Meter bis oben. Oben gabs Spagetti, richtig J Sie bekamen mir gut. Nach einer halben Stunde gings weiter. Nach 5 Minuten war die Energie die man auf dem Berg getankt hatte schon wieder weg, doch mehr als die Hälfte war geschafft. Cross 4 kam einem wie ein Katzensprung den Berghinauf vor und auch die Fahrt bis Cross 5 war dazu da, sich wieder etwas locker zu machen. Auch wenn ein ziemlich zügiges Tempo angesagt war.
Wir standen also am Cross 5 eine grosse Wiese, steil wie Anton und mit dem Gefühl als ob uns jemand Blei um die Füsse gebunden hätte ging es an den letzten wirklichen Aufstieg. Durch ein Bachbett und durch schlammige Wege kämpften wir uns hoch. Oben angekommen rochen wir die Lunte... Es könnte uns noch reichen um bis 17:00 zurück zu sein und so das Leistungsabtreten zu gewinnen. So schlugen wir ein Tempo an bei dem sogar Alex Züle schwindlig geworden währe. Die Strecke schien ewig lang. Mit Windschattenfahren versuchten wir die brennenden Muskeln zu entlasten. Immer schneller immer schneller. Da war schon das Tor beim Polygon schnell über den Sportplatz. Die Halle A, ja kein Traum wir waren da. Schnell die Räder ordentlich hingelegt und auf einem Glied aufgestellt und gemolden (verdammt es war 17:02). Der Chef OS kam auf uns zu: „Ahh, meine Uhr ist stehen geblieben. Genau 17:00. Ich gratuliere... Bhuuuu... Übung Rotor war geschafft. Die Legenden haben nicht übertrieben...
2 Kommentare:
haha wie schön wars doch! bin gerade ins schwelgen geraten, meine U "ROTOR" hab ich anno 88 gemacht und es war genau gleich. ich bin irgendwie auf ihren blogg geraten und lese ihn mit grosser freude. gute sache! kameradschaftlicher gruss von einem "stäbler"
Auch ich bin ein alter MLT OS Absolvent und durfte mit einer tolle Truppe in meiner Jugend den Rotor in Angriff nehmen. Die obigen Ausführungen haben mich sofort an die damalige Zeit errinnert als wir im Herbst 1997 auf den Zwieseliberg mit den Rädern auf den Schultern ankamen und dann noch vor der Leistunsabtreten-Deadline im Ziel beim damaligen Schulkommandanten U.Z. uns meldeten (inkl. Schweizer Hymne)
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