ELTAM
Eltam, Hört sich doch mehr nach einem afrikanischen Perkusionsinstrument an als ein Elektronischer Taktiksimulator der mechanisierten Truppe. Was das genau ist? Eigentlich ein überdimensionales Computerspiel. Ca. 50 Gamestations (Arbeitsplätze) sind eingerichtet. Von denen sind noch ca 10 im Realworldstyle aufgebaut man sitzt also in einem Panzer Chassis und frässt mit dem Ding auf einer riessen Leinwand umher. Es können bis zu 400 Fahrzeuge dargestellt werde, dies läst Gefechte in Batalionsstärke zu. Das Gebiet ist auch ziemlich gross und wird sogar noch vergrössert!
ELTAM ist dazu da, vor allem Kompanie Kommandanten und Battalionskommandanten zu schulen. Zugführer dürfen zwar auch mitspielen, sind aber mehr Manipuliermasse. World of Warcraft ist von Gestern. Battlefield für Anfänger und Call of Duty Pausenbeschäftigung. Männer kommt ins Militär werdet Offizier und spielt das richtige Spiel des Lebens. ELTAM – The holy swiss war. Obwohl so ganz schweizerisch ist es ja doch nicht den die gaming Map ist einer Deutschen Umgebung nachempfunden. Doch dies ist nicht weiter schlimm. So verschwindet die Hoffnung wenigstens nicht, das die Schweiz den Traum vom eigenen Meer und somit dem Anstoss an die Ostsee nicht ganz aufgegeben haben!
„Aber meine Herren, dies ist kein Spiel. Sie töten hier Menschen. Natürlich nützen wir ihren Spieltrieb aus aber es ist kein Spiel!“ Also zu Deutsch haltet die Freude am gamen im Herzen zeigt sie nur nach aussen nicht.
Kompanie Kommandant Rüegg
Nach der eher langweiligen Einführung ins ELTAM (Wer liesst schon die Anleitung eines Games bevor er es ausprobiert ;-)). Gings dann an die Aufteilung zu welcher Truppe man gehörte. Da keine Hauptmänner zur Verfügung standen, mussten einige von uns in den sauren Apfel beissen und Kompaniekommandant werden. Und natürlich traf es mich. Aber nicht als stolzer Chef einer Panzergrenadierkompanie, nein Panzer Sappeure mussten es sein. Mein wunderschöner Schüpa wurde gegen ein M113 eingetauscht. Der M113 ist ziemlich so das älteste was die Panzertruppen zu bieten haben. Aber für die Sappeure reicht es immer noch :D
Gut, dann gings schon bald mal an die Planung der Befehlsausgabe. Ein Angriff auf Blau. Diese standen uns in Kompaniestärke irgendwo im Weg. Und wir mussten da durch. Die Panzersappeure hatten den Auftrag die Annäherung sowie der Übertritt über den nahe gelegenen Fluss zu gewährleisten. Ich kämpft zusammen mit einer Kompanie von Russenpanzer... Also echt tolle aussichten :D
Let der be war
Und schon gings los. Die Panzer rollten. Eine ganze Kompanie unter meinem Kommando. Ich sitze hintem im M113 und zeichne an meiner Karte. Vor mir sitzen ein Besatzer Uof sowie ein Fahrer. Beide Romans... Nicht das ihr jetzt denkt ich will irgendwelche Vorurteile stärken. Aber als ich das erstem Mal auf die Leinwand schaute, konnte ich es nicht glauben... Die manövrierten mich total in die Scheisse. Meine Kompanie stand am Fluss und sicherte den Übergang während ich irgendwo noch in der Stadt rumtuckerte. Irgendwelche Leute werden jetzt sicher sagen, dass es an meinen Sprachkenntnissen lag oder an meinen schlechten Erklärungen... Aber ich hab es ihnen 3 Mal erklärt, eine Karte organisiert die Route aufgezeichnet und immer wieder gefragt ob sie noch wissen wo sie sind... Da gabs also nur eines. Ich riess dem Besatzer Uof die Karte aus der Hand und wies den Fahrer an den richtigen Ort. Dort standen meine Züge schon in Stellung, wenigstens die Auftragstaktik funktioniert hier im Militär.
Sobald ich dann in Stellung war fing das übel aber an. Die Panzerkompanie hatte so einige Probleme. So rückten sie nicht auf Linie vor, sondern sie postierten eine Zug hinter mir. So wartete ich ca 30 Minuten in Stellung... Irgendwann haute es mir dann den Nuggi raus und ich griff ein und fuhr in eine neue Stellung. Und siehe da, plötzlich fiel es dem Panzerzug auch auf, dass er vielleicht seinen Arsch bewegen sollte.
Leider war da der Krieg schon verloren. Der Aufklärungszug opferte seine Panzer auf ohne wirkliche Ergebnisse zu erzielen. Die andren Züge fuhren direkt in die gegnerische Stellung. Und schon war der Kampf vorbei.
Unglaubliche Leistungen
Hier möchte ich noch einige geniale taktische Entscheide meiner Kameraden aufschreiben. Panzerzug 1 wurde als gewaltsames Aufklärungselement eingesetzt. Als der Zugführer Feindkontakt vermutete, stürzte er sich heldenhaft Mutterseelen mit seinem Panzer ins Gefecht. Die anderen zwei Panzer liess er hinten stehen und griff an. Naja, war ja auch klar, bei einem Verhältnis von 1 gegen 12 hätte ja jeder angegriffen. Da dachte wohl einer er sei Chuck Norris.
Aber auch Blau hatte so seine Probleme, der Aufklärungszugführer stellte seine zwei Fahrzeuge irgendwo an der Front auf, während er gemütlich ca. 10km hinter der eigenen Sperre sass und in einem herzigen Kaff ein Kaffee genoss. Als der Bat Kadi das bemerkte schickte er ihn an die vorderste Front, worauf der Aufklärer antwortete: „Aber das ist Mord.“ Der hatte wohl noch nicht ganz verstanden, dass Aufklärer da waren um zu sterben.
Kritik
Eine bedenkliche Kritik gab uns anschliessend auch unser Bat Kadi... Er habe englische Funksprüche gehört. Dies sei eine Schweinerei er wolle im Militär kein Wort englisch mehr hören. Jeder Offizier spreche in seiner Landessprache und wird verstanden.
Und dann fuhr er fort mit ZITAT: den Lessons learned“. Das muss dann wohl Neudeutsch sein. Aber er kann ja nicht viel dafür ist halt von der Artillerie :-D Und als er dann mit seiner After Action Review fertig war, war ich sicher, dass er wohl das Ausmass seiner Worte nicht ganz verstanden hatte...
Übung Mezzo
Die goldene Mitte der OS hatten wir zwar noch nicht erreicht, doch trotzdem gab es einen Grund zum feiern. Die Artillerie verliess uns für unbestimmte Zeit in Richtung Biere. Also natürlich war der offizielle Grund, dass bis jetzt erlebte zu feiern. Natürlich hat es auch Nachteile, dass die Artillerie uns verliess. Jetzt ist es nicht mehr so einfach nicht letzter zu werden an einem Test.
Der Abend war leider viel zu schnell vorbei. So konnte man das Zusammensein nicht wirklich lange geniessen und man musste ja auch schauen, dass man am nächsten Tag einigermassen Fit war.
Zugführer Rapport
Ca 2 ½ Tage verbrachten wir mit dem erarbeiten eines Zugführer Rapports. Die Zeit war geprägt von sehr viel Freizeit (Zu Deutsch Arbeitsvorbereitungszeit). Lernen konnte man aber doch ziemich viel. Ist es doch eines der wichtigsten Steuerelemente die mir als Zugführer zur Verfügung. Leider gibt es nicht viel spannendes davon zu erzählen... Also lasse ich es bei den wenigen Zeilen
Zielhangschiessen: Was für eine miesere
Am Freitag, sollten wir das zweite Mal in der OS an den Zielhang gehen um dort mit dem Schützenpanzer zu schiessen. Leider verlieft es nicht so wie ich mir dies vorgestellt hatte. Wir verbrachten den halben Morgen damit, Probleme mit dem MG zu lösen. Am Schluss lag es daran, dass jemand den Lauf des MGs nicht richtig rein getan hatte... Und wenn der Lauf schräg drin ist kann ja leider kein Schuss ab gehen... Das ganze ging soweit, dass ich vom Übungsleiterturm zweimal auf den Panzer runter musste. Das Einstellen der Waffe (Systemfehlerwertschiessen) war dann auch eine ziemlich traurige Sache. Der Panzerkommandant drehte anstatt an den Systemfehlerwerten an den Justierwerten rum. Fazit es schoss ans völlig falsche Ort. Zusätzlich kam noch dazu, dass die Scheibe, auf die geschossen wurde, defekt war und wir so immer dachte er treffe nicht... Ach ja und schlussendlich wurde es dem Klassenlehrer genug und er ging runter auf den Panzer und schoss. Als dann endlich alles schoss gab es einen Besatzungswechsel und ich konnte vom Übungsleiterturm auch mal in den Panzer wechseln. Und gleich auf den Richterplatz. Nachdem ich dem Kommandant einmal wüst gesagt habe, dass er das MG wie ein Mann laden solle und nicht langsam und gemächlich nach hinten zu ziehen, schoss es oh wunder perfekt. Und meine Abschussrate stieg auf ein scharfschützenmässiges Niveau.
Das Mittagessen gabs am Zielhang vorne. Was ich als sehr gemütlich empfand, Aus der Gamelle essen. In der Sonne liegen und die schöne Zeit geniessen. Der Sommer ist schon was tolles. Wie wir doch in der RS und der UO uns den Arsch abgefroren haben. J
Am Nachmittag stand noch der WPD am Panzer an. So wies aussah, wurde der WPD vor ca 2 Jahren das letzte mal durchgeführt. Stellen die gefettet werden müssten. Waren trocken wie die Sahara und auch sonst war so einiges nicht mehr kontrolliert worden... Tja aber immerhin ist das ganze jetzt endlich wieder instand gesetzt.
So neigte sich eine schöne Woche zu ende. Nächste Woche sollte es so weitergehen. Wettschiessen, Panzertechnik und eine Fahrschule mit dem Panzer.
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