Highlight: Schiessen mit dem Panzer
Diese Woche waren nicht nur Prüfungen angesagt, sondern die Anwärter durften auch das erste Mal mit dem Panzer schiessen. Am Montag mussten wir also den ganzen Tag die Panzer parat machen, aufmunizionieren, Schiess PDs durchführen und einiges an Theorie büffeln. Ich hoffe mal schwer, dass im Krieg das ganze etwas schneller geht, denn wenn man einen Tag halben Tag für das Vorbereiten der Panzer hat wirds dann sicher etwas Eng ;-)
Noch einige technische Infos zu unsere Schatzi-Spatzi-Panzer. Er hat eine 30mm Bushmaster Kanone, erste Bereitschaft sind 160 Schuss, die zweite 240. Ein MG51 ist auch an Bord. Dies fast bei der ersten Bereitschaft 500 Schuss.
Alles in allem gabs also einiges an Munition zusammenzuhängen und in den Panzer zu schaffen. Was man aber wirklich sieht, ist dass das Konzept des Panzers nicht wirklich durchgedacht ist. Die Aufmunitionierung ist eine eher komplizierte Sache. Sie kann nur in der Stellung 3 und 6 Uhr durchgeführt werden. Während dem Kampf würde das also heissen, dass sich der Turm des Panzers auf die Seite drehen müsste damit er Nachgeladen werden konnte. Ist jenachdem nicht von Vorteil wenn man einen Leo im Nacken hat :-)
Der 5 Minuten Lunch
Der Wochenanfang war ein relativ gestresster. Am Montagabend mussten wir die Panzer wieder putzen und für das Schiessen am Dienstag bereit machen. Dies dauerte leider wieder einige Stunden, somit hatten wir noch genau 10 Minuten fürs Nachtessen. Leider wurde meine Zeit noch zusätzlich auf 5 Minuten gekürzt, da ich die Sturmgewehre bewachen muss. Also in 5 Minuten reinrennen, Essen fassen (Die Betriebsoldaten haben es sichtlich genossen mich warten zu lassen) und dann reinstopfen. Es gab Leberwurst mit Teigwaren. Richtig fiess war, dass sie richtig lecker war.
Naja, dann wieder rausspurten und die ganze Packung ergreifen. Zagg schon steht Rekrut Rüegg wieder bereit. Aber was hört man da für Worte aus dem Mund des Vorgesetzten. Laufschritt??? Ach wie ich mich freute. Die Leberwurst zirkulierte anschliessen mehrere Male zwischen meinem Mund und Magen. So konnte ich den feinen Geschmack der Leberwurst doch noch einwenig länger geniessen...
Anwärter sind bereit mehr zu leisten
Richtig gehört, dass sind wir und so wird es auch von den Vorgesetzten proklamiert
Auch wenn man weitermachen muss. Dann ist man bereit dazu, ist ja klar. Leider hat mich bis jetzt noch keiner dazu gezwungen eine längere Mittagspause zu leisten oder nochmals 20 Schuss zu verbölleren. Haupsächlich sind wir bereit den Panzer nochmals zu putzen, nochmals alles zu kontrollieren und alle Strecken im Laufschritt zu machen. Doch Doch, wie toll ist es doch mehr leisten zu können und so seinem Vaterland zu dienen...
Querulant Rüegg?
Am Dienstag war Rekrut Rüegg nicht so sehr zwäg. Müde von Ausgang, musste ich aber trotzdem mich an die Arbeit machen. Jedoch war ich anfangs noch sehr langsam und das passte einigen Obergefreiten, die wohl ein etwas härteren Ausgang als ich gehabt hatte, gar nicht. So wurde ich darauf hingewiesen, dass ich nicht dreinschwatzen soll und wenn ich was zu melden habe mich auch anmelden soll. Auch gefiel ihm gar nicht, dass ich meine Arbeit sitzend und nicht stehend ausführte. Obwohl es wohl genausoschnell wenn nicht schneller ging. Ja und als ich dann anstatt zu Arbeiten einem Kameraden der neu zu unserer Gruppe gestossen ist. Die Theorie noch erleuterte als irgendwelche Nebelwerfer zu montieren, platzte dem Obergefreiten der Kragen und ich durfte eine Runde um die Halle rennen. Der Rest des Morgens verhielt ich mich dann ganz still, war wohl zu viel Individualismus für einen Morgen ;-)
Schiessen mit den Panzern: Hallo UNO hören sie mich?
Am Nachmittag gings dann endlich ans Schiessen. Wir fuhren mit den Panzern an die 900 Meter marke und stellten unsere Panzer auf. Dann warteten wir auf die Befehle des Kommandanten.
Diese kamen aber sehr spärlich durch, der Funk stürzte ca. 3 Mal ab und musste immer wieder neu geladen werden. Anschliessend machten noch ca. 2 MGs und eine Kanone Probleme (Hoffen wir mal, dass im Ernstfall das Ganze einwenig flotter klappt).
Ja und dann war es endlich soweit. Die ersten Schüsse verliessen unsere Rohr. Am Anfang war es für mich als Fahrer noch spektakulär zuzuschauen doch schon bald, vertiefte ich mich in andere Arbeiten. Ich konnte in den ca. 2 Stunden schiessen, einwenig schlafen, zwei Karten schreiben, mit Simi telefonieren und ein bisschen lesen. Schiessen ist also eine ziemlich coole Sache :-)
Theorietest: Funny Questions
Am Mittwoch Abend mussten wir dann die obligatorischen Theorien für den AGA Schlusstest schreiben. Genauergesagt drei: AGA Schusstest, Kameradenhilfe und Kriegsvölkerrecht.
Zuerst war ich einwenig beunruhigt, da ich die Theorie über das Kriegsvölkerrecht verpasst hatte (war am Schiessen). Doch als ich die Fragen lass war ich dann schon ziemlich beruhigt. Ein Beispiel: Darf man im Krieg plündern? A: Ja, denn im Krieg ist alles erlaubt; B: Ja, aber nur so viel, dass es für andere auch noch was hat; C: Nein
Die Kameradenhilfe war dann schon etwas schwieriger. Wir mussten wissen wie sich eine Atomexplosion anhört. Und leider kann ich mich nicht so gut an eine erinnern. Und auch einige Fragen über Nervengase waren eher schlecht geraten :-)
Der absolute Hammer war der AGA Schlusstest. Es war mehr ein allgemeiner "Intelligenztest" mit Matheaufgaben, Fragen zu Politik, Gesellschaft, Sport und Verhalten. Weiss jemand von euch welches der grösste Sportevent ist? New York Marathon oder Tour de France.
Als ich mich beschwerte, dass die Fragestellung schlecht gestellt sei, bekam ich nur ein Rüffel vom Feldi... :-) Aber schliesslich ist gross ein Klar definierter Begriff und jeder Normalsterbliche weiss ob es sich dabei um Anzahl Teilnehmer, Besucher oder Finanzen geht...
Finale Wahrheit: Endlich da
Nachdem wir unsere Packungen ca. zwo Mal kontrolliert hatten, wurden wir unsanft um 5 Uhr geweckt und in die Halle verschoben. Dort wurden wir in Patrouillen aufgeteilt. In diesen verschoben wir dann OLartig zu verschiedenen Posten, bei welchen wir Aufgaben für die Wertung von Finale Wahrheit erledigen mussten.
Unsere Gruppe musste noch zusätzlich das KD-Box schiessen nachholen, welches die Anderen am Montag geschossen hatten während wir die Panzer aufmunitioniert hatten.
Also liefen wir Richtung Auwald, überholten einige Gruppen, damit wir nicht anstehen mussten bei diesem Posten.
Zuerst stand das Riegeln (Laden/Entladen, etc.) auf dem Programm, plus Gewehr in 60 Sekunden auseinanderbauen und wieder zusammensetzen. Meine Leistungen waren nur sehr Mittelmässig, konnte das Gewehr nicht rechtzeitig Zusammenbauen. Gab aber trotzdem noch Teilpunkte.
Besser war ich beim schiessen, von 50 Punkten genau ein Fehlschuss. Tja, ich und mein Sturmgewehr sind halt schon gute Freunde :-)
Als zweiter Posten machten wir ABC. Dort mussten wir lediglich die Schuma uns in 10 Sekunden anziehen und dem Partner in 20. Ging eigentlich ganz gut. Nur dass ich halt kein Fan der Schuma bin :-)
Der letzte obligatorische Posten vor dem 300 Meter Schiessen war der SAN/ABC Posten. Es war eine Kombination aus beiden. Wir mussten also in BG2 einen Kampfbahn entlang rennen. Plötzlich gab es einen C-Alarm und wir mussten den Vollschutz erstellen. Ganz brutal wurde es dann für mich als mein Kamerad verletzt war und ich ihn bergen musste. Natürlich musste genau ich den 100 Kilo Mann erwischen... Ich schleppte ihn über den schlammigen Boden. Dabei ging ich fast drauf, die Schuma ist halt doch nicht so der absolute Hammer.
Halb Tod durften wir sie dann endlich wieder abziehen und konnten uns wichtigeren Themen wie das Verbinden eines Patienten widmen.
Doch die Zeit rannte uns davon und so durften wir ihr nachrennen. Im Eiltempo kamen wir liefen wir im Kampfkomplett zum Schiessstand.
Das 300m Schiessen erledigte ich dann mit Bravour. Ich erzielte 74 Punkt (72 werden für das Schiessabzeichen benötigt).
Und schon war der ganze Postenlauf zu Ende. Wir machten eine kleine Pause, bis uns unser Zugführer zusammenrief und uns über die anschliessende Übung informierte.
Der kleine Marsch - die kalte Nacht - der überraschende Morgen
Wir mussten einiges an Material fassen (Restlichtverstärker, Schaufeln, Karten, etc.) und liefen los. Das Ziel war nur etwa 10km entfernt und darum nicht eine allzu grosse Herausforderung. In der nähe der Kander bezogen wir unser Lager in einem kleinen Wald. Dort stellten wir unser Biwak auf.
Für alle Jungschar/Pfadi Profis, dabei handelt es sich um ein Firstzelt. Diese Art von Zelt hat den Vorteil, dass man am Morgen seinen Schlafsack ziemlich lange putzen darf, weil man die ganze Nacht im Sumpf lag. Aber das ist ja egal den wir machen ja gerne Schlafsack-PD ;-)
Auch sehr witzig war das ausheben des Grabenfeuers. Das Loch sollte ca. 30-50cm tief sein. Leider waren wir im Wald und der Boden bestand zu 50% aus Wurzeln und 50% Steinen. Unser Landschaftsgärtner schaffte es jedoch nach Einsatz seiner ganzen Kraft ein anständiges Loch auszuschaufeln.
Endlich konnten wir ein feines Menu (Hörnli mit Gehacktem) zubereiten. Und es schmeckte besser als manches Essen in der Kaserne.
Doch schon bald war das entspannen am warmen Feuer vorbei. Die Wachen wurden eingeteilt. Ich hatte das Pech eine Wache in der Mitte der Nacht zu bekommen. So blieb ich die ganze Nacht wach am Feuer, zusammen mit einigen meiner Kameraden. Spannend war die Wache auch nicht gerade. Wenigstens konnten wir mit dem Nachtsichtgerät rumspielen (Man fühlt sich wie James Bond mit diesem Ding auf :-))
Um 4:15 hiess es schon wieder packen. Zurück wurden wir mit den Lastwagen gebracht. Total müde stieg ich auf den Lastwagen und schlief auch sofort ein als er abfuhr.
In der Halle angekommen, retablierten wir unser Material und bekamen endlich unsere Bomben. Jetzt sollten wir also echte Grenadiere sein. Dachte immer Grenadiere seine grosse, muskulöse Typen. Und nicht jemand wie ich :-)
Top-Panzer Grenadier Besatzer
Zum Schluss der Woche kamen wir zum eigentlichen Höhepunkt, der beste der Kompanie wurde erkoren. Dabei wurden alle Prüfungen von Finale Wahrheit kumuliert. Der Zugführer hielt eine bewegende Ansprache, dass es kein anderer sein dürfe als einer aus unserm Zug CANALE.
Also standen wir da im daher und warteten. 3.Platz: Rekrut Hunziker Canale... Wuhhhuuuu
2.Platz: Rekrut Frei Canale.... Yhhhhaaaa
1.Platz: Rekrut Rüegg Cana... WAS????
Da konnte ich mich doch nur verhört haben. Ich schaute den Kadi ungläubig an und nahm wie in Trance die Auszeichnung entgegen. Irgenwas ging da wohl schief. Ich und Top-Besatzer? Naja ich freute mich natürlich wie wild. Doch erwartet hätte ich natürlich alles andere. Nach meinen Leistungen hätte ich mich im Mittelfeld eingeschätzt. Aber da wollte wohl das Schicksal was anderes.
Nun darf ich mich als Top-Besatzer nennen und werde für die nächsten drei Jahre in der Ruhmeshalle ausgestellt... Verkehrte Welt kann ich da nur sagen...
Umzug
Am Freitag Nachmittag zogen wir noch in die UOf Kaserne um. War nicht wirklich speziell darum dies nur noch als kleine Anmerkung. Ich nehme schwer an nächste Woche gibts viel zu erzählen über die UO.
PS: Vergesst die Kommentare nicht!
1 Kommentar:
Top-Besatzer, Gratulation! ;8
Kommentar veröffentlichen