Glatzenkrankheit: Achtung, die Dompteuse geht um
Eine schwerwiegende Krankheit geht in der PzGren Bes Kompanie um. Die Glatzenkrankheit. Immer mehr Rekruten verlieren ihre Haare. Der Verursacher? Nein keine Chemotherapie oder altershalber. Nein die wandelnde Domdeuse (auch unter dem Decknamen Rasierapparat bekannt) geht um. Ständig muss man um seine schöne Haarpracht bangen. Den plötzlich taucht sie hinter einem auf, in der Hand eines von ihr wahrscheinlich besessenen Rekruten auf. Und versucht zuzuschlagen. Bis jetzt konnte ich ihr entgehen. Doch die Gefahr besteht. Hoffe nun inständig, dass sie nicht plötzlich Nachtaktiv wird. Denn im Schlaf bin auch ich Machtlos. Aber ich werde mich zur wehr setzen. Und versuche mich so gut es geht von der Glatzenkrankheit zu schützen.
Inspektion: 2=4 ich bin Panzergrenadier?
Die kleine Inspektion stand an. Eine Inspektion ist dazu da dem Schulkommandant zu zeigen welcher Zug ausbildungsmässig den längsten, grössten und besten hat. Dazu muss man so kuhle Sachen machen wie: Gewehr in 60 Sekunden zerlegen, Sackbefehl ausbreiten, in der Gegend rumfunken und die Krondisziplin: Die Zugschule.
Da wir vom Zug Canale sowieso die Besten sind war für uns klar, dass wir die Inspektion mit Bravour bestehen werden ;-) Ist ja klar den Gegen einen Russenzug und eine Funtruppe ist es ja nicht schwer sich durch zu setzen.
Ja und dann kam der Grosse Moment, wir standen da in einer Kolonne, Brust raus, stolze Haltung, keine Bewegung (und mein linkes Ohr hat gebissen, ich dachte es fällt jetzt dann ab...) der SchuKo (Schulkommandant) watschelte an uns vorbei. Das schwirigste an der ganzen Übung war wohl das Lachen zu unterdrücken. Und als ich den altbewährten Trick versuchte mir die Leute Nackt vorzustellen bekam mich so ein grausen als der Schuko mit seinem Bierranzen vorbeilief, dass ich fast geplatzt währe vor lachen.
Trotzdem meisterten wir das. Dann stand unser Zugführer vor uns hin, befahl uns ins Daher und dann fing es an mit den Reaktionsübung.
Das sieht dann etwa so aus (YouTube):
*ironiemodus ein* Top motiviert *ironiemodus aus* rannten wir also hin und her auf dem Platz. Als ich versuchte einen heruntergefallenen Handschuh aufzufangen, machte ich ziemli unsanft Bekanntschaft mit dem Betonboden. Ein blutender Handballen sowie ein offenes Knie war die folge.
Trotzdem machte ich weiter. Und dann passierte das was nie hätte passieren dürfen. Unser Zugführer befahl: In zwoer Kolonen.... Marsch... Und was machen unsere Obergefreiten (unsere direkt Vorgesetzten) diese *nett sein modus ein* Globis *nett sein modus aus* stehen in vierer Kolonen ein. Das warf natürlich das ganze Konzept durcheinander und wir bekamen ein Ungenügen. Na dankeschön :-)
Beim anschliessenden Gewehr ausseinandernehmen. Konnte ich trotz blutender Hand die 60 Sekunden einhalten.
Beim zusammenbauen passierte dann das Malheur. Ich haute mit der blutenden Hand voll Gegen einen Boltzen. Das Tat weh und ich verpasste die Zeit von 90 Sekunden.
Trotzdem sah es ziemlich spektakulär aus, als ich dem SchuKo mein mit Blut verschmiertes Gewehr präsentierte :-)
Der Schluss der Inspektion war dann nicht mehr alzu schwer. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und mussten einige Aufgaben lösen. Wir waren dann alle froh als der SchuKo wieder weg war und ich endlich meine Hand verbinden konnte und das Gewehr anständig putzen.
Militärische Leistung: Es muss gut aussehen
Ein Punkt, welcher mir während dieser Woche sehr aufgefallen ist, ist das "gut aussehen". Alles muss gut aussehen, das Mat, die Truppe, die Panzer, die Arbeit. Aber nichts muss wirklich gut sein. Man spricht immer nur vom gut aussehen. Vor allem wenn der Schuko vorbeikommt, ist es egal wenn die Hälfte des Zuges mit ausgeliehenen Sackmessern rumläuft. Hauptsache es sieht gut aus. Eigentlich schade. Aber trotzdem kann ich euch sagen, ich seh heute wirklich gut aus.
Kompanie Kommandant: So einem "Grüenchäppli" hören wir doch gar nicht zu
Da unser Kadi uns leider für vier Wochen verlassen musste (war wirklich ein super Typ), bekamen wir einen Ersatz von den Gefechtlern. So ein Ex-Füsel. Leider ging es nicht lange, dass er seinen Einfluss auf uns wirken liess. Er liess uns beim AV unzählige Liegestützen (LOL unser Feldi machte dabei schlapp :D) machen und benahm sich sonst wie der hinterste. Wir haben die starke Vermutung, dass irgendwas in seiner Kindheit schief ging. Aber müssen wir nun durch, aber wir helfen ja gern dabei wenn es darum geht ein Manko zu kompensieren.
ID: Die Dusche der Einsamkeit
Der innere Dienst ist dazu da, sich selbst zu putzen und waschen, das Zimmer aufzuräumen, etc. Und da passierte mir doch etwas ganz besonderes. Ich hatte die Dusche ca. 15 Minuten ganz alleine für mich. Ein wirklich unglaubliches Gefühl. Einfach alleine zu sein. Etwas das einem total fehlt hier. Ihr könnt euch wohl nicht vorstellen wie viel entspannter ich aus der Dusche kam. 15 Minuten einfach einen freien Kopf bekommen. :-) Dann gings auch schon wieder los, zurück ins Zimmer.
Wochentest: "Ja ist der jetzt schon fertig?"
Am Montag Nachmittag war ein grosser Wochentest auf dem Plan. Wer hier sehr gute Leistungen zeigte konnte schon am Freitag nachhause.
Natürlich hofften so einige am Freitag nach hause gehen zu können. Wer einer der verschiedenen Posten nicht bestand musste am Samstag Morgen für die Übung Schliff antraben und konnte dementsprechend erst am Samstag Mittag nachhause.
Es stand also viel auf dem Spiel. Ich machte mich mit einem anderen Rekrut auf den Weg. Und siehe da. Schon eine E (Erfüllt) regneten auf uns hinab. Doch dann passiert es. Der Gewehr Manipulierposten. Ein extrem pingeliger Obergefreiter und sehr wenig Zeit. Nervös wie Anton riegelte ich und machte ein Fehler nach dem anderen. Doch am Schluss reichte es doch. Wieso? Der Obergefreite war so auf meinen Kameraden fokusiert, dass er meine Fehler total übersah :-)
Nach ABC Posten (bei dem wir wiedermal unser Gewehr mit Entgiftungspuder einseifen durften :-( ), einigen Theorien und dem Funk Posten kam mein absoluter Favourit. Ich nenn ihn jetzt mal ganz salop den Kampfsau-Posten.
Ziel war es sich durch einige Deckungen, Tunnels, und offen Stellungen zu kämpfen und am Schluss einen Verletzen Soldaten am anderen Ende zu bergen und ihn zurück zu bringen. Ein Posten für alle Hobby-Rambos und Sandkastensoldaten. Ich hatte auch einen grossen Spass. Kriegspielen für grosse :-)
Ja und was ist denn jetzt los? Wo ist der nächste Posten? Was das waren schon alle? Kann nicht sein. Locker watschelte ich zurück zum Ziel und siehe da. Ich war der Erste. Mit 20 Minuten Abstand. Hoppla Georg. Dabei hatte ich es immer sehr gemütlich auf dem Postenlauf. Naja jetzt hatte ich dafür ausreichend Zeit mein Gewehr und meine Schuhe zu putzen. Dies gehörte nämlich auch zur Bewertung, wie wir aber erst am Schluss erfuhren... So putze ich ca. 1 Stunde mein total eingepuderetes Gewehr und meine dreckigen Schuhe.
Ja und so war ich ziemlich happy, dass ich als einer von ca. 10 aus der Kompanie am Freitag nach Hause kann. Doch am Donnerstag wurden wir Fahrer dann hart enttäuscht. Wieso, diese Antwort wird euch gerne unser allzu beliebtes Grüenchäppli geben. Aber da ihr ihn nicht selber Fragen könnt. Erzähl ich es euch das ganze etwas später. (Spannung aufbauen ist doch was tolles)
Faspa: Playstation 2 mit krassem Controller und Rumble Pack
Endlich hatte das Warten ein Ende. Wir konnten unsere Fähigkeiten im Fahrsimulator Schützenpanzer (Kurz Faspa) beweisen. Der Fahrsimulator ist ein genauer Nachbau des Fahrerstandes. Rundherum ist ein überdimensionaler, halbrunder Bildschirm und untendran sorgen einige Hydraulikgelenke für den nötigen Fun (ähnlich wie der Simulator im Verkehrshaus).
Schnell die Übung starten und dann gings auch schon los. Eine nette Computer Männerstimme erklärte uns was wir zu tun und zu lassen haben. Wirklich mühsam war nur, dass sie jeden Befehl ca. 10 Mal wiederholte. Den Satz: "Sie haben kein Licht" dröhnt mir immer noch in den Ohren.
Nur so zum Spass fuhr ich einige Male aufs Trottoir und das rüttelt ziemlich stark. Da freu ich mich doch schon auf die richtige Fahrschule wenn ich in echt einige Randsteine absagen darf :-P
Alles in allem war es eine tolle Erfahrung. Mir wurde es auch überhaupt nicht schlecht (Einige Rekruten hatte extrem mühe). Für eine vier Millionen teure überdimensionale Playstation also ganz passabel.
Puch: Kollektive Verfahrschule
Wenn das Kader nicht mehr weiss was sie noch mit dem Rest der Woche machen könnten. Dann gehen sie mit den Fahrern in die Puch Fahrschule. Man braust einfach einige Stunden in der Umgebung Thun herum (Über die bequeme Rückbank des Puchs und ihre Möglichkeit Schlaf nachzuholen hab ich euch ja bereits informiert). Witzig war es deswegen, da wir jeden Hennenschiss einen Puch verloren. Der einte Puch konnten wir dann irgendwo in Interlaken wiederfinden :-) Die hatten wohl definitiv die falsche Ausfahrt genommen. Unser Leutnant meinte nur jetzt wo wir endlich mal die Chance hätten wie schwule Eglis zusammen zu kleben sollten wir sie auch wahrnehmen.
Panzer-Pédé: Was ist jetzt auch der Panzer schwul?
Am Freitag stand der grosse Wochen-PD an. Nein nicht wie viele vermuten eine schwule Woche auf Französisch. Sondern den Wochenparkdienst am Panzer. Drei bis fünf Stunden wollten sie uns damit beschäftigen. Streng nach Reglement gingen wir also an die Panzer und Putzen und Kontrollierten wir die Panzer. Leider ist den Reglement-Schreiber das Wort Redundanz nicht ganz klar. So konnten wir nach Reglement ca. 3 Mal die Sitze der Fahrer erstellen zweimal Scheiben putzen und sonst so einiges Doppelt machen. Natürlich haben wir dies gewissenhaft gemacht...
Was mir fehlt...
Nein, werde hier jetzt nicht Standart-Sprüche wie: Meine Freundin, die Familie, Jungschar und meinen Hund hinschreiben (Whupps schon passiert) das stimmt zwar alles, aber diese Woche viel mir etwas ganz anderes auf.
Mir fehlen zwei kleine Worte: Danke und Bitte. Die Inexistenz dieser fällt einem zwar nicht so leicht auf, doch trotzdem sind sie meistens einfach nicht da.
Würde man einem Befehl "Bitte" anhängen, dann währe das ja wohl kein richtiger Befehl mehr. Und wer sagt schon danke dafür das er nur etwas ausgeführt hat was ihm befohlen wurde.
Als ich einmal ganz Laut Bitte sagte, als ich jemandem einen Hammer in die Hand drückt schaute er mich verdutzt an und sagte: So jetzt aber weiterputzen.... Na danke...
Leistungsabtreten: Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken
Ja wie schon gesagt, wurden einige Hoffnungen am Donnerstag schnell zerstört, dass man am Freitag schon ins verdiente Wochenende vereisen hätte können.
Der liebe Kadi meinte nämlich ganz beiläufig: "Ach ja, die Fahrer welche den Test im Faspa heute nicht bestehen dürfen dann auch noch an die Übung Schliff kommen!"
Wie bitte? Hab ich da richtig gehört... Wohl kaum, doch es war Tatsache. Der Sack, hat einfach die Voraussetzungen für das Leistungsabtreten geändert und sich somit wohl zur "most hated person" auf dem Waffenplatz gemacht. Auch ich war etwas nervös, denn auch ich war in Gefahr.
Faspa-Test: 1. Rekruten haben nie recht und 2. Stimmt ersten immer
Leicht nervös setze ich mich als am Donnerstag Nachmittag in den Simulator schnallte mich an und fuhr los. Eine einfache Strassenfahrt, Kreisel, Rotlichter, enge Strassen, von allem war etwas dabei. Doch nach dem Test war ich ganz zufrieden mit mir. Ausser das ich vergessen habe den Motor nach dem Anhalten 2 Minuten laufen zu lassen, hatte ich keine grösseren Schnitzer in meinem Programm.
Die Auswertung zeigte dann aber ein ganz anderes Bild. Der Computer sagte nämlich, das ich am Kreisel den Fahrzeugen den Vortritt nicht gewährt hatte und somit die Prüfung nicht bestanden hätte.
Ich war mir aber 100% sicher das ich die Autos durchgelassen hatte. Es gab einige Diskussionen mit dem Übungsleiter. Dieser wollte mir das ganze nicht glauben und behauptete immer noch nach dem Anschauen meiner Fahrt, dass ich halt zu spät gebremst hätte und so im Kreisel stehe. Ich werte mich weiter. Er holte den Chef der Simulatoren und auch dieser sagte mir, dass es mein Fehler sei.
Aber immerhin erlaubte er mir meine Fahrt aus einer anderen Perspektive anzuschauen. Und siehe da, ich stand ca einen Meter weg von den ersten Haifisch Zähnen.
Der Chef kuckte etwas verdutzt und meinte dann nur kurz: "Ja dann gibts halt diese Punkte noch." Keine Entschuldigung, nix. Arroganter Sack.
Immerhin konnte ich nun sicher am Freitag abtreten, Leider reichte es für einige meiner Kameraden nicht, da nützte kein Stürmen. Der Kadi zuckte nur mit den Schultern. Da kann ich nur sagen: Schade für ihn. Da hat er doch gerade noch seine letzten Credits verschenkt.
Der Rest der Woche im Schnelldurchlauf
Diese Woche konnten wir das erste Mal mit dem echt Panzer fahren und auch einige Manöver fahrern, sonst war noch viel Puchfahrschule und Theorien über Funk, Klimanlage, Elektroanlage etc auf dem Plan. Nichts wirklich spannend oder erwähnenswertes. Bilder sprechen jedoch mehr. Darum hier zum Schluss noch einige Impressionen.
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