Zuerst einmal danke, dass ihr jede Woche diesen Blog liesst. Ihr könnt auch gerne einige Kommentare hinterlassen. Dann weiss ich wenigstens das meine Blogs nicht im Nirvana des Internets verschwinden. :-)
Ein Thema das mich wie fast jede Woche fasziniert sind die Menschen welche zusammen eine RS absolvieren. So unterschiedlich wie ihre Herkunft ist so unterschiedlich ist ihr Verhalten in Stresssituationen, Freundschaften, Hilfsbereitschaft und Zusammenleben.
Bei uns im Zimmer haben wir vor allem ein Pärchen welches sich aufs Blut nicht leiden kann. Ein Ex-Gimäler und ein Stromer. Beide total verschiedene Menschen, der Gimäler ist Musiker, Träumer und Chaot. Der Stromer, geradlinig, aufbrausend, launisch und auch etwas grob, ein Büetzer.
Der Gimäler hat so seine Probleme im militärischen Alltag sich zurecht zu finden. Er vergisst dauernd Sachen, macht vieles falsch, tritt in ziemlich viele Fettnäpfchen und auch sonst verhält er sich nicht allzu geschickt. Jedoch ist er rein Sprachlich und Intelligenzmässig dem anderen Überlegen.
Der Stromer nervt sich dauernd über die Leistungen des Gimäler. Er fährt ihn an und droht ihm. Er nervt sich ab jedem Fehler und nimmt jedes Fettnäpfchen als Grund ihn dumm anzumachen. Er verhält sich ziemlich unsensibel. Dauernd hört man zwischen diesen beiden ein riesen "gechiffel" und schon mehrmals haben sie sich gegenseitig Prügel angedroht.
Partei will keiner wirklich für den einen oder anderen ergreifen. Aus Selbstschutz oder auch um sich nicht auch zu exponieren. Vor allem der Gimäler steht sehr viel alleine da, denn wer hilft schon so eine "Schuelbueb" der keine Ahnung vom Leben hat...
Diese Büetzer Einstellung ist ziemlich weit verbreitet und ich bin manchmal sehr froh, dass ich eine Lehre gemacht habe... Trotzdem werden seine Leistungen aus Prinzip schlechter dargestellt, da er ja noch nie gearbeitet hat. Echte Leistung können also nur Büetzer erbringen... Eigentlich traurig, dass gerade hier wieder ein Graben zwischen zwei Gesellschaftsschichten entsteht.
Wöschwiiberverein: - Militär
Jawohl, man glaub es kaum, aber im Militär werden wohl die meisten Gerüchte, Vermutungen und Verdächtigungen verbreitet.
Egal über was und wenn man redet darüber. Egal obs um die Sexuelle Neigung eines Fouriers, die Kindheit eines Kameraden oder das Verbleiben eines verschwundenen Akkus geht.
Wenn jemand etwas angestellt hat sind meisstens die Rekruten schuld (also das wird vom Kader immer vermutet), gibt natürlich ziemlich eine grosse Unstimmigkeit bei den Rekruten wenn man nicht in den Ausgang kann, weil irgendwas verloren ging. Doch meisstens löst sich das Problem plötzlich (irgend ein Kader hat da verlorene Ding bei sich gefunden...)
Was auch eine grosse Popluarität hat, ist das Sprechen über andere Rekruten und was einem an ihnen nicht gefällt. Natürlich nicht hinter dem Rücken der anderen. Nein sowas würden wir harten Männer doch nie tun.
Puch-Prüfung: Schock - Was schon jetzt?
Am Mittwoch Morgen kommt plötzlich der Zugführer auf mich zu und sagt: Heute um 15:30 haben sie dann ihre Puchprüfung... Hoppla. Zum Glück sagt man mir das genug früh.
Egal, zuerst gings noch in die Kurz-Distanz Box wo ich alle bösen Feinde erschossen hab. (Meine Fähigkeiten beim schiessen werden immer besser), da keiner Zeit hatte mich an die Prüfung zu fahren, nahm ich einen Puch und fuhr alleine an die Puchprüfung (macht Sinn oder ;-)) Dort musste ich dann zuerst den Anhänger anhängen und dann gings auch schon los. Ein sehr freundliche Adjudant stieg zu mir ins Auto und ich konnte mit im ca. 45 Minuten ploiderlen.
Am Schluss kam der schwierigste Teil der Prüfung: Das rückwärts Manövrieren.
Ich musste den Anhänger um eine Kurve herum parkieren. Das klappte nur sosolala... Natürlich dachte ich mir dann, tja jetzt ist es gelaufen.
Zurück bei der Halle sagte er mir, er sei sehr zufrieden auch mit dem Manöverparcour. Denn mit den wenigen Stunden welche ich Zeit hatte zum Üben sei das Ergebnis schon ganz ok :-) Jetzt bin ich also offizieller Puchpilot.
Übung Filter: Röchel Röchel
Am Freitag stand die "kleine" Übung Filter an. Feindliche Terrorist waren total wütend auf die Schweiz, den die Polizei hat einen Top-Super Terroristen gefasst. Die Untergrundorganisation "Black Snake" droht mit einem Giftgas-Anschlag auf die Stadt Thun (Wieso nehmen die Idioten keine grössere Stadt die nicht in meiner Nähe liegt ;-)). Sie haben sich per Zufall auch gerade in der Häuserkampfanlage auf der Panzerpiste verschanzt.
Da das ganze so am Weg liegt, hat sich also der Waffenplatz entschlossen einige Rekruten zu schicken welche die Terroristen festnehmen. Das ganze natürlich im BG 2 (ABC-Schuhe, Hose und Jacke) wahrscheindlich das man auf dem Weg dorthin nicht friert.Wird wurden tapfren Rekruten wurden also auch Lastwagen verladen und bis zur Gefahrenzone hin verschoben. Dort mussten wir einen gesicherten halt beziehen und warten. Nichts passierte, ausser dem romantischen Brummen einiger Panzer war nichts zu hören. Doch plötzlich ein Knall und eine grosse Rauchwolke. C-ALARM.... Die Terroristen hatten wohl keine Lust zu warten und haben die C-Bombe gezündet. Schnell die Schuma angezogen und mich wieder bereit gemacht für den Kampf.
Die Terroristen gingen wohl selbst drauf (Sie hatten halt keinen Nummer 1 Schutzanzug wie wir ;-)) Leider hat es wohl auch unsere Lastwagenfahrer erwischt. Wir durfen also mit mehreren verletzten auf der Bare zurück in die Halle verschieben. Bis auf Tragen des Verletzten war es eigentlich ziemlich gemütlich. Die Schuma ist nicht alzu schlecht und wenn man nicht gerade weit Rennen muss bekommt man auch genug Luft.
Bei der Halle mussten wir uns dekontaminieren. Richtig den Anzug ausziehen und dann war der Spass auch schon wieder vorbei.
Ein unterhaltsamer Nachmittag kann man wohl sagen :-) (Soll noch einer Sagen Militär sei kein Sandkasten für grosse)
Die Weisse Kugel
Diese Woche fühlte ich mich einige Male wie die weisse Kugel im Billiard. Eine Kissenschlacht kann ja Witzig sein, Noch lustiger ist es wenn man das ganze nach Lichterlöschen macht doch der absolute Hammer ist es wenn Rekrut Rüegg zwischen zwei sich bekämpfenden Betten liegt. So wurde ich unfreiwilig in den Kampf miteinbezogen. Und konnte nicht aber erfolgreich verteidigen. (Wenn irgendjemand sagt Mahadma Gandhi hatte recht mit seinem Gewaltlosen wiederstand - ER LÜÜÜGT)
Ja so verbrachte ich einige unruhige Nächte während die anderen ausfechteten wer der bessere Kissenwerfer ist.
Hier Unterschreiben bitte - Hmm... - Danke, viel Spass in der UOS
Tja, jetzt ist es passiert, sie wollen mich definitiv als Kader. In meiner Entscheidungsfindung ob ich weitermachen soll oder nicht, hab ich mich entschieden nur zu Unterschreiben wenn sie mich wirklich wollen, D.h. ich habe bei den Gespräche immer gesagt, dass ich es zwar machen würde, ich aber auch gar nicht unglücklich wäre wenn ich es nicht machen müsste.
Beim zweiten Gespräch war der Adjudant so begeistert von mir (hat wohl die Resultat des Wochentests gesehen) und hat ohne zu Fragen mir den Vorschlage erteilt.
Am Freitag wurden wir Anwärter dann alle in einem Raum versammelt, mussten einigen Papierkram erledigen und dann gings auch schon zur Vorschlagserteilung. Eigentlich dachte ich mir könnte ich noch einwenig mit im darüber Reden, aber nix. Er legte mir das Blatt hin und ich unterschrieb. Was hab ich mir da nur eingebrockt. We will see. Ab nächste Woche bin ich nicht mehr Rekrut sonder Soldat... Well done...
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