Mittwoch, 25. Juni 2008

Woche 10 OS: Schlamm, Dreck und Erde

The masters of Bure
Schon bald wurde uns das Gelände hier in Bure immer vertrauter und die Übungen verliefen immer schneller. Man fühlte sich schon einwenig zuhause wenn man vom einten Ende zum anderen Stiess, das Engniss bei Rondat Süd oder Nord öffnete, bei Haut du Mont einen gesicherten Halt bezogen oder sich wie einige in Derriere la Rondat verfuhren und nicht mehr wussten wo sie sind.

Let it rain
Bis jetzt war uns das Wetter relativ gnädig, doch nicht diese Woche. Nach einem wunderschönen Tag auf der Piste fing es plötzlich an zu tröpfeln. Natürlich dachte niemand daran, denn Regenschutz hervor zu nehmen. Was für ein Fehler nach 10 Minuten waren wir alle von oben bis unten Nass und musste so noch einen ganzen TPD inkl. Tanken machen... Die Schlammberge die am Panzer klebten waren überdimensional gross und man wusste an vielen Orten nicht mehr ob unter dem vielen Dreck wirklich noch ein Panzer drunter war.
Genüsslich lief ich ca. 3 mal von der Tankstelle zum Panzer, sog die wunderbar kühlen Regentropfen in mich ein und lies sie langsam mein Gesicht runterperlen. Ach was für ein Gefühl... 
Danach war es aber noch nicht fertig. Da wir die Raupen noch putzen mussten. Da half also nichts, ich mit Schwamm bewaffnet warf mich zwischen die Laufräder und putze wie ein wilder. Dabei wurde ich von ca 3 Leuten angerempelt oder sie standen auf mich drauf, man konnte mich wahrscheinlich nicht mehr von der braunen Suppe um mich rum unterscheiden.

Ach die liebe Infantrie - Wo der Krieg noch Spass ist
Seit dieser Woche hatten wir auch das Vergnügen den Waffenplatz mit einer Infantriekompanie zu teilen. Von Anfang an merkt man da schon unterschiede. Nicht nur wegen der extrem unschönen Mütze die sie anstatt des oberstecher Perets tragen, sondern auch vom Verhalten her. Keine Meldungen wenn man an ihnen vorbeiläuft, Verschieben in Formation ist bei der Infantrie ein Fremdwort und auch sonst sind es halt einfach Füssel. Über das Tenu zB im Zug etc. wollen wir jetzt mal nicht reden.
Auf jedenfall muss man jetzt wenn man Voll Gas durchs Häuserkampfdorf stösst mit den Panzern verdammt aufpassen. Denn die lieben Füssel stehen irgendwo rum und springen ohne Vorankündigung auf die Strasse... Tja aber wahrscheindlich würde so ein Füssel an der Raupe gar nicht auffallen.
Apropos wisst ihr warum ein Pänzeler kein Pferdefleisch essen sollte? Weil ein Füssel ja auch nicht seine Schuhe frisst. :-D

The legend is back in town
Einer unserer Klassenlehrern war bis jetzt in Ausbildung, dass heisst wir hatten ihn nie zu Gesicht bekommen. Doch die Legenden und Mythen gingen ihm schon weit voraus.
Kaum fing man bei einem ehemaligen Aspiranten von der OS zu erzählen, nannte er mit angstverzerrtem Gesicht den Namen des Ausbildners. Leute träumen heute noch schlecht und schliessen sogar zuhause ihr Zimmer ab, da sie Angst vor einer Übung mit ihm haben.
Und so war die Vorfreude natürlich riesig als auf dem Wochenplan ein grosses fettes "ANWESEND" hinter seinem Namen stand. Ja gut, zweimal leer geschluckt und los gings.
Die Realität war dann doch nicht so schlimm wie vermutet, bis jetzt wurde noch keinem der Kopf abgerissen. Die Ausbildung ist hart und man muss immer 110% geben, dass es reicht um den Anforderungen zu genügen. Aber wenn mans schafft, dann ist er auch zufrieden. Hoffen und Beten wir inständig, dass es auch so bleibt.

Bereitschaftsraum
Diese Woche bezogen wir im Häuserkampfdorf einen Bereitschaftsraum. Viele waren davon nicht so begeistert, den dies hatt auch immer zur folge, dass man Nachtwache schieben musste und da wir einen ziemlich kleine Bestand hatten waren die Wachen zwei Stunden lang.
Das ganze wurde dann ziemlich intensiv eingeübt. Und wir waren auch ziemlich happy, als uns zwei Leute angriffen. Denn nichts ist schlimmer als das Nichtstun. Plötzlich mitten in der Nacht hörte ich mitten in einem wunderschönen Traum von irgend einer wunderschönen Frau aus dem Zürcher Oberland ein leichtes Maschinengewehr rattern. 
Zuerst drehte ich mich noch einmal genüsslich, und dachte mir das ich dies sicher nur geträumt hätte.
Doch dann rasselte es noch einmal. Also stand ich auf packte meine sieben Sachen warf mich in Kampfmontur und griff an. Leider war da das grosse Bollwerk auch schon vorbei und der Markeur ist elendiglich an 5 Schüssen im Unterleib verreckt. Doch die Freude am Spiel hatten wir trotzdem. Das Beste war aber, dass ich nachher nochmals zwei Stunden schlafen konnte. Wie erholsam! Später stellte sich dann doch raus wie der Markeur evtl hätte eindringen können. Bei den Pänzelern gab es Leute die nahmen es mit der Wache nicht allzu genau und gingen schon nach 30 Minunten Wache von 2 Stunden wieder ins Bett. tztz.

Entschlüssli aus dem Büssli Teil 2
Auch diesen Freitag war Programm leger angesagt. Die Übung Forza stand auf dem Programm. Neben einer Theorie über die Möglichkeiten der Elektronischen Kriegsführung, (bei der wir erfuhren was die Schweiz vielleicht hat aber ein modernes EKF System können muss aber man nicht dabei sagen will ob die Schweiz ein modernes System hat) hatten wir etwas Geschichtsunterricht über die Ajoie Ebene, und guten Ausblick auf die Übung Ajoie die wir nächste Woche geniessen werden. Ja und zum Schluss, gabs noch eine Grillade vom Quartiermeister gesponsert. Ach wenn es doch mehr solche Tage geben würde...

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