Samstag, 28. Juni 2008

SONDERAUSGABE: Übung Ajoie

Die Nacht davor - 23:30

Am Sonntag rückte so der einte oder andere Aspirant mit einem mulmigen Gefühl ein. Die Übung Ajoie stand bevor. Im Zug wurde laut und heftig über die Strecke diskutiert. Klar war, dass man mindest 50km laufen musste und klar war auch, dass man uns so ziemlih alles Gepäck was so rumlag auf den Rücken band.

Ziemlich unglücklich fuhren wir an Saint Ursanne vorbei, hatten wir von ehemaligen Aspiranten erfahren, dass hier der Wendepunkt sei. Noch bleicher wurden wir als wir durch diverse Tunnels fuhren. Ein Hügel nach dem andern...

Angekommen in der Kaserne glich unser Stock einem wilden Ameisenhaufen. Das Gerücht hatte sich verbreitet, dass man bei fehlendem Material eine extra Runde drehen musste, brachte so mancher dazu sein Material noch einmal zu kontrollieren. Um 23:30 waren wir dann alle im Bett, doch der Schlaf war kein langer, schon um 4 Uhr sollten wir geweckt werden...

 

The Wakeup call – 4:00

Um Punkt 4 Uhr wurden wir geweckt, dann gabs ein letztes Früstück und schon bald befanden wir uns im Theoriesaal zur Übungseinführung.

Ziel der Übung: „Das Ziel ist das Ziel“. Die Message war also klar. Egal wie lang man hatte, haupsache man kam an.

Um den Start etwas zu staffeln hatten sie die Berufskader wieder etwas sehr kreatives ausgearbeitet. Wir mussten in den Patroullien einen Intelligenztest ausfühlen mit Schuma auf. Wie kreativ. J Natürlich gewann unsere Gruppe souverän das Qualifing und durfte sich als erstes auf die Piste machen.

 

Was für ein Gepäck – 4:15

Ich verzichte hier auf eine genaue Auflistung des gesamten Packungsbefehl, dies würde den halben Blog füllen und das wollen wir ja nicht. Grundsätzlich bestand er aus: Grundtrageinheit (komplett inkl Schuma), Randvoller Kampfrucksack, Helm, Sturmgewehr und Pistole. Eine ziemliche Last. Und die Schultern fingen schon vor Freude an zu schmerze, als sie das Gewicht spürten. Doch da half nichts, über die Panzerpiste gings in Richtung Courtedoux.

 

Pfadfinderglück – 6:00

Der Kartenleser und ich als Patroullienchef, hatten dann die glorreiche eine Feld-Wald und Wiesenabkürzung zu nehmen. Diese wurde leider dann durch eine ziemlich Grosse Autobahnbaustelle gestoppt. Doch ich als alter Jungscharleiter wollte nicht aufgeben und so beschloss ich eine kleine Klettertour über einen ziemlich steilen Hang zu machen und so die Baustelle zu umgehen. Ausser ein zwei dummen Bemerkungen meiner Patroullie kamen wir aber ziemlich gut voran. Und als ich oben auf dem Hügel noch Walderdbeeren fand und diese genüsslich Verschlang war meine Motivation wieder auf einem Höhepunkt.

PS: Alle anderen weigerten sich diese zu essen, ist die Welt schon so steril das man Angst hat das zu essen was uns die Natur gibt und nicht nur die Migros?“

Die lieben Patroullienmitglieder, wollten mir schon anhängen, dass ich mit dieser Abkürzung ziemlich viel Zeit verloren hätte, doch stolz zeigte ich ihnen am nächsten Posten, dass wir auf die Gruppe vor uns 10 Minuten gut gemacht hatten!

 

Der erste Aufstieg – 8:00

Und schon bald kamen wir aus der Ajoie Ebene raus und das grosse überdimensionale brutale Juramassiv stand vor uns.

Kameradschaftlich wie ich bin, habe ich meine Gruppe mit zurufen wie: „Kommt Jungs es sind nur 3km bis zum Verpflegungsposten... Und die 400 Höhenmeter, ach die spürt man doch gar nicht in den Beinen:“

Doch leider irrte ich mich da, diese verdammten Höhenmeter waren ziemlich krass und ich merkte bald, dass die Gerüchte um Ajoie (wie es unser Klassenlehrer schon immer betont hatte) alle Wahr sind.

 

Wasser.... Wasser - 9:00

Hier im ersten Aufstieg fingen auch schon die ersten logistischen Probleme der Übung sich bemerkbar machen. Unser Kadi (Name der Redaktion bekannt) hatte uns sehr ans Herz gelegt viel zu trinken, doch die ersten 10km gabs nirgends Wasser auf der Strecke. Und die Feldflasche war auch ziemlich schnell leer. Sollte es passieren, dass massenhaft Aspiranten an Dehydration zusammenkrachen?

Ich verteilte noch die letzten Tropfen meiner Feldflasche an die Kameraden und trieb sie weiter den Berg hoch: „Kleiner Ficker“ hörte ich aus den hinteren reinen. ;-) Doch ich hatte Durst und wollte den Hügel schnell hinter mich bringen. Ausserdem gabs oben auf dem Hügel wieder Wasser....

Ahhh meine trockene Zunge lechzte nach Wasser und der Energieriegel blieb mir vor Trockenheit im Mund irgendwo im Hals stecken.

 

Posten 1 – 10:00

Endlich oben, doch an ausruhen war nicht zu denken, irgendwie hatten es die Postenchef immer eilig und schickten uns, kaum waren wir da schon wieder weg. So konnten wir da auch nicht wirklich viel trinken, denn es weiss wohl jeder, dass es nichts bringt innerhalb von 5 Minuten ein Liter Wasser hinter die Binsen zu kippen.

 

Der Abstieg – 10:15

Dann gings abwärts, weit weit abwärts. Ach wieso nur, jeder Höhenmeter tat meinem Herz weh, denn ich wusste doch, dass jeder einzelne mich am nächsten Aufstieg wieder kitzeln würde. Und als wir etwa 100 Meter von der Französischen Grenze standen, überlegten wir uns ernsthaft über die Grenze zu treten, uns der französischen Gendarmerie zu übergeben und ein gratis Ausflug nach Paris zu gewinnen und dort einwenig zu sitzen bis sie uns wieder über die Grenze schmissen.

 

The road on the river – 11:00

Irgendwann standen wir dann am Fluss Doux wo unsere Augen von einigen hübschen jungen Frauen verwöhnt wurden, die uns nett zuwinkten. (Ach wie frustrierend die waren jetzt gemütlich am bädelen und wir liefen uns die Füsse wund.

Langsam gings weiter, der Fluss war ewig lang und plötzlich fing das Unglück an unsere Patroullie einzuholen. Unser erste Mann musste aufgeben, seine Kniescheibe flog raus. Hier verloren wir ca. 45 Minuten bis der Übungsleiter endlich uns erreicht hatte und sich entschieden hatte ihn mitzunehmen. (Natürlich konnten wir den Kameraden nicht einfach zurücklassen, war gegen die Übungsbestimmungen). Wir genossen also den Schatten einer Pappel und warteten und päuselten so rum.

Das weiterlaufen war dann umso schwerer. Der Rhythmus war weg, und ich konnte kein Fuss mehr vor den anderen setzen ohne Schmerzen. Auch der Rest der Patroullie war angeschlagen und wir kamen nur sehr langsam vorwärts.

 

Saint Ursanne, der Wendepunkt???? – 13:00

Ja und dann irgendwann kamen wir in Saint Ursanne an und vor uns stand ein Hügel mit etwa 400 Höhenmeter unterschied auf zwei süssen Kilometer verteilt. Hier gings also wirklich steil hinauf und auch das idyllische Städtchen konnte uns nicht mehr aufheitern. Ich hatte bereits ein zweites Sturmgewehr eines Kameraden gefasst, damit ich den Aufstieg noch etwas mehr geniessen konnte.

 

Mittagesessen, so nah und doch so fern – 15:00

Luftlinienmässig standen wir praktisch schon vor dem Essen doch die Äqudistanz der Karte sagte da was anderes aus. Alle 100-200 Meter bezogen wir einen Halt damit sich die Gruppe wieder erholen konnte. Und die letzten 300 Meter waren die Hölle, ein Grashang und keine wollte mehr. Ich bildete mit einem Kameraden ein Vordet um das Mittagessen zu erkunden. Warf mein Material oben hin und ging mal wieder hinunter um noch meinen Kameraden zu helfen.

Und hier passierte es, der zweite Mann viel aus, er konnte nicht mehr. Die viele Sonne und das wenige Wasser hatte ihm sichtlich zugesetzt und ihm war hundsübel.

So „genossen“ wir unsere Mittagspause, ich stellte ein Gesuch beim Kadi, dass der Aspirant nicht mehr weiter machen müsste oder zu einem späteren Zeitpunkt wieder einsteigen könne. Doch er meinte nur, dass dies der Doktor entscheiden müsse. Also warten wir hier wieder mal bis endlich der Doktor auftauchte, der dann die gleiche Idee hatte und den Aspiranten mitnahm. Also waren wir schon zwei weniger...

 

Guten Tag ihr lieben Knie – 16:00

Der Abstieg nach dem Mittag war ein ganz besonderer Genuss. Er war verdammt steil, führte über mörderische Waldwege, rutschige Kuhweiden und Stacheldraht. J Doch ein richtiger Grenadiere kämpft weiter :-P Die Knie fingen schon glücklich an zu knirschen und der Rucksack war wohl auch nicht gerade eine Erleichterung für sie.

Irgendwie kamen wir dann unten an und standen so da am Fusse des Berges und entschlossen uns jetzt wieder etwas an zu ziehen damit der Marsch bald vorbei sein möge.

 

sChrücht es Schneggli – 18:00

Unserer Gruppe gings immer schlechter. Und so hatte wir schon wieder einen Motorenschaden zu beklagen. Einer der Aspiranten konnte nicht mehr schnell laufen. Es ging einfach nicht mehr. Er konnte sich nur noch im Schneckentempo bewegen. Da half weder Stossen noch ziehen. Die Schmerzen waren zu gross. Wir genossen also die Gegend und tapsten und dümpelten durch die Gegend, bis wir endlich wiedermal ein Verpflegungsposten ereichten.

Sofort rief ich dort den Kadi an und konnte immerhin eine Gepäckserleichterung für den armen Aspiranten erzwingen. Eine grosse Motivationsspritze gab es an diesem Posten auch noch, der Aspirant, welcher beim Mittagessen ausgeschieden war, stiess wieder zu uns!

 

Der lange Weg über die Ebene – 21:00

Es ging endlich wieder schneller, nach einer Boullion und der Gepäckserleichterung konnte auch der Aspirant wieder einwenig schneller laufen. So kamen wir für ein Stuck wieder gut voran. Doch schon bald mussten wir merken, dass Wasser immer noch Mangelware war. Gehörte verdursten wirklich zur Übung? Naja, auf jedenfall konnten wir auf die Unterstützung der Bevölkerung zählen. So fuhr uns ein Ehepaar extra nach um uns mit Wasser und Eistee zu versorgen. Und von allen seiten bekamen wir ermunternde Zusprücke über.

Dann kam aber leider der wohl psychologisch härteste Teil der Übung. Eine riessige Ebene mit einer leichten Steigung drin. Wir liefen und liefen, hinter jeden scheiss Hügel, kam wieder einer und noch einer. Und das Zwischenziel kam einfach nicht näher. Felder links, Felder rechts... Kein Ziel in Sicht und motivierende Sprüche verdunsteten an der brütenden Hitze in Millisekunden.

Einer meiner Kameraden sah zusehends schlechter aus, er wollte nichts mehr essen und trinken. Ein Anruf bei der Übungleitung half nicht. Anscheinend hatten die anders zu tun, sie weigerten sich die Sache vor Ort anzusehen und liessen ihn weiterlaufen. Ergo wir standen 20 Minuten später in einem Dorf und er kotzte sich die Seele in einen wunderschönen jurasischen vorstädtischen Garten aus.

Bei dieser Meldung liessen sie ihn dann endlich aus dem Rennen ausscheiden. Langsam frag ich mich wirklich nach welchem Schema sie hier die Leute rausnehmen. Muss man zuerst Umfallen und Halbtod daliegen bis einer reagiert. Ja klar sie hatten bei der brüttenden Hitze genug zu tun und rannten von Patroullie zu Patroullie aber trotzdem. Die Leute einfach weiterlaufen zu lassen?

 

Entäuschung Teil 1 – 22:30

Wieder hatte der Aspirant mit der Gepäckerleichterung Probleme. Es ging nun wieder gar nicht mehr er hatte grosse Schmerzen in Füssen und Beinen und konnte nicht mehr weiter. Ratet mal was die Antwort am Telefon war? Richtig: „Weiterlaufen nehmt ihm sein Gepäck ab (welches Gepäck) und sonst schiebt, zieht oder tragt ihr ihn!“

Wollten die unsere ganze Patroullie kaputt machen? Oder wieso liessen sie ihn weiterlaufen. Egal ich war Stinksauer und antwortet ziemlich frech am Telefon mit der Bemerkung: „Gut, kein Problem dann sehen wir uns Morgen Mittag!“ Wollt ihr die Antwort darauf wissen? „Gut ich werde da sein.“ Hehehe

Ganz militärisch korrekt machte ich nach der Problemerfassung:

- Der arme Russe kann nicht mehr weiterlaufen weil er brutale Schmerzen hatte

Eine Sofortmassnahmen folge sofort:

- Der Russe nach vorne, damit er nicht das Gefühl hat wir rennen ihm davon

 

Der Zeitplan muss ich gestehn kam etwas Schwach raus.

- Bis zur Befehlsgebung ca 2 Minuten und dann Hobe....

 

Beurteilte die Lage:

Auftrag:

- Aussage: Um zu bestehen mussten wir ins Ziel kommen

- Erkenntnis: Wenn wir aufgeben haben wir nicht erfüllt

- Konsequenz: Aufgeben ist keine Option :-P

Umwelt

- A: Wir hatten einen Hügel von ca 100 Höhenmeter vor uns

- E: Vor dem Hügel stehen demotiviert die Gruppe

- K: Der Hügel muss so schnell wie möglich hinter uns

 

- A: Wir mussten noch ca 10km laufen

- E: Die Truppe war müde

- K: Eine Pause würde allen gut tun

Gegnerische Mittel

- A: Wir kamen nur mit ca 1-2km/h vorwärts und hatten einen verletzen

- E: So würden wir ca Morgen Mittags ankommen

- K: Damit hätten wir wohl nicht erfüllt

Eigene Mittel

- A: Wir waren 4 Leute und drei davon waren noch einsatzfähig aber müde

- E: Das schwere Gepäck könnte zu einem weitern Problem werden je länger es geht

- K: Die Schultern brauchen dringen entlasstung

Zeitverhältnisse

- A: Nach dem Kadi hatten wir bis Morgen Mittags Zeit

- E: Wir mussten uns also nicht beeilen

- K: Eine Pause sollte also drin liegen

 

Dann ging ich weiter und Fasste einen Entschluss:

- So können wir nicht weiterlaufen, ein Marschhalt muss gemacht werden.

Nun musste ich nur noch eine Plan entwickeln...

- Mittels der Karte folgte ein Kartenentschluss: Ich wollte noch bis auf den Berg hinauf laufen, damit wir das schlimmste hinter uns hatten und dort eine Scheune suchen für einen Marschhalt

Kurz darauf informierte ich die Truppe und befahl die weiteren Schritte.

Jaja so ganz militärisch kann man die Entscheidung ausdrück wenn man eigentlich meinte: Chum leck du mir doch am Arsch, mit so eim laufe mer nüm wiiter mir lieged irgendwo da ob eis Heu und de Kadi chan den luege öb er ihn na will zemelesse oder öb er ihn bi eus lah will.

Genüsslich lagen wir irgendwo in einer Scheune und pennten eine Stunde. Das tat wirklich gut und alle waren nachher motivierter auch der kaputte Aspirant konnte wieder etwas schneller watscheln.

Was mich unglaublich berührte war, dass meine Patroullie zwar alle ziemlich demotiviert waren und von selbst nicht mehr weiter wollten. Sie aber mir sagten, dass wenn ich diesen Lauf fertig machen wolle, dann stehen sie mir bei und kämen auch mit. Egal wie. Falls das einer von ihnen liesst. MERCI!

 

Und weiter geht’s... oder doch nicht. 1:00

Die Stunde schlaf hatte wunder gewirkt und der vorherige Aufstieg auf den Hügel hatte sich gelohnt, jetzt gings erstmals nur noch runter.

Plötzlich klingelte mein Handy. Es war der Kadi: „Für sie ist das rennen beim nächsten Posten vorbei. Ein Bus kommt sie ALLE abholen.“

VERDAMMT, HATTE ICH JE ALLE GESAGT??? Was für ein verdam... nein dann krampft man sich wie ein Idiot ab und am Schluss wird man ohne sinnvolle Begründung aus dem Rennen genommen. Wahrscheindlich wollten die Herren mit den dicken Strichen endlich ins Bett und waren zu faul die ganze Nacht aufzubleiben.

Einfach die Übungsbestimmungen mitten in der Nacht zu ändern und uns aus dem Rennen zu nehmen ist so ziemlich das letzte. Wenn sie uns vor dem Rennen informiert hätten, „Sie haben Zeit bis dann und dann.“ Aber einfach abbrechen damit sie dann auch mal schlafen gehen können oder ich weiss auch nicht. Wirklich eine Schweinerei!

Ich bettelte beim Kadi noch dafür, dass ich weitergehen könne mit meiner Patroullie exkl. Denen die nicht mehr wollten. Doch es war ihm scheissegal, dass es vielleicht Leute gibt die wirklich daran hängten diese Übung fertig zu machen.

Falls er irgendwann im Internet surft und diesen Blog liesst, soll er sich dies hinter die Ohren schreiben und nie vergessen, dass er genau so die Leute demotiviert. Denn meine Patroullie hat sich genauso abgemüht und trug mit abstand am längsten diese verdammten Rucksäcke die immer schwerer wurden.

 

Das Ende – 2:00

Die darauf folgenden verbalen Peitschenhiebe mittels: „Am Wochenende vor der DHU dürfen sie noch in die Nacharbeit, liessen wir wie Jesus von Nazareth wortlos über uns ergehen. Soll er doch... Wir alle waren stolz auf unsere Leistung und währe es nicht um die Übungsleitung hätten wir die Übung fertig gemacht, den wir währen noch die ganze Nacht gelaufen.

Ich dachte immer einer der diese Übung selbst gemacht hat, sollte mehr Verständnis dafür aufbringen, was es heisst die Übung zu bestehen und fertig zu machen. Naja, vielleicht ist er ja früh ausgeschieden in seiner OS und liess so an uns den Frust raus.

 Zum Schluss möchte ich noch meiner Patroullie danken für das Durchhaltevermögen. Und ich hoffe ich habe euch nicht zu fest über die Hügel des Juras gejagt und ihr seit mir nicht böse, dass ihr wegen mir so weit laufen musstet.

Egal welcher Hügel das kommt, er kann uns nicht besiegen das können wohl nur die Übungsleiter...

Mittwoch, 25. Juni 2008

Woche 10 OS: Schlamm, Dreck und Erde

The masters of Bure
Schon bald wurde uns das Gelände hier in Bure immer vertrauter und die Übungen verliefen immer schneller. Man fühlte sich schon einwenig zuhause wenn man vom einten Ende zum anderen Stiess, das Engniss bei Rondat Süd oder Nord öffnete, bei Haut du Mont einen gesicherten Halt bezogen oder sich wie einige in Derriere la Rondat verfuhren und nicht mehr wussten wo sie sind.

Let it rain
Bis jetzt war uns das Wetter relativ gnädig, doch nicht diese Woche. Nach einem wunderschönen Tag auf der Piste fing es plötzlich an zu tröpfeln. Natürlich dachte niemand daran, denn Regenschutz hervor zu nehmen. Was für ein Fehler nach 10 Minuten waren wir alle von oben bis unten Nass und musste so noch einen ganzen TPD inkl. Tanken machen... Die Schlammberge die am Panzer klebten waren überdimensional gross und man wusste an vielen Orten nicht mehr ob unter dem vielen Dreck wirklich noch ein Panzer drunter war.
Genüsslich lief ich ca. 3 mal von der Tankstelle zum Panzer, sog die wunderbar kühlen Regentropfen in mich ein und lies sie langsam mein Gesicht runterperlen. Ach was für ein Gefühl... 
Danach war es aber noch nicht fertig. Da wir die Raupen noch putzen mussten. Da half also nichts, ich mit Schwamm bewaffnet warf mich zwischen die Laufräder und putze wie ein wilder. Dabei wurde ich von ca 3 Leuten angerempelt oder sie standen auf mich drauf, man konnte mich wahrscheinlich nicht mehr von der braunen Suppe um mich rum unterscheiden.

Ach die liebe Infantrie - Wo der Krieg noch Spass ist
Seit dieser Woche hatten wir auch das Vergnügen den Waffenplatz mit einer Infantriekompanie zu teilen. Von Anfang an merkt man da schon unterschiede. Nicht nur wegen der extrem unschönen Mütze die sie anstatt des oberstecher Perets tragen, sondern auch vom Verhalten her. Keine Meldungen wenn man an ihnen vorbeiläuft, Verschieben in Formation ist bei der Infantrie ein Fremdwort und auch sonst sind es halt einfach Füssel. Über das Tenu zB im Zug etc. wollen wir jetzt mal nicht reden.
Auf jedenfall muss man jetzt wenn man Voll Gas durchs Häuserkampfdorf stösst mit den Panzern verdammt aufpassen. Denn die lieben Füssel stehen irgendwo rum und springen ohne Vorankündigung auf die Strasse... Tja aber wahrscheindlich würde so ein Füssel an der Raupe gar nicht auffallen.
Apropos wisst ihr warum ein Pänzeler kein Pferdefleisch essen sollte? Weil ein Füssel ja auch nicht seine Schuhe frisst. :-D

The legend is back in town
Einer unserer Klassenlehrern war bis jetzt in Ausbildung, dass heisst wir hatten ihn nie zu Gesicht bekommen. Doch die Legenden und Mythen gingen ihm schon weit voraus.
Kaum fing man bei einem ehemaligen Aspiranten von der OS zu erzählen, nannte er mit angstverzerrtem Gesicht den Namen des Ausbildners. Leute träumen heute noch schlecht und schliessen sogar zuhause ihr Zimmer ab, da sie Angst vor einer Übung mit ihm haben.
Und so war die Vorfreude natürlich riesig als auf dem Wochenplan ein grosses fettes "ANWESEND" hinter seinem Namen stand. Ja gut, zweimal leer geschluckt und los gings.
Die Realität war dann doch nicht so schlimm wie vermutet, bis jetzt wurde noch keinem der Kopf abgerissen. Die Ausbildung ist hart und man muss immer 110% geben, dass es reicht um den Anforderungen zu genügen. Aber wenn mans schafft, dann ist er auch zufrieden. Hoffen und Beten wir inständig, dass es auch so bleibt.

Bereitschaftsraum
Diese Woche bezogen wir im Häuserkampfdorf einen Bereitschaftsraum. Viele waren davon nicht so begeistert, den dies hatt auch immer zur folge, dass man Nachtwache schieben musste und da wir einen ziemlich kleine Bestand hatten waren die Wachen zwei Stunden lang.
Das ganze wurde dann ziemlich intensiv eingeübt. Und wir waren auch ziemlich happy, als uns zwei Leute angriffen. Denn nichts ist schlimmer als das Nichtstun. Plötzlich mitten in der Nacht hörte ich mitten in einem wunderschönen Traum von irgend einer wunderschönen Frau aus dem Zürcher Oberland ein leichtes Maschinengewehr rattern. 
Zuerst drehte ich mich noch einmal genüsslich, und dachte mir das ich dies sicher nur geträumt hätte.
Doch dann rasselte es noch einmal. Also stand ich auf packte meine sieben Sachen warf mich in Kampfmontur und griff an. Leider war da das grosse Bollwerk auch schon vorbei und der Markeur ist elendiglich an 5 Schüssen im Unterleib verreckt. Doch die Freude am Spiel hatten wir trotzdem. Das Beste war aber, dass ich nachher nochmals zwei Stunden schlafen konnte. Wie erholsam! Später stellte sich dann doch raus wie der Markeur evtl hätte eindringen können. Bei den Pänzelern gab es Leute die nahmen es mit der Wache nicht allzu genau und gingen schon nach 30 Minunten Wache von 2 Stunden wieder ins Bett. tztz.

Entschlüssli aus dem Büssli Teil 2
Auch diesen Freitag war Programm leger angesagt. Die Übung Forza stand auf dem Programm. Neben einer Theorie über die Möglichkeiten der Elektronischen Kriegsführung, (bei der wir erfuhren was die Schweiz vielleicht hat aber ein modernes EKF System können muss aber man nicht dabei sagen will ob die Schweiz ein modernes System hat) hatten wir etwas Geschichtsunterricht über die Ajoie Ebene, und guten Ausblick auf die Übung Ajoie die wir nächste Woche geniessen werden. Ja und zum Schluss, gabs noch eine Grillade vom Quartiermeister gesponsert. Ach wenn es doch mehr solche Tage geben würde...

Montag, 16. Juni 2008

Woche 9 OS: Welcome to the durt and dusty roads...

Endlich war es so weit, unsere erste Verlegung in Richtung Bure stand bevor.

Demotivationsdrill?
Wie demotiviert man einen Aspiranten in wenigen Minuten? Dies bewies einer unserer Adjudanten eindrücklich. Der Aspirant (zufällig einer aus der Ostschweizerfraktion) musste eine Befehlsausgabe für die Verschiebung von Thun nach Bure machen. 
Der Aspirant wolte es ganz richtig machen und übernahm grosse Teile des Verschiebungsbefehls für die Fahrschulstrecke bei Tankini. 
Doch diese Art von Befehlsgebung schien diesem Adjudanten gar nicht zu gefallen. So liess er ganz nach dem Vorbild von letzter Woche alle Gruppen den gleichen Befehl wiederholen. Leider unterliefen dem Aspiranten auch so einige andere Fehler bei der Befehlsgebung und so war es nicht verwunderlich, dass diese Befehlsgebung wohl ungenügend ausfallen würde. 
Doch der Adjudant hatte wohl einer seiner guten Tage und genoss es sichtlich die Befehlsausgabe nach Strich und Faden vor anwesender Gemeinde zu zerpflücken. Der Aspirant versank langsam immer tiefer im Boden. 
Irgendwann wurde der Adjudant mit seiner zwar richtigen aber völlig übertriebenen Kritik zum Ende. Naja, summa summarum. Wir kamen auch trotz des schlechten Befehls des Aspiranten ohne Umwege in Bure an. Hauptsache der Chef war markiert und der Aspirant musste eine Autofahrt lang wieder motiviert werden... *kopfschüttel*

Grosny = Bure?
Der Waffenplatz Bure wird vom Chef des Waffenplatzs liebevoll als Grosny bezeichnet. Und so verwundert es nicht, dass die Zimmer etwas weniger Komfort und Platz bieten. Doch wirklich schlimm ist es nicht. Das Doppelbett hat den Vorteil, dass man durch die leichten Vibrationen, die das laute Schnarcheln des Mannes oberhalb von mir verursachen, sanft in den Schlaf gewiegt wird.
Ach ja falls jemand behaupten würde Bure sei am Arsch der Welt, dann hat er recht. Die Französische Grenze grenzt sogar an den Waffenplatz. Wenigstens ist es ein guter Stützpunkt um den Stoss nach Frankreich vorzubereiten. Das merkt wohl keiner wenn plötzlich so ein Panzer Batallion etwas zu weit fährt... *teuflischguck*. Vielleicht wirds ja dann was mit dem Meeranstoss in Richtung Atlantik...


EM-Fieber
Jawohl, die EM ist im vollen Gange. Das kann auch nicht ganz am Militär vorbei gehen. Gerade jetzt wo sie ja auch in der Schweiz stattfindet. So haben wir am Abend ab und zu Zeit einen Match zu schauen und der Ausgang ist immer auf die wichtigen Spiele gelegt. Anscheinend ist sogar ein Wochenend-Urlaub gekürzt damit wir einen Match sehen können. Das scheisst mich ja schon jetzt an, wenn ich scho am Sonntag Nachmittag aufbrechen muss um in die welsche Tundra zu reisen...

Berufskader: Alles Helden und Heilsverkünder?
Was mir diese Woche wieder mal aufgefallen ist, dass sehr viele Berufskade ein sehr gutes Bild von sicher selber haben. So erzählte der Waffenplatzkommandant stolz, dass seit er in Bure ist alles viel besser ist und auch besser werde. Irgendwie höre ich solche Sprüche dauernd :-) Sei es in Bern im Of-Lehrgang oder sonstwo. Vielleicht wird das Fach "übertreibung und gesundes Selbstbewusstsein" oder "imponieren für Anfänger" ja an der MILAK ausgebildet ;-) 

Besatzer: Wir sind das letzte!
Oder besser gesagt, wir sind immer die letzten. Auffällig oft kamen wir diese Woche als letzte in die Kaserne oder zur Mittagspause. Die Tagesparkdienste waren dann vor allem die leittrageneden, wenn wir einen nächsten Termin hatten. Gerade hier in Bure wo der Schlamm meterdick an den Panzern klebt, macht ein TPD besonders Freude und benötigt auch dementsprechend Zeit. Aber ja da wir ja das harte Los der Elite gezogen haben machen wir mehr Arbeit in weniger Zeit... Aber so ist halt das Leben bei der absoluten Elite auf dem Waffenplatz (Hoppla ist jetzt das also doch nicht nur ein Berufskader Problem mit der masslosen Übertreibung ;-))

An alle Canale, stossen sie!!!
Endlich fing die Zeit an, auf die wir alle gewartet haben. Der Gefechtsunterricht mit den Schützenpanzer. Verstärkt durch einige Rekruten bildeten wir einen Panzergrenadierzug. Und verbrachten fast die ganze Woche damit über den Waffenplatz Bure zu stossen. Vor und zurück vom Tscherto bis an die Französische Grenze (Über die wir NICHT traditionsgemäss Uriniert haben). Und wieder zurück ins Häuserkampfdorf Nalé. Echt geil, ein ganzes Dorf, dass nur aufgebaut wurde um den Häuserkampf, Bereitschaftsräume und das öffnen einer Strasse zu üben. 
Mit einigen Anfangsschwierigkeiten fingen wir über die extrem unruhige Geländepiste zu fahren. Unsere Fahrer genossen die Fahrt sichtlich. Weniger wir Kommandanten, uns schüttelte es so richtig durch. Ohne die Racal-Schüssel auf dem Kopf würde ich jetzt wohl mit einem doppelten Schädelbruch im Spital liegen. 
Was mir auch sehr imponiert hat war die Arbeit als Zugführer. Das Gefühl in einer Deckung zu stehen und über den Funk zu sagen: "An alle Canale, Buschgruppe 200 Meter, Linie, Feuerstellung, MARSCH!"
Und zu sehen, dass 4 Panzer auf einer Linie über die Pisten preschen ist echt geil!

Unser Klassenlehrer meinte anschliessend nur noch: "Ach das könnte ich den ganzen Tag tun. Auf die Panzer aufsteigen und den ganzen Tag durchs Gelände stossen."
Wenns gut kommt werden wir dann unter seinem Kommando auch Teile von Frankreich einnehmen! Also ich währ dabei. Hab den Funkspruch schon vorbereitet: "Zug Canale verstande, nehmen und halten das Französiche Jura und halten uns Bereit an den Atlantik zu stossen."

Kiss me Baby one more time...
Das die Panzer ein bisschen mehr gebraucht werden als auf der Panzerpiste ihn Thun merkte man ziemlich gut an der Anzahl Reparaturetiketten die täglich geschrieben wurden. Ich war als Panzerkommandant war auch Mitverursacher einer. Oder sagen wirs so, aus einer nicht rechtzeitig reparierten Rep-Etikette ist eine zweite entstanden. 
Ich stiess gemütlich an einer Buschgruppe vorbei. Und da kam ein Stein auf unser Panzer zu. Ich sagte zum Fahrer: "Fahrer links"
Keine Reaktion.
Etwas lauter: "Fahrer LINKS!"
Immer noch nichts nur ein sanftes Rauschen.
Drei Mal: "LINKS LLLLIIINKKSSSS LINNKK ***kkkkkkkkjdksjhfkjhdakjdahslkjhklkjk*** ein unglaublich schönes Quietschen später hatte wir einen wunderbaren Kratzer im Chassis. 
Funk abstellen, wieder anstellen. "Fahrer etwas links, da war ein Stein..." Schade Schade.

Der Hit an der Sache war, dass ein Tag später funktionierte der Funk immer noch nicht, aber der Kratzer war fein säuberlich neu gespritzt sogar im richtigen Tarnmuster :D Irgendwie haben die in der Werkstatt die falschen Prioritäten... Aber wir sind hier im Kanton Jura, da ticken die Uhren auch etwas anders...
Apropos, habt ihr gewusst das es keine Kanton Jura gibt sondern nur einen Canton de Republic de Jura. Die haben doch echt einen Schuss ab, hier im Terror-Unspunnenstein-Antimilitär-Kanton :-D

Entschlüssli aus dem Büssli
Am Freitag stand eine Übung auf dem Programm. Anfangs waren wir noch etwas skeptisch, da man ja bei unseren Berufsoffizieren nie so genau weiss, was sich hinter dem Wort Übung verbirgt. Der Tag wurden dann doch zum Glück ziemlich locker. Ein Tag lang mit dem Opel Bus durch das Baselbiet fahren, ab und zu ein SNORDA machen und immer wieder irgendwelchi geschichtliche Details erfahren über die Gegend. 

"ALLES DUMMI SIECHE" 
Ja, das war so etwa der erste Satz der wir zu hören bekamen. Nachdem uns der Klassenlehrer ca 8 Wochen lang eingebleut hatte, dass wir immer den Feldstecher im Gelände dabei haben sollten, war er ziemlich erstaunt, dass mehr als die Hälfte das Ding in der Kaserne liegen gelassen haben. Tja alles dummi Sieche halt, da hat er schon recht. Ich kann ja gut reden, denn ich hatte meinen dabei :-) Hihi

Entschlüssli vom Turm
Das Militär und vor allem die Offiziersschule ist ja dafür bekannt, dass man seine Grenzen überschreitet. Und so stieg ich mit meiner "leichten" Höhenangst auf irgend so einen wackligen, sicherlich total durchgerosteten und alten Turm und verbrachte ca 15 Minuten oben um das Gelände zu betrachten.
Buhhh... Das verlangte schon ziemlich viel. Vor allem als er noch fand wir müssen was Aufschreiben.... Mit welcher Hand sollte ich mich jetzt halten.... :-D Tja zum Glück bin ich bei den Panzertruppen und nocht bei der Luftwaffe (gut das hat ziemlich sicher nicht nur diesen Vorteil)

Achtung Grenze
Am Abend gingen wir nicht direkt zurück in die Kaserne, nein wir verschoben an die Schweiz-Französische Grenze und brätelten dort einige Würste. Natürlich alles auf der Schweizer Seite. Der Übertritt ins Froschfresserland wurde uns leider nicht gewährt. Was ziemlich gemein war, da natürlich alles brennbare Holz auf der Französischen Seite war.
Ja gut, am Schluss wurden die Regel doch noch etwas gelockert und wir stellten uns für ein Foto auf der Franzöischen Seite auf. 
Anschliessend habe ich auch noch ein Landstück eingenommen. Also wenn ihr jetzt beim alten Dreiländereck schauen geht, direkt beim Grenzstein die ersten 2 Quadratmeter gehören jetzt mir. Ich hab sie mit meiner gesamten Militärischen Macht eingenommen und der Gegner hat sich ergeben. Es war ein blutiger Krieg, es mussten sicher 3 Mücken und eine Schnecke beim Kampf um die 2 Quadratmeter sterben. Aber tja, geniesst den Aufenthalt im Tobyland wenn ihr mal dort seit.

Jetzt gehts um die Wurst
Wiedermal durfte ich meine Kochkünste beweisen und wurde zum Grillmeister befördert. Natürlich legte ich mich voll ins Zeug und liess es nicht beim einfachen einschneiden der Würste. Nein ich ritzte diverse wichtige Namen von Übungen und Events der OS ein. So schmeckte die Wurst doch gleich viel besser wenn man wusste. Diese Wurst ist nun gegessen.

Sonntag, 8. Juni 2008

Woche 8 OS: UOS Achtung...

Diese Woche war wohl eine der wichtigsten Wochen der OS. Sie stand im Zeichen der Zusammenarbeit mit der UOS. Unsere zukünftigen Unteroffiziere.
Es wurde uns so ca 3 Mal am Tag gesagt, dass wir da hart durchgreifen sollen, denn wir legten in dieser Woche den Grundstein zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit in der RS.

AVOR
Doch die Woche fing ziemlich locker an mit einem Morgen Arbeitsvorbereitung (AVOR), einige von uns bereiteten noch ihre Programme und Übungen für die nächste Woche vor. Andere genossen einfach noch die Ruhe vor dem Sturm.
Das Wochenprogramm bestand eigentlich hauptsächlich aus Zielhangschiessen. So waren wir vor allem als Übungsleiter eingesetzt.

Zugführerrapport
Und schon war es Montag Nachmittag und wir traten in den Theoriesaal der UOS ein. VOn 17 neuigierigen Augenpaaren durchlöchert, nahmen wir am Rand platz. Als dann der Kalssenlehrer der UOS kam. Meldete ich pflichgemäss die Klasse. Ist schon noch was anderes, wenn man plötzlich wirkliche Untergebene und nicht Kameraden melden muss.

Mein erster Eindruck war ziemlich gut. Sie schienen aufmerksam und auch motiviert.

Nach einer ziemlich trockenen Theorie, hielten wir einen kurzen Zugführerrapport mit den UOs ab. Diese hatten dann auch noch Zeit ihre daraus resultierende Lehrlektion vorzubereiten.




Komm lass uns doch gute Freunde sein...

Man merkte schnell, dass sie das extreme Bedürfnis hatten "gute Kollegen" zu sein. Doch genau hier musste man wohl bremsen. Und so wies ich einige male die UOs darauf hin das sie jetzt die Schnauze halten sollen und einige Romans durften sogar um die Halle rennen, nachdem ich ihnen 3 Mal gesagt hatte sie sollen alle Fächer des Panzers abschliessen.


Einer unser Of-Aspiranten schien das ganze extrem zu gefallen und so liess er ein paar mal den Gröfaz raushängen (Grösster Ficker aller Zeiten). Vor allem im Sport, gab er ihnen einige male zu verstehen, dass hier nicht einfach nur Spass angesagt war.




Du äääähh Sie...

Ja dann kommt da noch das ganze mit dem Sie-zen... Man sagt sich zwischen den verschiedenen Stufen nicht DU. Doch aller anfang ist schwer. Und so rutschte es dem einen oder anderen doch mal raus.


Ein Aspirant schaffte es sogar ca 6 mal den gleichen zu dutzen, nachdem ichs ihm jedesmal gesagt hatte. :-) Aber ja manche Mühlen mahlen langsam.




Gefechtsbereitschaft erstellen = Da stehen und wenig tun

Am Dienstag erstellen wir mit den UOs die Gefechtsbereitschaft der Schüpas. Ich war Postenleiter und verbrachte somit den ganzen Tag in der Halle und schaute zu, wie die 17 UOs um mich rumwusselten, Munitionskisten schleppten oder MG Mun abspitzten.

Die Arbeit war doch ziemlich leger, da die Klassenlehrer so ziemlich alles vorbereitet hatten, was es vorzubereiten gab. Für mich beschränkte sich die Arbeit lediglich auf das doof rumstehen, ab und zu Fragen zu beantworten und KKK (Kommandieren-Kontrolieren-Korrigieren). Die anderen Aspiranten, schickte ich, nachdem sie sich heldenhaft an ca. 5000 MG Schuss die Finger wundgespitzt hatten, an den Kanugi (Kaffee-Nussgipfel) Rapport und anschiessend in die persönliche AVOR ins Zimmer. ;-)

Schiessen, Schiessen, Schiessen
Der Rest der Woche verbrachten wir im Zielhang, mit dem Ziel die Rohre der Schüpas zum glühen zu bringen. Es wurde eine Übung an der nächsten geschossen. Wir Aspiranten verbrachten unsere Zeit auf dem Übungsleiterturm und leiteten das ganze. Die mit der Zeit etwas eintönig Arbeit wurde doch durch einige zukünftige UOfs aufgefrischt, als sie mit der 30mm Kanone neben den Zielhang in den Wald schossen. 
Also natürlich hat dieser Anwärter nicht in den Wald gezielt. Es musste ganz klar und sicherlich am System liegen, dass dieser Schuss sich neben den Zielhang verirrt hatte. Auf die Frage was er denn da gemacht habe antwortete er: "Ich machte nur meine Arbeit." 
Zum Glück war der Klassenlehrer der UOs gut gelaunt und er konnte sogar weiterschiessen. Aber ja wir sind ja schliesslich hier um zu lernen :-)

Zugsübungen: Was für ein Stress
Am Donnerstag, schossen wir die ersten Zugsübungen. Das bedeutet mit 4 Schüpas gleichzeitig und mit einem Aspiranten auf dem ersten Panzer. Natürlich hatte genau ich das Glück der erste zu sein... 
Und so sass ich auf dem Panzer und dirigierte meine Leute. Der erste Versuch ging so ziemlich in die Hose, da mein MG eine Störung hatte.... (Der Verschluss des MGs hatte sich in seine Einzelteile zerlegt, sowas hab ich noch nie gesehen...) und wir erfüllten dementsprechend nicht.
Doch schon beim zweiten Versuch, gings schon um einiges besser und wir stiessen gegen den Zielhang. Ein Ziel nach dem anderen wurde vernichtet und auf unserer Seite hatten wir keine Verluste zu beklagen ;-) Und so verwunderte es nicht, dass wir diese Übung erfüllt hatten.
Der Stressfaktor ist aber schon ziemlich gross, denn als Zugführer hat man eine Doppelrolle, man ist auch Panzerkommandant. Wenn das MG Störungen hat, muss man sich also entscheiden, ob man schnell den Kopf runter halten will um die Störung zu lösen, oder ob man einfach ohne MG weiterfahren will und hoffen, dass keine MG Ziele mehr kommen... 

Urlaub
Vom Freitag gibts meinerseits leider nicht sehr viel zu erzählen, da ich im Urlaub war. Viel ging da aber nicht mehr, ausser dem grossen Panzerputzen danach...

Samstag, 7. Juni 2008

YouTube: Trava vs. Harzenmoser

Hier noch eine kleine Imitation vom Chef der Pz UOS die ich per Zufall auf YouTube gefunden habe: