Samstag, 31. Mai 2008

Woche 7 OS: Ein Teufel und ein Tankini

Auch an diesem Sonntag lief die Gerüchteküche wieder heiss, wann und ob irgend eine Übung stattfinden würde. Schlussendlich waren wir uns nicht einige, doch viele glaubten den Worten eines Instruktoren der steif und fest behauptet hat, dass die grosse Übung Belzebub nicht stattfinden würde.
Ich für mich, war doch sehr skeptisch und so war ich auch nicht überrascht als wir um 3 Uhr geweckt wurden.
Schnell mussten wir ziemlich so alles in den Kampfrucksack wursteln was so platz hatte und schlussendlich noch den Schlafsack draufbinden. Unsere Freude war riessig. Aber eigentlich hätten wir den Braten ja schon von weitem riechen müssen. Wenn auf dem Wochenprogramm steht: "Ausgang im Klassenrahmen", dann muss da ja wohl was faul sein.

Doch anfangs sah die Übung noch ziemlich ok aus. Wir verschoben mit dem Duro in Richtung Mont Vully. Am Fusse des Hügels erwartete uns aber leider schon ein Lastwagen mit unsere Fahrrädern.
Unser Klassenlehrer war bester Laune, für mich ein klares Indiz, dass die Übung ziemlich lang und hart wird. Er hatte sichtlich seine Freude und witzelte fröhlich mit uns rum.
Inzwischen starteten wir mit dem Einzelzeitfahren den Mont Vully hoch... Ach wie ich Fahrradfahren doch hasse. Und dann erst noch mit der Überdimenssionalen Packung vorne drauf. Eine wahre Freude.
Doch irgendwie habe auch ich noch mein Fahrrad den Berg rauf gebracht und kam im strömenden Regen oben an.

Wir verbrachten dann einige Zeit um die Festungen des Mont Vully und fuhren alle wichtigen Punkte ab.

Einige von uns waren da immer noch zuversichtlich, dass der Ausgang stattfinden sollte... Und so radelten wir fröhlich auf dem Röstigraben hin und her. Möglichst darauf bedacht, dass auch ab und zu uns ein schöner Hogger im Weg stand... In den Pausen verbrachten wir unsere Zeit mit Entscheidungsfindungsübungen. Irgendwann hiess es dann plötzlich: "Rüegg sie sind Zugführer. Stellen sie ihre Truppen so auf wie sies in ihrem Entscheid vorgegeben haben." Und dann gings los mit dem Fahrrad verschoben meine Gruppen in Stellung und verschanzten sich dort. Ab und zu als ich keuchend den Berg hinauf trampelte hörte ich ein unglaublich unterstützendes: "SCHNELLER, RÜEGG" durchs Funk. Hätte ich doch meinen Hass für den Drahtesel (oder Panzerstahlesel) weniger öffentlich kundgetan...

Ja auch irgenwann neigte sich dieser Tag zu ende und wir bezogen einen Bereitschaftsraum, oh wunder irgendwo auf einem anderen Hügel in einem 1.Weltkriegsbunker. Naja, wenigsten ein Dach über dem Kopf. Und zum Essen gabs Dosenjohnny. Endlich, jetzt bin ich doch schon mein halbes Leben (oder so kommts mir vor) im Militär und hatte noch nie die Gelegenheit den sagenumwogenen, deliziösen, Chilli Con Carne aus der Dose zu probieren. Und er schmeckte wirklich gut. Ich weiss nicht ob es einfach am Hunger lag oder sonst an irgendwas. Aber ich hatten ihn wirklich gerne.

Dann gings auch bald wieder ins Bett, aber natürlich hatte ich wiedermal die Beste Wache. Mitzt in der Nacht. Naja egal. Müde, standen wir nach ca 1.5 Stunden schlaf auf und machten uns auf dem Weg zur Wache. Nach etwa 15 Minuten wache schieben fiel uns auf, dass wir ja das Gewehr im Schlafschlag vergessen hatten... Sehr elegant... Naja, da half nichts, zurück und das Schiesseisen holen. Die Wache war auch wirklich ereignisreich. Nicht mal ein Eichhörnchen oder sonst ein Tier liess sich blicken.
Das Wecken der nächsten Wache war dann auch ziemlich witzig. Mir wurden schon lange nicht mehr so viele Fluchwörter an den Kopf geworfen. Es brauchte auch etwa 3 Anläufe bis sie aus dem Schlafsack waren. Aber mir wars egal, denn schon einige Minuten später kroch ich in meinen wunderschön warmen Schlafsack und schlief unglaublich gemütliche 2 Stunden bis um 4 Uhr ein Instruktor uns weckte... Bereit in 20 Minuten... Meine Einwände, dass es keinen Bereitschaftsgrad gäbe, der Bereitschaft in 20 Minuten voraussetze verhalte zwischen den Bäumen.
Dann kam wohl einer der brutalsten Tage meiner Militärkarriere. Fahrradfahre, Lastenmarsch mit dem ganzen Material, Bootfahren, wieder Laufen. Wenn ihr mal Zeit habt, geht nach Fribourg und wandert was Valé du Gotteron rauf. Ist wirklich eine schöne Gegend. Der wunderebare Aufstieg über die glitschigen Treppen kommt einem auch gar nicht so schwer vor wenn man nicht tonnenweise Material auf dem Rücken tragen müsste...

Die Ostschweizerfraktion hatte auch noch eine Showeinlage parat. Ca 1 km nach Ablaufen des vorhergehenden Posten, merkte er, dass er sein Gewehr mitten in Fribourg vergessen hatte. Da gabs also nichts, als zurückrennen und es holen. Die Instruktoren schaften es anschliessend mit Übungen wie Gewehr über den Kopf halten oder Gewehr nie abziehen, dass er es nie mehr vergessen würde...

Ob gabs anstatt der erhofften Pause ein weitere Marsch. Zum Glück nur 15 Minuten lang. Leider hatten wir die Zeitlimit nicht erfüllt und so mussten wir unseren Schlafsack, denn wir dankend abgegeben hatten wieder fassen mussten. Zum Glück gaben sie uns auch gleich den Drahtesel zurück und eine Pause von sage und schreibe 20 Minuten wurde uns auch gewährt. Zusätzlich gab es einen leckeren Gestampften mit einem Päckli Ovosport! So fein...

Doch all zu bald war die Pause vorbei. Und wir erschraken alle als wir das nächste Ziel hörte. Die Halle A auf dem Waffenplatz Thun. 50km.... Ach du meine Fresse. Ich war zum Glück noch einigermassen bei einander. Bei anderen sah es da anderst aus. Sogar unsere Spitzengrenadiere kamen langsam an ihren Anschlag und fingen an zu fluchen. Doch es gab nicht... Auf die Strasse und weg...
Und plötzlich gings hinab, in ein tiefes Tal... Leider ging es nachher auch wieder hinauf. 200 Höhenmeter in ca. 2km... Da war stossen angesagt... Schmerzverzerrte, verschwitzte Gesichter wo man nur hinsah. Etwa in der Mitte stand ein Adjudant der mich netterweise darauf hinwies, dass ich nicht weitermachen müsste. Es zwinge mich keiner. Doch Aufgaben ist ja schliesslich keine Option und so gings weiter. Oben zündete er mich nochmals an. Irgendwie hatte er Freude daran gefunden, hatte wohl das Gefühl das er mich so zu Boden bringen könnte. Aber solche Sprüche findet man mit der Zeit nur noch lächerlich.
Ich konnte es dann auch nicht lassen, meine etwas schnelle freche Zunge freien lauf zu lassen. Worauf er dann nur fand, dass ich auch das Fahrrad abgeben könnte und die Strecke laufen darf. Sehr freundlich von ihm :-D, dass er es dann doch nicht gemacht hat.
Ja und so gings langsam weiter Richtung Thun... Und nach etlichen Krämpfen und einem Kotzenden Kameraden der leider aufgeben musste, kamen wir in dann auch an.
Viele von uns dachten wirklich es sei jetzt fertig... Für mich war eigentlich von Anfang an klar, dass es noch weiter gehen würde. So gut kenne ich unseren Klassenlehrer doch langsam. Psychologische Kriegsführung par exelance.
Die Nachricht, dass es noch weiter gehe vertrugen 2 Kameraden überhaupt nicht gut. Und sie sackten zusammen und einer musste unter brutalen Krämpfen ins Spital geliefert werden.
Lustig war auch der Wortwechsel zwischen dem sich am Boden wälzenden Aspiranten und dem Adjudanten.

Adjudant: "Haben sie Kalt? Haben sie Heiss?"
Aspirant: "Mittel"
Adjudant: "Wie bitte?"
Aspirant: "Mittel"
Adjudant: "Was für Mittel bruched er?"
Aspirant: "Nei, Mittel"
Adjundant: "Ja was den für Mittel???"
Aspirant: "Nei... denk mittel chalt."

Während der Kamerad im MZR sich versorgen lies, stiegen wir auf unsere Fahrräder und machten uns auf den Weg auf Uebeschi.
Doch was war das? Verschwommen sah ich unseren Klassenlehrer vor der Panzersappeur Arena stehen... Was wollte er da? Etwa mir wieder sagen, dass ich zu langsam sei ;-)? Nein er winkte uns herein.
Was? Ein gedeckter Tisch? Eine Grillade? Für uns... Phu was für ein Abschluss. Die Übung "Belzebub vs. Luzifer" war zu Ende. Glückliche Gesichter. Aspiranten die sich gegenseitig Gratulierten. Es war geschafft. Die Übung von der Aspiranten der letzten Schule uns mit angsterfüllten Worten erzählt hatte, war hinter uns.
Genüsslich tranken wir ein Bierchen und erzählten uns unsere Erlebnisse auf der Übung. Was für ein Wochenstart.
Übung "Tankini" - Wie sich Globi den Krieg vorstellt...
Jawohl, so haben sich doch einige Leute den Krieg vorgestellt. Die Übung Tankini stand an, anfangs hatten wir noch etwas Angst, dass wir wieder irgendwelche idiotischen Berge hinauf Laufen müssten, doch diese Angst wurde uns bald genommen.
Tankini war eine Panzerfahrschule ohne taktischem Rahmen. Wir fuhren mit dem Schüpa und einem Leo auf den Gurnigel übernachteten dort und am nächsten Morgen gings wieder runter.
Oben auf dem Berg, gab es Ghackets mit Hörnli die der Meisterkoch (ich) über dem Feuer zubereitete. (Dabei mussten ca 5 Gamellen dran glauben, die wohl nie mehr sauber werden...). Die Zeit vertrieben wir uns, mit wichtigen Sachen wie: Feld-WC des Schüpas ausprobieren, Stacheldraht-Übergumpis (bei der sich ein Roman ziemlich verwickelte :-)) und uns Gegenseitig über die wunderschönen Erlebnise beim Scheissen in der freien Natur mitzt auf dem Gurnigel mit schönster Aussicht erzählen.
Ich für meinen Fall hatte mich genüsslich an einen Baum gelehnt, als da plötzlich ein Spatziergängerin vorbei kam. Sie schaute mich etwas verdutzt an, ich grüsste freundlich und sie ging weiter. War ihr wohl mehr peinlich als mir. Auch der Herr aus der Ostschweiz hatte zu kämpfen, so kam ihm sein Kombi zwischen Stuhlgang und Waldboden. Die Freude war riessig und wir mussten die Plätze auslosen, wer anschliessend neben ihm schlafen müsste.
Wie man ein Befehl formuliert
Unglaublich, aber unser Adjudant erlaubte uns auch für ca 1 Stunde in die nahegelegene Beiz zu verschieben und uns dort eines kühlen Blonden zu erfreuen und ein feines Glace zu schlecken. Der eingesetzte Zugführer formulierte dann auch einen Befehl für den Aufenthalt im Restaurant: "Also... wir können jetzt noch für ca. eine Stunde da ins Restaurant gehen ich werde sicher hier bleiben und ich fände es toll wenn sonst noch wer hierbleibe würde."
Gut, er genoss dann eine Stunde alleine auf dem Berg. Aber ja, auch aus solchen Situationen lernt man, wieso man einen richtigen Befehl macht :D
Gute Nacht
Und dann konnten wir auch bald schlafen gehen, ich gehörte zum Fahrdet. und musste somit 6 Stunden schlafen, für einmal keine Wache... Genüsslich rollte ich mich in den Schlafsack ein und schlief die ganze Nacht durch. Am nächsten Tag, gings dann bald wieder nach Hause und ab in den verlängerten Urlaub... Ja so stellt sich sicher Globi den Krieg vor.

Freitag, 30. Mai 2008

NEWS-FLASH: Globi stellt sich den Krieg richtig vor!!!

Nachdem ich dem Globi Komplott auf die schliche gekommen bin. Tagelang dicke Globibücher gewälzt habe und mich über jegliche Quellen informiert habe, kann ich nun sagen, dass ein grobes Mobbing gegen den Helden in Blau vonstatten geht.

Globi war kein Drückeberger. Neine, wahrscheindlich ein strammer Füsilier. Er war ein stolzer Soldat, scheute sich nicht stundenlang im Dreck zu liegen. Hatte einen kecken Geist, liess sich nicht alles gefallen von den Vorgesetzten, musste auch mal in die Kiste weil er zu lange im Ausgang war und war schon vom ersten Tag an darauf erpicht Offizier zu werden.
Ein vorzeige Soldat. Wie kann es nur kommen, dass er in so ein schlechtes Licht gerückt wird? Liegt, es vielleicht an seinem Schnabbel oder an seiner blauen Haut? Ist hier ein Vogelrassismus im Gange? 
Traurig muss ich zusehen wie ein Held der Schweizer Armee täglich durch das Berufskader diskreditiert wird. 

Um euch einen Einblick zu geben wie Globi wirklich war möchte ich einige Zeilen aus dem Globi-Buch zitieren:

"Schart euch, Schweizer, um die Fahnen,
Stolz und tapfer wie die Ahnen!
Eilt zum Heer von Berg und Tal,
Denn es ruft der General!"

Und hier der beweis. Globi ist selber ein Kader:
"Plötzlich jubelt der Geselle:
Denkt euch die Kommadostele
Macht mich laut dem Amtspapier
Bald zum Unteroffizier"

Schmelzen da nicht eure patriotischen Herzen dahin. Auch Globi, der Held der Nation kämpft an unserer Seite.

Somit plädiere ich für eine Ende des Globi Mobbings! 

Woche 6 OS: Ein Computerspiel der Armee

ELTAM

Eltam, Hört sich doch mehr nach einem afrikanischen Perkusionsinstrument an als ein Elektronischer Taktiksimulator der mechanisierten Truppe. Was das genau ist? Eigentlich ein überdimensionales Computerspiel. Ca. 50 Gamestations (Arbeitsplätze) sind eingerichtet. Von denen sind noch ca 10  im Realworldstyle aufgebaut man sitzt also in einem Panzer Chassis und frässt mit dem Ding auf einer riessen Leinwand umher. Es können bis zu 400 Fahrzeuge dargestellt werde, dies läst Gefechte in Batalionsstärke zu. Das Gebiet ist auch ziemlich gross und wird sogar noch vergrössert!

ELTAM ist dazu da, vor allem Kompanie Kommandanten und Battalionskommandanten zu schulen. Zugführer dürfen zwar auch mitspielen, sind aber mehr Manipuliermasse. World of Warcraft ist von Gestern. Battlefield für Anfänger und Call of Duty Pausenbeschäftigung. Männer kommt ins Militär werdet Offizier und spielt das richtige Spiel des Lebens. ELTAM – The holy swiss war. Obwohl so ganz schweizerisch ist es ja doch nicht den die gaming Map ist einer Deutschen Umgebung nachempfunden. Doch dies ist nicht weiter schlimm. So verschwindet die Hoffnung wenigstens nicht, das die Schweiz den Traum vom eigenen Meer und somit dem Anstoss an die Ostsee nicht ganz aufgegeben haben!

 

„Aber meine Herren, dies ist kein Spiel. Sie töten hier Menschen. Natürlich nützen wir ihren Spieltrieb aus aber es ist kein Spiel!“  Also zu Deutsch haltet die Freude am gamen im Herzen zeigt sie nur nach aussen nicht.

Kompanie Kommandant Rüegg

Nach der eher langweiligen Einführung ins ELTAM (Wer liesst schon die Anleitung eines Games bevor er es ausprobiert ;-)). Gings dann an die Aufteilung zu welcher Truppe man gehörte. Da keine Hauptmänner zur Verfügung standen, mussten einige von uns in den sauren Apfel beissen und Kompaniekommandant werden. Und natürlich traf es mich. Aber nicht als stolzer Chef einer Panzergrenadierkompanie, nein Panzer Sappeure  mussten es sein. Mein wunderschöner Schüpa wurde gegen ein M113 eingetauscht. Der M113 ist ziemlich so das älteste was die Panzertruppen zu bieten haben. Aber für die Sappeure reicht es immer noch :D

Gut, dann gings schon bald mal an die Planung der Befehlsausgabe. Ein Angriff auf Blau. Diese standen uns in Kompaniestärke irgendwo im Weg. Und wir mussten da durch. Die Panzersappeure hatten den Auftrag die Annäherung sowie der Übertritt über den nahe gelegenen Fluss zu gewährleisten.  Ich kämpft zusammen mit einer Kompanie von Russenpanzer... Also echt tolle aussichten :D

Let der be war

Und schon gings los. Die Panzer rollten. Eine ganze Kompanie unter meinem Kommando. Ich sitze hintem im M113 und zeichne an meiner Karte. Vor mir sitzen ein Besatzer Uof sowie ein Fahrer. Beide Romans... Nicht das ihr jetzt denkt ich will irgendwelche Vorurteile stärken. Aber als ich das erstem Mal auf die Leinwand schaute, konnte ich es nicht glauben...  Die manövrierten mich total in die Scheisse. Meine Kompanie stand am Fluss und sicherte den Übergang während ich irgendwo noch in der Stadt rumtuckerte.  Irgendwelche Leute werden jetzt sicher sagen, dass es an meinen Sprachkenntnissen lag oder an meinen schlechten Erklärungen... Aber ich hab es ihnen 3 Mal erklärt, eine Karte organisiert die Route aufgezeichnet und immer wieder gefragt ob sie noch wissen wo sie sind... Da gabs also nur eines. Ich riess dem Besatzer Uof die Karte aus der Hand und wies den Fahrer an den richtigen Ort. Dort standen meine Züge schon in Stellung, wenigstens die Auftragstaktik funktioniert hier im Militär.

Sobald ich dann in Stellung war fing das übel aber an. Die Panzerkompanie hatte so einige Probleme. So rückten sie nicht auf Linie vor, sondern sie postierten eine Zug hinter mir. So wartete ich ca 30 Minuten in Stellung... Irgendwann haute es mir dann den Nuggi raus und ich griff ein und fuhr in eine neue Stellung. Und siehe da, plötzlich fiel es dem Panzerzug auch auf, dass er vielleicht seinen Arsch bewegen sollte.

Leider war da der Krieg schon verloren. Der Aufklärungszug opferte seine Panzer auf ohne wirkliche Ergebnisse zu erzielen. Die andren Züge fuhren direkt in die gegnerische Stellung. Und schon war der Kampf vorbei.

Unglaubliche Leistungen

Hier möchte ich noch einige geniale taktische Entscheide meiner Kameraden aufschreiben. Panzerzug 1 wurde als gewaltsames Aufklärungselement eingesetzt. Als der Zugführer Feindkontakt vermutete, stürzte er sich heldenhaft Mutterseelen mit seinem Panzer ins Gefecht. Die anderen zwei Panzer liess er hinten stehen und griff an. Naja, war ja auch klar, bei einem Verhältnis von 1 gegen 12 hätte ja jeder angegriffen. Da dachte wohl einer er sei Chuck Norris.

Aber auch Blau hatte so seine Probleme, der Aufklärungszugführer stellte seine zwei Fahrzeuge irgendwo an der Front auf, während er gemütlich ca. 10km hinter der eigenen Sperre sass und in einem herzigen Kaff ein Kaffee genoss. Als der Bat Kadi das bemerkte schickte er ihn an die vorderste Front, worauf der Aufklärer antwortete: „Aber das ist Mord.“ Der hatte wohl noch nicht ganz verstanden, dass Aufklärer da waren um zu sterben.

Kritik

Eine bedenkliche Kritik gab uns anschliessend auch unser Bat Kadi... Er habe englische Funksprüche gehört. Dies sei eine Schweinerei er wolle im Militär kein Wort englisch mehr hören. Jeder Offizier spreche in seiner Landessprache und wird verstanden.

Und dann fuhr er fort mit ZITAT: den Lessons learned“. Das muss dann wohl Neudeutsch sein. Aber er kann ja nicht viel dafür ist halt von der Artillerie :-D Und als er dann mit seiner After Action Review fertig war, war ich sicher, dass er wohl das Ausmass seiner Worte nicht ganz verstanden hatte...

 

Übung Mezzo

Die goldene Mitte der OS hatten wir zwar noch nicht erreicht, doch trotzdem gab es einen Grund zum feiern. Die Artillerie verliess uns für unbestimmte Zeit in Richtung Biere. Also natürlich war der offizielle Grund, dass bis jetzt erlebte zu feiern. Natürlich hat es auch Nachteile, dass die Artillerie uns verliess. Jetzt ist es nicht mehr so einfach nicht letzter zu werden an einem Test.

Der Abend war leider viel zu schnell vorbei. So konnte man das Zusammensein nicht wirklich lange geniessen und man musste ja auch schauen, dass man am nächsten Tag einigermassen Fit war.

 

Zugführer Rapport

Ca 2 ½ Tage verbrachten wir mit dem erarbeiten eines Zugführer Rapports. Die Zeit war geprägt von sehr viel Freizeit (Zu Deutsch Arbeitsvorbereitungszeit). Lernen konnte man aber doch ziemich viel. Ist es doch eines der wichtigsten Steuerelemente die mir als Zugführer zur Verfügung. Leider gibt es nicht viel spannendes davon zu erzählen... Also lasse ich es bei den wenigen Zeilen

 

Zielhangschiessen: Was für eine miesere

Am Freitag, sollten wir das zweite Mal in der OS an den Zielhang gehen um dort mit dem Schützenpanzer zu schiessen. Leider verlieft es nicht so wie ich mir dies vorgestellt hatte. Wir verbrachten den halben Morgen damit, Probleme mit dem MG zu lösen. Am Schluss lag es daran, dass jemand den Lauf des MGs nicht richtig rein getan hatte... Und wenn der Lauf schräg drin ist kann ja leider kein Schuss ab gehen... Das ganze ging soweit, dass ich vom Übungsleiterturm zweimal auf den Panzer runter musste. Das Einstellen der Waffe (Systemfehlerwertschiessen) war dann auch eine ziemlich traurige Sache. Der Panzerkommandant drehte anstatt an den Systemfehlerwerten an den Justierwerten rum. Fazit es schoss ans völlig falsche Ort. Zusätzlich kam noch dazu, dass die Scheibe, auf die geschossen wurde, defekt war und wir so immer dachte er treffe nicht... Ach ja und schlussendlich wurde es dem Klassenlehrer genug und er ging runter auf den Panzer und schoss. Als dann endlich alles schoss gab es einen Besatzungswechsel und ich konnte vom Übungsleiterturm auch mal in den Panzer wechseln. Und gleich auf den Richterplatz. Nachdem ich dem Kommandant einmal wüst gesagt habe, dass er das MG wie ein Mann laden solle und nicht langsam und gemächlich nach hinten zu ziehen, schoss es oh wunder perfekt. Und meine Abschussrate stieg auf ein scharfschützenmässiges Niveau.

Das Mittagessen gabs am Zielhang vorne. Was ich als sehr gemütlich empfand, Aus der Gamelle essen. In der Sonne liegen und die schöne Zeit geniessen. Der Sommer ist schon was tolles. Wie wir doch in der RS und der UO uns den Arsch abgefroren haben. J

Am Nachmittag stand noch der WPD am Panzer an. So wies aussah, wurde der WPD vor ca 2 Jahren das letzte mal durchgeführt. Stellen die gefettet werden müssten. Waren trocken wie die Sahara und auch sonst war so einiges nicht mehr kontrolliert worden... Tja aber immerhin ist das ganze jetzt endlich wieder instand gesetzt.

So neigte sich eine schöne Woche zu ende. Nächste Woche sollte es so weitergehen. Wettschiessen, Panzertechnik und eine Fahrschule mit dem Panzer.

Samstag, 24. Mai 2008

Woche 5 OS: Ein denkwürdiger Freitag

Globi war doch im Militär. Unglaublich, diese Website zeichnet sich wohl nicht nur durch schlechte Witze, Unwahrheiten, Dramatisierungen und Verbreiten von bösen Gerüchten aus, sondern auch durch besonders schlechte Recherche! Es gibt das Buch „Globi wird Soldat“. Darauf wurde ich netterweise von meinem Klassenlehrer darauf hin gewiesen. Dieses habe ich nun bestellt, damit ich auch mal einen Verleich mit der Realität ziehen kann, ich werde euch dann exklusiv berichten, wie sich Globi den Krieg vorstellt.

PS: Anscheinend wird das Buch nicht mehr neu gedruckt, wegen rassistischen Aussagen...

PPS: Nun aber schnell zur ereignisreichen fünften Woche.

 

Wachtdienst: Hilfe ein Gummimann

Am Monntag konnten wir endlich wieder mal unser Wissen in Sachen Wachtdienst auf den neusten Stand bringen. So stand auch das verhaften von Personen auf dem Programm. In der Theorie ganz einfach. Der Zuverhaftende muss die Arme ausstrecken, dann nimm man seine Hand in den Schwanenhals (Man biegt sein Handgelenk so weit bis er quitscht wie ein herziges Ferkel) und bindet ihm die Kabelbinder um.

Theorie gut... Praktisch? Ich musste natürlich gerade den Gummimann, der auch nebenzu noch Gemüsebauer ist erwischen. Der Schwanenhals zeigte null Wirkung. Ich bog seine Hand hinunter bis er seinen Arm berührte. Er lachte nur. Gut, dann versuchte ich es mit grober Gewalt. Was dazu führte, dass er mich packte auf den Boden legte und mich fesselte. Sehr elegant. Da bin ich doch wieder mal froh, dass ich im Krieg eine grossen starken Panzer um mich rum hab ;-) War ziemlich ne peinliche Aktion

 

Wachtdienstschiessen: Blind...

Ja , das war noch lustig... Wachtdienstschiessen. Eigentlich nichts schweres vom Schiessablauf her. Einziges Problem, ich durfte meine Augenbinde nicht verwenden. Es macht ja auch wenig Sinn, denn in echt würde ich ja auch keine Augenbinde auf haben. Da ich aber aus irgend einem unergründlichen gentechnischen Defekt mein linkes Auge alleine nicht schliessen kann, ich aber Rechtshändler bin, wurde ich bis jetzt einfach mit Augenklappe ausgebildet. Soldat Pirat.... Macht nicht sehr viel Sinn... Ist aber so.

Die Trefferquote hielt sich dann auch sehr in Grenzen. Irgendwann lupfte es mir den Deckel und ich fing an mit links zu schiessen. Jetzt traff ich wenigsten die Terroristen. Vielleicht muss ich mich langsam daran gewöhnen.

 

Übung Sicuro: Die Gefechtshode number one

Am Abend wurde, dass erlernte mit einer kleinen Übung überprüft. Wir bezogen einen Bereitschaftsraum in der Sappeurarena. Unser Zug war für die Eingangskontrolle zuständig. Der Abend versprach spannend zu werden denn anscheinend sollten einige Markeure unser Sicherheitsdispositiv überprüfen kommen.

Ich wurde von unserem Zugführer zur Gefechtsordonanz gewählt. Ein Job mit Vor- und Nachteilen. So musste ich keine Wachtschicht übernehmen, war aber die ganze Nacht an zwei Funk gebunden, die ich zu gegebener Zeit mit irgend einem Intelligenten Funkspruch beantworten musste.

Etwa so:  Schlafen. Aufwachen. „An Wache von Zug 2, Frage Lage? Antworten“ .... „Verstanden, Schluss“ Weiterschlafen. Frag mich jetzt nicht, was die da geantwortet haben...

 

Sprachprobleme: Pornospino

Der Alarm um eine komplette Rundumsicherung zu veranlassen, war „Porco Spino“. Obwohl einige Ostschweizer (Böse Zungen behaupten es seien Österreicher) bis am Ende nicht begriffen, dass es sich dabei nicht um einen Angriff von Spinnenden Pornodarstellern handelt, sondern um ein Stachelschwein. Der Alarm Pornospino wurde somit zum Klassiker...

Und so auch diese Nacht, um ca 2 Uhr wurde der Alarm ausgelöst und die Leute rannten in ihre Posten. Ich als eidgenössisch diplomierte Gefechtsordananz trabte gemütlich hinter meinem Zugführer her und meldet ihm ob die verschiedenen Stellungen top waren.

Zum Schluss kam dann die Enttäuschung, die Patroullienwache hatte versagt (Waren halt auch Artilleristen) und es konnten feindliche Kräfte eindringen. Zum Glück stürmten sie nur den Kommandoposten und weckten mich nicht aus meinem süssen Schlaf ;-)

 

Artillerie live... Überlasst das Denken den Pferden die haben den grösseren Kopf...

Die Artillerie leistete sich diesen Abend auch einen grösseren Lapsus. Da am nächsten Tag einige Fahrzeuge bewegt werden mussten. Schickte jeder Zug einige Fahrer ins Bett. Die Artillerie schickte doch wirklich ALLE Fahrer ins Bett. Ergo, sie hatten ständig zuwenig Wachpersonal und baten uns ständig um hilfe. Die wir ihnen selbsredend nicht gaben. Unser Detachement war doch so sehr ausgelastet.

 

Beförderung zum Kompaniekommandant

Diese Nacht war weiter sehr ereignisvoll. Irgendwie hatten die anderen Züge Angst Verantwortung zu übernehmen oder selber Entscheidungen zu fällen. Und so funkten sie unseren Zugführer (und somit auch mich als Gefechtshodde) an und baten um eine Bestätigung oder eine Hilfe. Ich glaube ich hab an einem Abend noch nie soooo viele Veloständerprobleme aufs mal gehört. Funksprüche wie: „Dürfen wir unsere Wache durchs Tor schicken“, waren keine Seltenheit. Ein richtiger Kompaniekommandant wurde er dann erst, als sie in fragten ob sie doch die Sicherung wieder auf das normale Wachtdispositiv kürzen dürfen. Natürlich gab es da nur eine Antwort: „Sicher nicht! Weitermachen, Schluss.“ Die liebe Artillerie soll uns nur weiter bewachen teuflischguck

Übung Villagio

Kaum waren ich aus meinem warmen Schlafsack gekrochen, auf das Fahrrad gestiegen und zurück in die Halle verschoben gings doch schon los mit der nächsten Übung. Wieder ein Bereitschaftsraum, dieses mal aber vor allem mit Fokus auf den korrekten Ablauf des Bezugs und nicht primär um die Sicherung. Und kurz nach dem Bezug des Bereitschaftsraumes fand ich mich als Zugführer unserer Klasse wieder und musste alles koordinieren. Zum Glück hatte ich als einer der wenigen meine Checkliste dabei. Das gute am Zugführer ist ja, dass man nicht irgendwo auf einem Wachtposten warten muss bis die Zeit vorbei geht, sondern man kann im KP sitzen und alle um sich rum dirigieren. Noch besser geht dies natürlich wenn man als Unterstellte alles Offiziersaspiranten hat, die alle schon Ahnung von der Materie haben. So musste ich zB mein Gewehr nicht selber putzen und auch die grossen Krokis wurden mir alle von meinem Zugstrupp gezeichnet. Das Motto Kommandieren-Kontrolieren-Korrigieren hat wenn es funktioniert schon etwas verlockendes :D  Alles in allem eine spannende Übung.  Glücklich waren auch ca 5 Aspiranten die die Charche „Schlafen“ erhielten. Sie konnten den halben Nachmittag im Heu liegen und schlafen. Ja der Bereitschaftsraum muss realistisch gespielt werden!!!

Der Freitag

Der Rest der Woche verging wie im Fluge, denn am Freitag folgte etwas von den schon Legenden, Sagen und Mythen der Kavallerie erzählt haben sollen. Ein Event der das Leben jedes Offiziers verändern sollte. Man sagt sogar, dass man viele Kavalleristen und Pänzeler dieser Anlass ewig mit einem staren Blick ins Gesicht geschrieben wurde. Es gibt tausende Gerüchte darüber, und allesamt sind sie war oder sogar noch untertrieben um die tapferen Kämpfer davor nicht zu entmutigen. Die alten Eidgenossen gewannen viele Schlachte, denn nach diesem Tag konnte sie nichts mehr schocken, Hitler hatte Angst die Schweiz anzugreifen als er sah welche Strapazen Schweizer Offiziere der Panzertruppen überstanden. Die Rede ist von Übung Rotor, die Strecke besteht schon seit Urzeiten. Ein kleiner Velomarsch (nur 80km) soll kühne Kämpfer zu Übermut verleiten. Die leichte Packung soll sie zusätzlich verwirren und der kleine Waffenplatz OL um die Startreihenfolge festzulegen ist nur dazu da die Aspiranten zusätzlich zu verwirren und ihren Fokus zu vernebeln.

Gut, irgendwann ist man on the road. Man radelt frohen Mutes, der Geist von tausenden MLT-Offizieren begleitet einem über den ersten kleinen, feinen, steilen Hügel und bald wägt man sich schon in Gedanken ans Ziel. Doch dann folgt der erste Cross... Ein kleiner gelber Wegweiser zeigt anstatt auf die Strasse direkt in den Wald hinein. Doch vor einem liegt ein Hügel. Also absteigen Velo schultern und rauf. Das war schon etwas streng aber man kämpfte sich durch.

Gerüchte gingen um von Patroullien die bereits aus Angst umkehrten (oder war es weil sie vergessen hatten bei zwei Posten abzustempeln ;-) Idioten... :D). Es ging also weiter.Auf Teerstrassen hinunter ins Aaretal. Vor uns türmte sich ungeheuer der Belpberg auf. Und auch da wurde natürlich nicht die normale Route gewählt. Cross 2 folgte.  Doch von oben erwartete uns nicht ein angenehmer Blick ins Tal. Sondern schnell wieder der abstieg. Langsam näherten wir uns dem Längenberg und somit Cross 3. Die schlimmste aller Strecke. Sogar Frodo der den Mount Doom besiegte, währe hier umgekehrt. Doch anfänglich schien es doch gar nicht so schlimm. Ein kleiner Waldweg, das schien ja noch zu gehen, was wir alle nicht wussten... es war der Teufelspfad. Den plötzlich war kein Weg mehr da und es ging gerade den Berg hinauf. Es schien als wolle uns der Berg besiegen. Er war nahe dran. Die Muskeln brannten und so manches Fahrrad kullerte die schlammige Piste wieder hinab. Doch es ging weiter. Als wir fast oben waren wurden wir durch unsere Klassenlehrer durch nette zurufe wie: „Schneller Rüegg, weniger Schnöre meh Schaffe.“ „Hou lueg emal am Rüegg gönd au langsam dWitz us.“

Selbstbeherschung war also angesagt. Denn es waren nur noch wenige Meter bis oben. Oben gabs Spagetti, richtig J Sie bekamen mir gut. Nach einer halben Stunde gings weiter. Nach 5 Minuten war die Energie die man auf dem Berg getankt hatte schon wieder weg, doch mehr als die Hälfte war geschafft. Cross 4 kam einem wie ein Katzensprung den Berghinauf vor und auch die Fahrt bis Cross 5 war dazu da, sich wieder etwas locker zu machen. Auch wenn ein ziemlich zügiges Tempo angesagt war.

Wir standen also am Cross 5 eine grosse Wiese, steil wie Anton und  mit dem Gefühl als ob uns jemand Blei um die Füsse gebunden hätte ging es an den letzten wirklichen Aufstieg. Durch ein Bachbett und durch schlammige Wege kämpften wir uns hoch. Oben angekommen rochen wir die Lunte... Es könnte uns noch reichen um bis 17:00 zurück zu sein und so das Leistungsabtreten zu gewinnen. So schlugen wir ein Tempo an bei dem sogar Alex Züle schwindlig geworden währe. Die Strecke schien ewig lang. Mit Windschattenfahren versuchten wir die brennenden Muskeln zu entlasten. Immer schneller immer schneller. Da war schon das Tor beim Polygon schnell über den Sportplatz. Die Halle A, ja kein Traum wir waren da. Schnell die Räder ordentlich hingelegt und auf einem Glied aufgestellt und gemolden (verdammt es war 17:02). Der Chef OS kam auf uns zu: „Ahh, meine Uhr ist stehen geblieben. Genau 17:00. Ich gratuliere... Bhuuuu... Übung Rotor war geschafft. Die Legenden haben nicht übertrieben...  

Montag, 12. Mai 2008

Woche 4 OS: Inspektion und Schiessen

Achtung öffentliches Mobbing gegen Globisarmy im Gange!

Unglaublich aber war, Globi kommt im Militär unter die Räder. Den Globi hat keine Ahnung vom Krieg. So heisst es in der letzten Zeit äusserst häufig „Wie Globi sich den Krieg vorstellt“. Meisstens stellt sich Globi den Krieg einfach, locker und unkompliziert. Zumindest aber immer falsch vor.

Was ist nur aus dem Idol vieler schweizer Kinder geworde, der das Moralische Gewissen von so vielen Generationen unglaublich verändert hat. Globi passt nicht ins Militär. Wahrscheindlich ist Globi sogar untauglich, man weiss es nicht so genau. Ich werde aber sicher mal beim Globiverlag ein Buch über Globi im Militär auf Basis dieses Blogs anfordern. Damit das Militär dieses Buch auch gleich verwenden kann um die genau Vorstellung von Globi im Krieg auch Reglementarisch festgehalten zu haben.

Go for 5

Ja da hat sich der Sämi Schmid wieder was ganz tolles ausgedacht. Am 5.5 um 5 Uhr soll die ganze Schweiz 5km Rennen. Natürlich war da das ganze Militär Feuer und Flamme. So standen wir bald mal am Anfang der Panzerpiste und rannten unsere 5km ab. Eine doch sehr sinnvolle Sache. Kommt doch der Sport im Miliär sehr kurz...Die ganze Aktion ist wohl leider nicht ganz zur dicken Zivilbevölkerung durchgedrungen, die dies wohl am meisten nötig hätten.

Übung Mephisto

Auch diese Woche ging ein Tag in dieser Woche nicht ganz so einfach an uns vorbei. Eine kleine (Zitat Klassenlehrer: „Lustige“) Nachtübung wartete auf uns. Immerhin konnte ich 2 Stunden in meinem warmen Schlafsack pennen. Ein Tipp an alle die sich entschliessen auch mal ins Militär zu kommen. Kauft euch zwei grosse Plastiksäcke. Diese könnt ihr dann ganz einfach über die Füsse stülpen und mit den Schuhen im Schlafsack schlafen. Das ist vor allem eine Befriedigung wenn neben einem einige Kameraden fast erfrieren, weil sie zu faul sind die Schuhe auszuziehen und so nicht in den Schlafsack liegen können J.

 

Adversario – Schuelerreisli mit Lerneffekt

Die Übung Adversario war nicht, wie einige paranoide Nasen behaupteten eine extrem krasse Übung, nein nein. Es war eine taktische Übung, die unser Gespür für die verschmelzung des Geländes mit einer Kampfsituation verfeiner sollte. So fuhren wir den ganzen Tag mit den Duros im Raum Gürbetal rum und schauten uns so einige schöne Plätzchen an. Das Wetter war unglaublich schön. Strahlende Sonne und wir genossen den sichtlich „körplich“ lockeren Tag. Ab und zu mussten wir auch noch etwas Arbeiten. Aber wenn intressiert das schon. Unser Gruppenchef war der Klassenlehrer der Artillerie, er unterhielt uns mit einer vielzahl von Anektoten. Und wir konnten auch so einges an Information mitnehmen und unser Wissen erweitern. Wusstet ihr zB das James Bond den Rang Commander hat und das gleich mit Oberst Leutnant zu setzen ist. Ausserdem haben wir erfahren, dass die lieben Artilleristen immer mit einem Helm auf dem Panzer arbeiten müssen. Also wenn sie hinten den Panzerrauswischen müssen, dann haben die dazu einen Helm an :-P Naja manche Truppen haben so etwas nötig.

 

Zielhangschiessen – Selbständig machts noch mehr spass

Diese Woche konnten wir auch endlich wieder mal mit unserm Schützenpanzer schiessen gehen. Das beste dabei war, dass wir die Übungen selbst leiten durften. So hatten wir relativ viel Freiraum und man konnte auch so einiges ausprobieren. Für alle die sich entschliessen die OS zu machen, da gibt es evtl. an einem sehr heissen Tag die Übung „die Hölle gefriert zu“. Und das mitten in einer Übung mit dem Panzer. Knallhart die Übung. Leider unterliege ich dabei auch wieder der Schweigepflicht.

 

Inspektion – „Gäääähhhnnn“

Wiedermal Inspektion, wieder das selbe Spiel. Hinstehen, warten, Achtung, warten... etc. etc. etc. Anschliessend daran, etwas marschieren und schon war die Präsentation vorbei. Noch einwenig Zugschule. Dabei bewiess einer unserer Aspiranten ein extremes Geschick und wies den Zug in Einerkolonne zwischen zwei Autos durch (Abstand ca. 1 Meter), danach verwechselte er links und recht. Lies uns fast in die Wand laufen und rettete seine Aktion mit einer schnellen Wendung. Von oben sah es aus als ob wir auf dem AV Platz Snake spielen. :D

Mittwoch, 7. Mai 2008

Woche 3 OS: Programm léger

Die dritte Woche war nur drei Tage lang. Auffahrt sei Dank. Das Programm entsprach ziemlich stark der Ferienstimmung die uns überkam. 

Taktik, Taktik und Taktik
Diese Woche war sehr sehr Taktik lastig. Man bekam das Grundgerüst eines Offiziers in Sachen Taktik vermittelt. Für mich eine sehr spannende Sache, doch nicht für alle. Hier merkte man das einige wohl eher in die sportlichen Aktivitäten der OS interessiert waren. ;-) Nichts desto trotz genossen wir einige gemütliche Stunden im Theoriesaal, bei der auch ab und zu ein Besuch in der Soldatenstube rausschaute. 

Alarm Brisago
Die Gerüchte über mögliche Übungen wollten auch diese Woche nicht abreissen. Und so bürgerte sich bei einigen Aspiranten der Ausdruck Alarm Brisago für das Auftauchen unseres Klassenlehrers ein. Denn böse Gerüchte behaupten, das man ihn während der letzen Übung gemütlich eine Brisago Zigarre rauchen sah, während wir uns abmühten.

Sport - Pech mit etwas Glück
Unsere letzte Prüfung zum Militärsportleiter stand an. Eine Lektion vorbereiten und präsentieren. Die Lektion war ziemlich gut gelaufen. Mit dem einzigen Nachteil, dass ich das Einlaufen präsentieren musste, und das schlussendlich nur dieses bewertet wurde. Leider gefiel dies nicht so, wie unsere kreativen Spielideen. Irgendwie waren sie der Meinung, dass Bulldoggen ein zu brutales Spiel zum Einlaufen sei, keine Ahnung warum, diese Weicheier....

Pistolenschiessen
Leider musste ich diese Woche auch meine etwas erbärmlichen Ambitionen beim Pistolenschiessen erkennen. So eine ruhige Hand ist nicht wirklich meine Sache. Doch wenigsten kann man auch daran noch arbeiten. Der Spass ging dabei nicht verloren, auch wenn wir einen ganzen Nachmittag im strömenden Regen in der KD-Box standen.
Witzig war noch, dass ca die Hälfte der Truppe noch mal zur Halle (4km) zurück Velölen durften, weil sie irgend etwas vergessen hatten. Die Adjudanten waren hell begeistert von unserer Offizierwürdigen Leistung. Naja auch wir sind nicht perfekt. Aber immerhin hatte ich alles. Manchmal ist es gut wenn man faul ist, dann schaut man nähmlich doppelt auf solche Sachen, dass man ja nicht Sinnlos im Zeug rumrennen muss :-)

Samstag, 3. Mai 2008

Woche 2: Die grosse Angst vor einer Übung

Paranoia

Schlimmer als eine Übung zu haben, ist es wohl keine zu haben. Da solche Übungen ja immer unangekündigt  stattfinden, verbringt man die meiste übungsfreie Zeit damit, darüber nachzudenken wann, wo und wie die nächste Übung stattfinden wird.

Jeder Offiziersaspirant wird zum Aufklärer und Spion, alle Indizien über den Essensplan, das Wocheprogramm, Informationen von OS Absolventen, Anspielungen von Kadern, etc. werden analysiert und bei langen Mittagspausen genau ausgewertet. Kennt ihr den Film Beautiful Mind??? Das ist Kinderkram was da abgeht. Die wahren Verschwörungstheoretiker sind hier.

 

Sportausbildung – Der Ausbilder

Eine wirklich coole Sache ist, dass man im Militär die Ausbildung als Militärsportausbilder machen kann. Diese ist gleichbedeutend mit einem J&S Leiter der Nutzungsgruppe 1. Man kann dann auch den J&S Leiter aus einer dieser Sportarten anfordern. (Natürlich sollte man sie auch noch betreiben). Ich hab mir dann ernsthaft überlegt ob ich mir den J&S Ausweis für Karate oder JiuJitsu bestellen sollte. Das fühlt sich doch dann gleich recht krass und furchteinflössend an.

Vielleicht würde ja auch ein J&S im voltigieren für den nötigen Resekt sorgen.

 

Ausbildung – Hausgemacht

Diese Woche stand das erste mal Panzerausbildung auf dem Plan. Leider wurden unsere Hoffnungen etwas enttäuscht als wir den Auftrag bekamen selbst eine Lektion vorzubereiten über ein Thema das wir schon ziemlich aus dem FF kannten.

Der Tag stand also mehr im Thema der Unterrichtsmethodik als sich wirklich mit Panzertechnik zu beschäftigen.

Das ganze war auch sehr unterhaltsam, da wir manchmal etwas sehr mühsame „Rekruten“ waren und so einige Liegestützen pumpen mussten.

 

 Der ewige Muskelkater

Es ist jetzt Mittwoch Abend und es ist Zeit ein kleines Resume über meinen Muskelzustand zu schreiben. Letzte Woche hab ich mir ja nach der Übung einen extremen Muskelkater eingefangen und irgendwie hab ich’s geschafft mir zumindest einen Teil davon mir zu erhalten. Das heisst seit Freitag Abend dauernd Muskelkater.

Spontane Übungen wie am Dienstmorgen nach einem Alarm 4km secklen, am Montag die Sportlektion oder am Dienstag Abend den 12km Waffenlauf erhalten das romantische Gefühl in den Waden und Schenkeln. Die Hoffnung das sich der Körper darauf einstellt ist auch vergeblich. Zum Glück hab ich ne riessige Tube Perskindol gekauft. Ich glaub ich muss langsam Nachschub bestellen.

Selecta – Leider kein Kiosk

Die Übung Selecta war dazu da, um unser Wissen im Pisolenschiessen, Funken und in der Taktik zu prüfen.

Rassig gings mit dem Fahrrad richtung Auwald. Dort angekommen standen wir am Funkposten. Für mich war Funk eher einfach, da dies ziemlich zum täglichen Brot des Kommandanen gehört.

 

Zwischen den Zeilen lesen

Also hinstehen, Funk zusammenbauen und lade... ich sagte laden... verdammt wieso geht das jetzt nicht. Natürlich musste ich genau während der Prüfung ein defektes Gerät erhalten. Zum Glück waren die Instruktoren gütig mit mir und liessen mich ein anderes Funk benützt. Und da ohhh wunder gings plötzlich ohne Probleme. Aber ie das wohl so bei Kadern ist schiebt man zuerst mal die Schuld den Untergeordneten zu.

Tja und dan gings los: „Laden sie auf dem Hauptnetz das Aufklärer Netz und auf dem 1.Nebennetz nehmen sie das FU Netz“.

Kein Problem für uns. Schnell waren die Funkstationen programmiert. Doch bei der Kontrolle war er alles andere als zufrieden. Der liebe Herr Adjudant von der Artillerie meinte nämlich, dass wir das 2.Nebennetz vergessen hätten und das wir dies aus seinen Aussagen heraus hören hätten müssen. Ja nehh ist klar. Aber auch hier heisst „Hier, Verstanden“ und weitermachen. Denn diskutieren bringt ja eh nichts.  Ist ja klar wenn er sag man solle das erste Nebennetz laden, dass dies impliziert, dass man das zweite auch gleich läd. Schliesslich kauf ich auch immer gleich Tomatensauce ein wenn meine Mutter will das ich Spaghetti einkaufe. ;-)

 Der Rest der Funkprüfung ging dann ziemlich reibungslos.

 

Indiana Jones – Greni fiever

Das Schiessen war auch ein spektakel. Oder besser gesag der Weg dazu. Zwischen Schiesstand und Parkplatz befindet sich ein kleiner Fluss ca 3 Meter breit. Als wir die Brücke überqueren wollten kam unser Klassenlehrer auf uns zu und sagte: „Diese Brücke ist im Fall gesprengt. Sie sollten wissen was das heisst. Nun gab es verschiedene Ansätze das Problem zu lösen.

PzGrenadier-Methode: Querdurck, scheiss auf kaltes Wasser und nasse Kleider

Aufklärer-Methode: Laufen wir weit rundum bis zur nächsten Brücke und überqueren es dort.

PzSappeur-Methode: Bauen wir eine Brücke aus dem vielen Holz das rumliegt und fallen nachher ganz ins Wasser

Leo und Besatzer Methode: Man holle ganz viel anlauf und springe mit ganzer Kraft über den Fluss

Artillerie-Methode: Gleich wie bei den Besatzer, mit dem Unterschied das man vorher versucht hat das GT oder den Rucksack über den Fluss zu werfen und ihn dabei im Fluss versenkt hat.

Gerüchten zu folge tat es uns unser Klassenlehrer übrigens gleich und kämpfte sich durchs kalte Wasser auf die andere Seite. Ganz nach dem Motto „Dasch ebe na geil gsi!“

Der feine Unterschied

Die Schiessprüfung war nicht gerade mein meisterstück, allzu oft riss mir ein Schuss ab. Am Schluss hatte ich dann doch noch bestanden. Phu. Viel wichtiger war aber, was während des ersten Ladens passierte. Unser Klassenlehrer befohl ein Laden. Also Magazin rein,  Verschluss nach hinten ziehen und den Entspannhebel drücken. Doch dann machte es neben mir plötzlich „Päng“. Irgend so ein Idiot von Artillerist hat doch wirklich den Abzug gedrückt. Zum Glück war seine Waffe irgendwo gegen die Scheibe gerichtet und nicht gegen mich. Mein Puls war auf 180 J So sah wohl Friendly Fire aus.

Naja, natürlich versuchte er sich rauszureden. Irgendwas mit die Waffe war Schuld. Doch das half im auch nicht mehr viel. Der Hauptmann sagte nur: „Ja klar liegt es an der Waffe, schliesslich haben genau sie das Model bei dem der Entspannhebel eine Schuss auslöst. Da hatten sie jetzt aber Pech, dass genau sie diese Waffe gefasst haben...“

 

Nacharbeit? NEIN DANKEEEEEE

Eigentlich hatte sich die Mehrheit der OS schon damit abgefunden ihren Samstag Morgen in der Nacharbeit zu verbringen, währe da nicht unser Hauptmann gewesen. Der machte uns doch einen Strich durch die Rechnung und wir nahmen dankend an. Denn er erkannte richtig, dass es nichts bringen würde wenn wir eine Prüfung nachholen ohne vorher dafür Zeit zu bekommen um den Stoff aufzuholen. Und so konnten wir glücklich ins nächste Wochenende starten.

Nachtrag erste Woche: SKANDAL im Sperrbezirk... ähh in der OS

Wer schon mal in letzter Zeit eine RS bei den Panzertruppen, vornehmlich bei den Panzergrenadieren und ihren Besatzer gemacht hat, weiss was sich gehört beim Grüssen. Denn beim Grüssen legt man nicht nur die Hand an die Schläfe, nein man lässt sie nachher auch mit gehörigem Schwung gegen das rechte Bein knallen, damit es einen richtigen „Chlapf“ gibt. Genau und nun ist das unvorstellbare passiert, unser Grenadierherz wurde entzwei gerissen. Den ab sofort ist das Klopfen verboten. Wenn man es doch macht hört man den Kadi gerne mal über den Platz brüllen: „Rüegg, noch einmal und dann töte ich sie.“

PS: Natürlich meint er das nur im Scherz, hoffe ich zumindest. Obwohl ihn das mit der Zeit unglaubwürdig macht, ein Aspirant hat schon ca 3 „Todesdrohungen“ bekommen. Und er lebt immer noch, wie unfair. ;-P