Samstag, 1. März 2008

Woche 9 UOS: Adieu...

KVK Of-Lehrgang: Ein sehr hmm sinnloser Tag
Am Montag hatten die Of-Anwärter wieder ein Spezialprogramm. Wir durften uns einige einführende Theorien anhören und anschliessend auch noch einen Test für den Of-LG schreiben. Aber alles von Anfang an, den der Tag fing schon sehr interessant an.
Um 7 Uhr fanden wir uns im Theoriesaal ein und um ca. 7:05 trat der Chef Kaderschule ein. Er legte seine Sachen hin, schaute uns an und meinte: "Einer meldet mir, sie da vorne sie melden." Dieser stand auf und meldete die Klasse. Dann warteten wir wieder. Um 7:10 kam der Kadi-Stv und der Chef schnauzte ihn an:"Wann sollten sie hier sein?" Kadi-Stv:"Um 7:15 um zu melden."
Chef:"Auf dem Tagesbefehl stand, 7:00 das gilt auch für sie. Ausserden", dabei drehte er sich zu uns um,"schauen sie mal auf ihren Tagesbefehl, wann steht da, dass sie melden dürfen, genau 7:15. Wieso haben sie dann so früh gemolden? Auftragstreue meine Herren. Das war nun ein Test und sie haben ihn nicht bestanden!"
Wie bitte? Hatte der Herr nicht gerade gesagt "Melden sie!", das war kein "Wollen sie nicht melden" oder "Währe es jetzt nicht Zeit  um zu melden?". Nein, das war ganz klar ein Befehl. Ja und wer hat den Tagesbefehl unterschrieben? Ach neh, der Chef selber. Natürlich darf der ihn nicht abändern, nein nein. sicher nicht....
Ist ja egal, er wollte uns wohl einfach seine Macht demonstrieren auch nachher hielt er sich wieder nicht zurück mit Fachausdrücken. Er erwähnte auch ca 3 mal, dass er der Chef der Kaderschule sei, wie er Angst hätte, dass wir dies vergessen würde.
Die anschliessende Theorie welche wir mittels eigenen kleinen Präsentationen gemacht hatten, war dann mehr oder minder interessant. Leider stand dafür viel zu wenig Zeit zur Verfügung, was das ganze auch irgendwie sinnlos machte da man so sicher nicht viel profitieren konnte...
Die anschliessende Prüfung war auch ein Witz, wir konnten sie so viel mal wiederholen wie wir wollten. Auch war niemand da der uns beaufsichtigte. Also eine grosse Abschreiberei. Aber ja, nicht Problem meiner Stufe!

WEMA

Mit riessen Schritten geht’s richtung Zielline der UOS 22-3. Doch die letzte Woche sollte noch einmal ein harter Brocken werden. Nicht wegen eines harten Footings oder schweren Prüfungen, sondern wegen der WEMA. Leider weiss ich nicht mehr genau was WEMA heisst. Prinzipiell geht es bei der WEMA darum alles Material welches man während der UOS gebraucht hat wieder zu retablieren und an das Zeughaus zurückzugeben. Leider hiess das für uns auch die Panzer zurück zu geben. Und da stand einiges an Arbeit an. Die Panzer mussten bis aufs letzte geputzt werden. Kanone und MG ausgebaut und entfettet werden. Die Adjudanten waren während dieser Zeit sehr gereizt und man bekam einige male einen ziemli unbegründeten Zusammenschiess. Auch stand man ziemlich viel nur rum. Da die Züghüüsler das Wort SCHNELL nicht kennen. Sowieso hat man irgendwie das Gefühl, dass das Zeughaus ein Reintegrationszentrum für IV Rentner ist. Sehr viele dieser Leute sind sehr, hmmm, speziell, dass macht es nicht unbedingt einfach mit ihnen zu arbeiten. Zum Beispiel bestanden sie darauf, dass zuerst ALLE Panzer abgenommen werden müssen, bevor die Kanone wieder eingebaut werden durfte. Da aber nur einer die Panzer abnahm verbrachte ich den Nachmittag mit warten. Ist wohl eine sehr effiziente Methode welche sie sich da ausgedacht haben.

Was mich aber fast am meissten nervte. Punkt 5 Uhr war Schluss. Diese faulen Säcke waren sich auch noch zu schade einige Minuten überstunden zu machen. So mussten wir einige Arbeit auf den nächsten Tag verschieben, da sie sich zu schade waren, einmal im Jahr etwas mehr zu machen!

Mich nimmt ziemlich wunder wie so eine Bewerbung für einen Zeughäusler aussieht. Ich stelle mir das etwa so vor:

„Wir suchen einen Mann, welcher sich vor allem durch seine pingelige Art auszeichnet. Sonstige Anforderungen werden nicht gestellt. Dicker Bauch oder schlechter Haarschnitt sind jedoch von Vorteil. Wir bitten ihnen ein Arbeitsumfeld in dem sie garantiert nicht zu viel Arbeiten müssen und sich auch nicht allzu sehr anstrengen müssen. Durch die Arbeit bim Bund sind sie auch vor jeglichen Lohnkürzungen, Entlassungen geschützt. Wir freuen uns auf ihre Bewerbung. PS: Falls sie nicht schreiben können, dann dürfen sie sich auch mündlich bei uns melden, falls sie dafür auch zu scheu sind darf auch ihre Mutter anrufen.“

 Zum Glück ging auch diese Zeit vorbei und ich war froh als wir am Donnerstag alles Material, die Panzer, die Munition und die Halle erfolgreich abgeben konnten.

Ein Abschlussabend wie man sich ihn wünscht

Endlich war es soweit, der Klassenabend stand an. Doch wir waren alle etwas geschockt, als uns der Klassenlehrer mit der Nachricht überraschte, dass wir zuerst noch ein Footing hatten. Natürlich dachten wir alle an einen Scherz. Aber als wir so am Donnerstag Abend da standen, meinte er es total ernst: "Wir hören so auf wie wir angefangen haben". Und so spurteten wir in Richtung Hindernisbahn. Diese konnten wir dann einige male geniessen. Anschliessend gings weiter zum Lastwagenwaschplatz. In einer Grube wartet eine riessige Pfütze mit ziemlich abgestandenem Wasser auf uns. Doch da gabs nichts, dreimal durchrobben.

Als wir alle pflotschnass waren konnten wir uns umziehen gehen. Wir waren natürlich alle froh. Und von weitem konnten wir die Marschmusik hören. Wir folgten den schönen Tönen und fanden ein kleines Holzhaus davor ein Bierzapfhahn und einige Weissweinflasche. Unsere Klassenlehrer hatten uns schon erwartet. 

Mit den denkwürdigen Worten des Klassenlehrers wurde der Abend eröffnet: "Meine Herren heute dürfen sie mal etwas unaständig sein, aber ich sage ihnen eines! Wenn sie zurück in der Kaserne sind, dann sind sie ausgekotzt. Sie können von mir aus den ganzen Weg lang sich übergeben. Aber in der Kaserne will ich nichts dergleichen von unserer Klasse hören."

Lecker! Ein Fondue wartete nur darauf verschlungen zu werden. Wir sagen, redeten und hatten einen sehr guten Abend. Der mir wohl noch lange in erinnerung bleiben wird. 

Doch die Krönung sollte am Schluss noch folgen. Denn wir mussten einen 5-Punkte Befehl befehlen für die Aufräumarbeiten. Ich war der Glücklich der die Befehlsausgabe machen durfte. Und so befahl ich ein Detachement dazu alle Gläser zu leeren. Die nahmen das ziemlich ernst. Und leerten sogar den Bierzapfhahn... :-) Sie waren dann auch die, die wohl den kurvigsten Nachhauseweg hatten...

Adieu UOS

Und schon waren die neun Wochen UOS vorbei. Eine wirklich tolle Zeit! Von der ich noch viel zu erzählen hab. Nächste Woche gehts ab in den Of-Lehrgang auf Bern. Dort wird uns wohl einiges an Theorie erwarten!

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