Samstag, 2. Februar 2008

Woche 5 UOS: An alle Bivio Dachs....

Diese Woche mussten wir erst am Montag Abend einrucken. Dementsprechend freuten wir uns auf eine kurze Woche.

Dienstag: Ach was war am Dienstag nur los?
Ja dieser Tag ging wohl als einer der unspektakulärsten der ganze UOS durch. Am Morgen hatten wir wieder FUM Ausbildung. Das Führen einer Gruppe stand auf dem Speiseplan. Wie man Leute motiviert oder wie man mit Stresssituationen umegeht. (In einem so Stressfreien Umfeld wie dieser Theorie sehr schlecht nachvollziehbar)
Nachdem wir gegen unsere Müdigkeit erfolgreich angekämpft hatten konnten wir uns in unsere Sporttenus werfen und machten uns auf den Weg zur Turnhalle. Doch heute stand kein Fussball oder so auf dem Plan... Nein, für uns Offizieranwärter hatten sie sich etwas ganz tolles ausgedacht. Die Hindernissbahn sowie den Kraft+Konditionstest. Hört sich doch schon sehr gut an oder? 
Irgendwie hab ich das ganze dann hinter mich gebracht und war froh dann eine wohltuende Dusche zu geniessen. 
Am Nachmittag gingen wir noch locker 300 Meter Schiessen. Das ganze mit dem Duro, also auch locker. 
Nach einem leckeren (ja das gibts in der Militärkantine auch) Essen, mussten wir noch ca. 5000 MG Schuss auf eine Strippe aufmunitionieren (oder abspitzen oder nennt man das jetzt aufspitzen...) und dann ja dann gings eigentlich schon ins Bett... Wirklich sehr anstrengend dieser Tag...

Schultag: Ach neeeehhh nicht noch einmal Führungsausbildung
Am Mittwoch hatten wir wieder Schultag, wir Of-Anwärter hatten wieder ein Sonderprogramm. Den ganzen Tag mussten wir uns Theorien über Kommunikation und Konfliktmanagement anhören. Sehr geschickt eingefädelt der höheren Ofs. Mussten alle Of-Anwärter einen Teil präsentieren. So musste ich den ganzen Tag irgendwelchen schlecht gemachten Präsentationen zuhören von Leuten die eigentlich meistens (noch) keine Ahnung von der Materie haben. 
Ausserdem können die mir ja lang erzählen von irgendwelchen Konfliktformen und Anlässen. Ohne praktische Beispiele ist die Info wahrscheindlich ziemlich nichts Wert. Die Ausbildung war also nicht mal Migros Budget sonder wahrscheindlich eher Prix Garantie...
Doch da wir ja alle jetzt Offiziere werden wollten müssen wir das ja können und darum war das schon richtig so... Bla Bla Bla... 
Das Highlight war dann ca. um 17:00 hetzte uns der Kadi Stv noch einmals Raus auf die Panzerpiste, da er mit unserer Leistung nicht zufrieden war. Wir seien nicht Aufmerksam oder so und damit wir das lernen mussten wir die Gruppe auf der Panzerpiste in 15 Minuten melden. So lernten wir sicher wie man Aufmerksamer ist. (Tja er kann nichts dafür er ist ein Füsel ;-))

Leutnant Rüegg???
Am Mittwoch um 11:00 war für mich auch Vorschlagserteilung angesagt. Hatten sich die ganzen Anstrengungen gelohnt? Waren Da Capo 0-3 alle Sinnlos? Ich trat also ins Büro des Obersleutnant im Gst Weber und der begrüsste mich mit einem netten: Rüegg? So ein Dossier hab ich nicht." 
"HA" der Witzbild... Er liess mich setzen und teilte mir mit, dass es bei mir keine Diskussion gäbe. Ich dürfe aber nicht mehr Gähnen im Daher :D (Da hat doch der Klassenlehrer das in meinen Bericht geschrieben...)
Nach ca. 5 Minuten hatte ich den Zettel unterschrieben und machte mich auf den Weg, zurück zur spannenden Theorie... Leutant Rüegg, diese armen Rekruten. Hoffen wir mal das von denen keiner meinen Blog liesst ;-)

Der Wasserfall...
Da wir am Donnerstag bereits um 4:30 mit dem Erstellen der Gefechtsbereitschaft anfingen, verbrachte ich den grössten Teil des Ausgangs im Bett um etwas Schlaf vorzuhollen. 
Doch nachdem ich friedlich in meinem Bettchen geschlafen hatte, fing meine Blase um ca. 3 Uhr an zu drücken. Kein Problem. Kopf auf Autopilot schalten und schnell raus zur Tür aufs WC... Geistig fing ich schon an die Schleusen zu öffnen. Doch plötzlich stand ich an der Zimmertür und sie war... GESCHLOSSEN... Das konnte doch nicht sein. Welcher Idiot schliesst das Zimmer ab wenn wir drin sind. Im Dunkeln suchte ich nach dem Schlüssel (Das Fass fing langsam zu überlaufen)... Kein Schlüssel da... Ein Freund wurde wach und versuchte die Türe mit etwas Gewalt zu öffnen.
Nicht... Was soll ich nun tun? Mich aus dem Fenster erleichtern? Nein besser nicht. Aaahh ich hatte ja noch die Notfallnummern. Also schnell auf den Kommando Posten anrufen, vielleicht war ja wer da der mich aus meiner Not retten konnte.
Doch da war niemand. Wenigstens konnte mir der nette Herr die Telefonnummer des Haupttors der Kaserne geben.
Dann rief ich dort an:
Tor: "Klick... Wachdispositiv Tor 20, Soldat Müller"
Ich: "Grüezi, sie ich han es Problem mir sind im Zimmer 1018 igschlosse. Irgend en lustige het sZimmer vo use gschlosse."
Tor: "Wie bitte? Wennd sie mich verarsche?"
Ich: "Ja klar, ich lüüt so us Witz am 3 am Morge am Wachposte ah zum sie zverarsche..."
Tor: "Demfall muessi dSecuritas schicke!"
Ich: "Wieso dSecuritas? Sie chönd au schnell uecho und dTüre ufmache. Wahrschindli steckt de Schlüssel use im Schlüsselloch."
Tor: "Ja ich bin elei da, chan nöd guet ue cho. Den müesst ich ja dReserve aktiviere"
Ich: "Mached sie das"
Tor: "Hend sie schnell e Minute Ziit?"
Ich: "Ja kei Angst ich lauf ihne nöd Weg"
5 Minute spöter
Tor: "Guet ich schick ihne eine verbi..."
Ich: "Merci"
Und nach ca 10 Minuten öffnete einer die Tür. Mein Retter, mein weisser Prinz, mein Held. So schnell war ich wohl noch nie auf der Toilette.

Aufmunitionieren: Mun Chef gibt Vollgas
Da nach dieser Aktion an schlafen nicht mehr zu denken war. (Also ja, ich hätte schon noch geschlafen aber mein Kamerad der fürs Material zuständig war, hielt mich davon ab) Machten wir uns auf den Weg zur Halle um uns einen Puch zu schnappen und das Munitionsmagazin etwas zu leeren.  :-)
Das freute mich natürlich, da wir heute den ganzen Tag mit dem Schützenpanzer schiessen werden.
Um ca. 4:15 standen wir mit einem Teil der Munition (es hatte nicht alles Platz im Puch) vor der Halle, da kam auch schon unser Klassenlehrer. Dieser war schwer beeindruckt über unsere Leistungsbereitschaft, da er nicht erwartet hatte, dass wir schon jetzt die Munition bereitstellten (Zitat: Ich hatte noch nie so eine initiative Klasse)
Jeder Panzer bekam 160 Schuss. Eine Menge mit der man doch was anfangen konnte. Das Aufmunitionieren ging dann auch ziemlich schnell voran.  Und ich als Mun Chef war mächtig am rotieren, dass am Schluss auch alle genug Schüsse hatten.

Mittwoch: "Ja, es schiesst"
Nachdem wir aufmunitioniert hatten, assen wir in der Halle unser Morgenessen. (viel besser als in der Kaserne, da man kleine Confischäleli bekommt unter denen es auch Nutella und Honig hat ;-)).
Um 7:00 war Prontokontrolle und wir fuhren mit den Panzern an die 900 Meter Marke. Ich war als Richter beim Panzer UNO eingeteilt. Konnte also als erster Schiessen. Der Rest der Crew waren alles gute Leute. Also hatten wir einen riessen Spass auf unserem Panzer.
Die Waffen wurden geladen und nach einigen Systemfehler-Schiessen (macht man um die Waffe aufs Ziel zu richten) gings los mit der ersten Übung. 
Irgendwie kam es mir wie eine Mischung aus Kriegsspiel und Moorhuhn vor. (Jaja immer diese Gamer, keinen Bezug zur Realität mehr...).
Ab jetzt könnt ihr mich auch offiziell Lucky Luke oder so nennen. Ich traf ziemlich gut. Und schoss den anderen Panzern sogar ihre Ziele weg, da sie nicht trafen (war aber erlaubt, das nennt sich dann Feuerunterstützung :)
Den ganzen Tag wechselten wir uns beim Schiessen ab. Und es gab nur einmal einige komplikationen, als sich ein Schuss festgebrannt hatte und wir mit dem grossen Werkzeug und mit der Unterstützung unseres Instruktors die Patrone wieder rauswürgen mussten. 
Am Nachmittag absolvierten wir dann die ersten Übung aus dem fahrenden Panzer. Ziel war es aus einer Lauerstellung (mit dem schönen Namen LAURA) an den Damm der 900 Metermarke zu fahren (Name DACHS) und dort alle Ziele zu bekämpfen und anschliessend wieder zurück in die LAURA zu fahren. 
So standen fünf Panzer da und warteten sehnsüchtig auf den Befehl: "An alle Bivio Dachs, Beobachtungshalt, marsch" 
Der Fahrer drückt auf die Tube, hält sanft am Damm vorne und dann kommen schon die Ziele rauf. 
Kommandant: "Schützenpanzer, 11 Uhr"
Richter: "Erkannt, Feuer, Treffer"
Kommandant: "Infantrieziel 1 Uhr"
Richter: "Erkannt, Feuer, Treffer"
Kommandant: "Fahrer Rückwärts marsch LAURA"
Und der Fahrer braust vollgas Rückwärts zurück in die LAURA.

Ein wirklich erfolgreicher Tag, der sehr viel Spass gemacht hatte. Ich selbst konnte ca. 40 Schuss verschiessen.
Da war es uns auch egal, dass wir bis 22:00 die Panzer putzten und die Munition etc. wieder versorgen mussten. Der Tag war gelungen!

Freitag: Roiplen und FASPA
Am Freitag war dann ein leichtes Programm dazu da uns wieder etwas zu erholen. Zuerst mussten wir wieder mal in den Fahrsimulator. Leider machte mir das ganze nicht so ein grosser Spass. Da ich etwa 5 bis 7 mal einen "Unfall" produzierte. Ich sei anscheinend zu schnell über ein Hindernis gefahren. Tja nicht so schlimm. Aber mit der Zeit nervte es schon die ganze Zeit mich wieder neu anzumelden...
Da wir beim Roiplen (Ablegen und wieder Aufziehen der Raupe) noch etwas schwachbrüstig waren. Konnten wir dass an diesem Morgen noch einmal üben. Es ging alles ziemlich glatt. Und wir hatten die Raupe im nu wieder aufgezogen. 
Am Nachmittag hätten wir dann Taktikausbildung gehabt (was mich eigentlich brennend interessiert hätte!) doch ich hatte Urlaub und konnte darum schon um 14:15 mich von der Truppe entfernen :-) 

Hier noch einige Bilder (obwohl man das glaube ich nicht mehr darf)


Soldat super Cool (mit der krassen Militärsonnenbrille)

Die Aussicht vom Richterplatz

Ein müder Richter am Morgen

An der 900 Meter marke


Pänngggg

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

keep 'em coming ;)