Freitag, 21. August 2009

WK Woche 1: "Fid för sää mischen"

Die Soldaten kommen
Nun war es endlich so weit! Der KVK war zu Ende und dei Soldaten rückten ein. Etwas komisch war es mir schon im Bauch. Doch das verging ziemlich rasch!
Lustig am WK ist wohl, dass man die erste Woche ziemlich konstant den Bestand des Zuges am anpassen ist, da irgendwelche Soldaten wieder nach Hause gehen oder plötzlich merken, dass sie noch einrücken sollten.

Führung - So oder so
Spannend ist es Leute zu führen die erfahrener, besser ausgebildet und viel älter als ich sind. Die alten einfachen Tricks von der RS funktionieren hier nicht mehr. Doch trotzdem macht es mir wirklich spass mit den Leuten. Gerade die älteren Semester haben einen Umgang mit Befehlen, etc. den ich sehr schätze. Der Schütze meines Panzer zB. versorgt mir jedesmal meine Packung, ohne dass ich ihn bitte, einfach nur weill er weiss, dass es für mich einfacher ist, da ich ja noch andere Sorgen habe. Auch sonst ist man im WK manchmal froh, wenn die Leute es noch schaffen in Zweierkolonne zu laufen.

Jetzt GAZ ab!
Diese Woche verbrachte unser Sicherungszug im Gefechtsausbildungzentrum West (GAZ) in Bure und wurde "Fit for the mission" (Wie unser Bat Kadi immer sagte) gemacht. So standen neben des erstellen der Gefechtsbereitschaft auch verschiedene Verschiebungen mit der Führungsstaffel auf dem Programm. Natürlich ging das nicht einfach so! Zuerst wollte ich mal schauen ob die Fahrer und Kommandanten überhaupt noch fähig waren ein Schüpa zu fahren. Und so heizten wir einen Morgen lang über Bure! Übten Formationen und das Verschieben von Deckung zu Deckung!

Neue Lage!
Doch schon bald wurde die ganze Planung durch eine neue Lage auf den Kopf geworfen, ein Regierungsrat kam am Mittwoch vorbei um unsere Truppe zu begutachten. Und so staunte ich in der Befehlsausgabe nicht schlecht, als ich sah, dass unser Zug für eine Häuserkampf Szene eingesetzt wurde.
Vom ganzen Battalion waren wir der einzige Kampf-Zug der weder im KVK noch in der ersten Woche Häuserkampf auf dem Programm hatten. Doch nach einigen Verteilungsrapporten konnte ich immerhin zwei Häuser in Nalé erkämpfen. Und so warfen wir die Gefechtler dort am Dienstag raus. Wir Besatzer machten uns dann noch etwas an die Arbeit das Verschieben mit der Führungsstaffel zu Perfektionieren. Schon in der ersten WK Woche wurde mir bewusst, dass nicht der beste Planer, sondern der beste Improvisierer hier gefragt war :)

Ü "Governement"
So stand mein Zug plus die Führungsstaffel geputzt und ready to go vor dem Ausbildungsgebäude aufgestellt und warteten auf unsere teuere Last, eine Delegation aus dem Regierungsrat Schaffhausen durfte ein Tag lang den Staub von Bure und die Grazie eines Schüpas erleben.
Mit der Pünktlichen verspätung von 30 Minuten sassen sie auf. Vom Chef Einsatz bekamen wir noch einige Knall Petarden geschenkt, dass es auch noch etwas Lärm gibt :) (Und plötzlich war es auch allen egal, dass es verboten war Knall Petarden in Häuser in Nalé zu werfen).
Wärend der Verschiebung passierte es dann, ein Schüpa machte keinen Wank mehr. Doch war auf die Besatzer verlass und sie lössten das Problem innert Minuten.
In der Panzer Sappeur Arena wurden wir dann von der Log Kompanie betankt. Dies war umso genialer, da wir nicht mal aus dem Panzer aussteigen mussten. Ich fühlte mich wie ein Formel 1 Pilot. Leider verweigerten die Boxencrew mir den obligaten Reifenwechsel (auch Räupelen genannt).
Und schwups waren wir Kampfbereit und in der Ausgangsstellung. Eine kurze Befehlsausgabe machte uns noch die Details klar. Der erste Zug wurde ausgelöst. Und die Schüpas rollten auf Nalé zu. Der erste Zug nahm das erste Gebäude ohne Verluste. Als dann ein Leo durch das Dorf stossen wollte passierte es. Er wurde getroffen aus einem anderen Haus.
Und so kamen wir zum dran. Schnell befahl ich zwei Schüpas in eine Feuerstellung um uns einen Feuertunnel auf das genannte Haus zu bilden. Mit den anderen zwei stiess ich bis ans Haus rann und liess die Gefechtler den Rest der Arbeit machen. Doch leider mit einigen Verlusten, so mussten auch noch die Sanis ausrücken die voller Freude Infusionen stechen konnten.
So schnell wie der Kampf angefangen hatte, war er auch schon wieder zu Ende und wir verschoben zurück zum Mittagessen. Das war also eine erste Lektion wie man sich Regierungen bei der Stange hält.

U "Meccano" - Führungsstaffel im scharfen Durchgang
Am Mittwoch Nachmittag, widmete sich unser Kompanie Kommandant ganz der Führungsstaffel und dem Sicherungszug. Zusammen entwickelten wir mit den Soldaten zusammen das Verhalten der Führungsstaffel. Und übten dies nachher auch auf der Panzerpiste. Dies funktioniert anfangs nur mittelmässig. Vor allem war die grosse Problematik bei der Verständigung zwischen den Motorradfahrern und mir, da sie leider kein Funk hatten. Doch mit der Zeit funktionierten die gesicherten Halts reibungslos und auch der Bezug der Wagenburg war schon ziemlich flott! Mal schauen wie viel davon in der nächsten Woche hängen bleibt.

ATTACCO!!!!
Als "Belohnung" für unsere Soldaten, dass sie die eher langweiligen mechanisierten Verschiebungen gut mitgemacht hatten, stand am Donnerstag Attacco, Königsdisziplin der Grenadiere, auf dem Programm. Der Angriff auf ein räumlich beschränktes Ziel. Mehrer Makeure warteten Bluthungrig im Wald auf uns.
Mit drei Schüpas griffen wir also beim La rotte an. Der Gegner war durch Artillerie, Minenwerfer uns unsere Leos schon sehr dezimiert. Also rechneten wir mit max 5-10 Infantristen.
Der erste Durchgang, die Panzer rollen und die Gefechtler steigen aus. Doch da fehlt wohl noch etwas die Übung, bockstill stehen sie da und bewegen sich nicht. Und schon fällt einer nach dem anderen.
Am Schluss konnten wir das AZ doch noch erkämpfen, jedoch waren die Verluste zu hoch.
Beim nächsten Durchgang sah das ganze dann schon etwas flüssiger aus. Der Waldrand wurde schnell bezogen und der Gegner unter minimalem Verlust vernichtet.

"Ach ich hab ja noch Nebel in der Tasche"
Einer der Gefechtler hatte mal wieder einen super intelligenten Einfall. Beim letzten Attacco Durchgang, bemerkte er, dass er noch ein Nebelkörper in der Tasche hatte. Da er es ziemlich schade fand, diesen wieder ungebraucht zurück zu bringen entschied er sich ihn einfach mal in den Wald zu werfen.
Das Resultat, ein kleines Chaos, der Gegner konnte sich neu formieren und wäre die Übung nicht abgebrochen worden, hätte er auch noch ziemlichen Schaden anrichten können.
Lustig waren auch die Funksprüche: "Piccolo, können nicht vorrücken, wir sehen nichts" oder "Ich glaub ich hab einen toten in meiner Gruppe aber ich seh es nicht".

Samstag, 15. August 2009

Lustiges von der Wochenendwache

Ich hab die Ehre dieses Wochenende die Kaserne Bure zu bewachen. Das heisst nicht ich, sondern meine Kompanie. Ich bin Wochenend Of und muss einfach hier in der Kaserne bleiben um die Wache zu kontrollieren.

Und was man hier für Bilder siet auf der Wache, ich glaube Ueli Maurer würde anfangen an seiner besten Armee der Welt zu zweifeln.

Man merkt halt schnell mal, dass hier nicht nur Panzergrenadiere auf der Wache stehen, sondern auch Töfffahrer und Führungsstäffler.
Heute Nachmittag find ich doch einer der mit der Schplitterschutzweste einfach auf der Strasse rumliegt und mich dann noch blöde anguckt als ich ihm sage er müsse stehen oder sitzen.

Oder meine absoluten Favoriten. Sie schieben Wache mit Waffe, SpliSchu, RSG und GT. Und wie finde ich sie??? SpliSchu ausgezogen, GT in der Ecke und Stgw am Boden am Zeitung lesen. Ziemlich ausser mir, habe ich ihnen mal die Meinung gesagt, sie ziehen den SchpliSchu wieder an. Wahrscheindlich nur bis ich um die nächste Ecke war.

Was mich etwas mehr erfreut. Bis jetzt hat es wenn ein Grenadier oder ein Aufklärer auf der Wache war immer geklappt. Da könnte man doch fast noch Schlüsse daraus ziehen...

KVK: Wir sind auch noch da!

Ab gehts
Schon beim Einrücken in den KVK merkt man, es ist WK und keine RS. Ungemein viele Leute mit schlechtem Tenu, fast kein militärisches Grüssen und ein sehr freundlicher Umgang. Mein erster WK steht vor der Tür und ich bin gerüstet mit meinem ganzen Mat in Bure angekommen.
Dieser WK verspricht sehr abwechslungreich zu werden. Steht doch in der Woche Zwei eine Volltruppen Brigade Übung statt. Bei der wir eine ganze Woche irgendwo im Raum Nordwestschweiz herumbrausen.

Der Sicherungszug
Eingeteilt bin ich ja in der Stabskompanie. Dies ist auch gleich die grösste Kompanie und zusätzlich die heterogenste. Praktisch jeder Zug hat eine andere Funktion. Für mich kommt darum nur der Sicherungszug in Frage. Da ich nicht 52 Wochen lang Greni Ausbildung gemacht habe um nachher Relais aufzustellen.
Anyway, aller anfang gestalltet sich schwer. Ist doch der Panzergrenadier Zug kein einfaches Konstrukt. Und gerade in einer Stabskp geht das oft vergessen. So braucht es für diesen Zug ja zwei Leutnant (den Besatzer und ein Gefechtler) der Besatzer ist Zugführer, während der Gefechtler nur CAF ist und nur für den abgesessen Kampf da ist.
In unserer Kompanie hat es sinnvollerweise 3 CAFs und ein Besatzer (mich). Was ja die Auswahl für den Zugführer schon mal relativ einfach machen würde. Doch leider verkompliziert sich die Sache etwas. Denn bestummen wird ein Gefechtler als Zugführer, CAF gibts nicht. Und auch nach mehrmaligem Nachfragen bleibt es momentan bei diesem System.
Grund dafür ist wohl auch, dass ich noch Wacht Of bin und die Wache organisieren muss.

GAZ - Bin ich jetzt da oder nicht?
Die Armee hat für einige Millionen ein neues Ausbildungszentrum in Bure geschaffen. Und an diesem werden wir nun geschult. Das System ist top und ich wäre hoch motiviert damit zu arbeiten, doch es kommt wieder mal alles anders. Es wird nur der CAF dahin geschickt, da ich mich um die Wache kümmern muss. Was dazu führt, dass ich einen ZS des Ausbildungszentrum bekomme, da ich nicht anwesend war. Auch hatte der CAF keine Ahnung was er genau befehlen sollte (kann er aber nichts dafür, denn ich hab von seinem Job auch keine Ahung).
Aber man versucht sich ja zu arrangieren. So kam es diese Woche oftmals vor, dass ich vom einten Ausbildungsstandort zur Wache rannte, und wieder zurück.
Ausserdem fällt es auch schwer, den Zug fremdbestimmen zu lassen, und den CAF die ganze Arbeit machen muss. Vor allem wenn man die Leute selber nicht kennt.
Auch gestalltet sich die Zusammenarbeit zwischen CAF und mir nicht einfach, da er jetzt schon gewisse Führungsgrundsätze definiert, welche er nicht mit mir besprechen konnte, da ich auf der Wache war. Wenn ich dann zurück komme und irgendwas befehle, falle ich ihm ungewohlt in den Rücken oder muss gewisse Sachen wieder ändern, da es beim mechanisierten Kampf anderst läuft.
Ärgerlich, aber nicht umbedingt schlimm. Ich hoffe jetzt schwer, dass wenn die Wache vorbei ist, das ganze etwas abflacht. Doch im Moment gibt es halt ein Raum und Zwei Chefs und das kann halt nur sehr schlecht funktionieren.

Wache hält mich Wach
Ja als Wacht-Of hätte ich eigentlich eine ziemlich simple Aufgabe:
- Kontrolliert Wache zu unregelmäsigen Zeiten
- Hält Verbindung mit der Wache per Mobiltelefon
- Ist innert Minuten bei der Wache

Doch in der Realität gestalltet es sich dann doch etwas anders. Am Dienstag merke ich dass der Wachtbefehl komplett geändert hat, also muss ich selbst das Wachtdispo anpassen.
Am Mittwoch wird mir mitgeteilt, dass ich noch mehr Leute brauche da eine zusätzliche Wache anfällt für Freitag und Montag. Diese Leute müssen aber alle vorher eine Wachtausbildung am Donnerstag besuchen.
Am Mittwoch Nachmittag erfahre ich, dass ich selbst die Wachtausbildung machen muss, da der Stabsmitarbeiter an diesem Tag "keine Zeit" hat. Also diese auch noch planen, Mat und Mun bestellen. Etc.
Am Donnerstag, bekomme ich anstatt den bestellten 15 Mann gerade 6. Heisst, Wachtplan neu schreiben anpassen. Dann gibt es wieder mehr Leute, Wachtplan anpassen, dann werden mir wieder irgendwelche abgezogen. Wieder anpassen.
Als ich den Bat Stab darauf aufmerksam mache, dass die Wache nicht mit dem Pfefferspray ausgebildet wurde und mir keine Ausbilder, sowie Zit zu verfügung gestellt wurde. Darf ich diese auch gleich selber organisieren. Gesagt getan.

Einrücken des Wacht-Det. Drei Leute kommen nicht, Wachtplan wird wieder mal angepasst.

Am Donnerstag dann Wachtausbildung. Funktioniert, jedoch verpasse ich mal wieder was im GAZ. Doch schon bald merken die Pfefferspray Ausbilder, dass die RSG Munition nicht geliefert wurde. Also sofort zur Log Kompanie rennen, die verlorene Bestellung suchen. (Kommentar Logi: Ahh ja sie kenn ich, ich weiss auch nicht wo die Bestellung ist, gehen sie doch selber ins Mun Mag und holen sie sie ab). Naja, ich hab ihm dann gesagt, dass er gefälligst selber gehen soll.


Freitag Morgen, Bezug der Wache läuft ganz ok. Der Wachtplan wird schon wieder bearbeitet doch die Leute stehen dort wo ich sie will. Dann, sofort wieder ab ins GAZ. Ja so bleibe ich fit.

Fazit
Wenn ich zurück auf diese Woche schaue, hat sie für mich genau das drin was es doch spannend macht. Viele nicht vorhersehbare Situationen und dauernde Veränderung der Situation. Militärisch würde man wohl sagen, dass ich hauptsächlich mit der neuen Beurteilung der Lage beschäftigt war. Auch wenn es viel stress war, viele Sachen mich genervt haben und ich viel rumrennen musste. Wenn ich die ganze Woche nur rumgesessen wäre, dann hätts auch nicht gepasst.
Wichtig, war auch die Unterstützung von meine Kompaniekommandanten zu spüren, denn er wusste, dass für den Personalmangel nicht ich verantworlich war. Ich hoffe jetzt mal, dass ich diese Woche nicht mehr so viel bei ihm im KP stehen muss und ihn wieder mal nach mehr Leuten fragen muss :).

Next Week
Die nächste Woche steht ganz im Rahmen der des GAZ, wir werden unsere Aufgaben als Sicherungszug vertiefen und ich werde hoffentlich endlich den Sicherungszug führen können ohne die ganze Zeit irgend etwas anderem nach zu rennen oder meine Zug fremdbestimmt zu sehen.

Sonntag, 9. August 2009

Back on Track: Erster WK steht an! + Obligatorisches Trauma

Ja und schon ist es wieder soweit, das Sturmgewehr wird aus dem Keller geholt. Die Schuhe werden geputzt und die Of-Kiste wird ausgemistet.

Es ist WK. Das Panzergrenadier Bat 28 beginnt seinen KVK nächsten Montag. Für mich bedeutet das Einrücken am Dienstag.
Ich freue mich darauf, denn der erste WK ist doch immer was besonderes. Und die Gerüchte über allfällig Hamburgertaufen schwirren schon lange herum.

Zwischenzeitlich bevor ich wieder mit meinen top aktuellen und seriösen Berichten anfange noch eine kleine Anektote über meinen ausserdienstlichen militärischen Pflichten:

Der obligatorische Zwang

Eines schönen Tages anfangs dieses Sommers fällt dem Wackeren Lt Globi doch ein, dass er heute sein Obligatorisches schiessen sollte. Die Pistole ist darum schnell hervor geholt und auf das Motorrad verladen und in windeseile geht es zum Schiessstand.

Vorweg muss ich ja noch anmerken, dass ich mich noch nie für den Schiesssport oder für einen Schiessverein begeistern konnte. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Armee andere Wege finden würde um die Akzeptanz in der Befölkerung zu steigern. Anstatt sich mit diesem obligatorischen Schiessprogramm eine grosse Lobby aufrecht erhält, welche den wohl grossen finanziellen Zustupf dankend annimmt.

Kritik beiseite, ich wollte als weisses Blatt unbeschrieben meine erste Schiesserfahrung machen. Also Waffe und Leistungsausweis gepackt und ab in den Schiessstand. Zuerst von neugierigen Augen beobachtet (anscheinend kennen sich alle dort und jeder "neue" wird durchsiebt mit Blicken".
Nachdem ich einige doch sehr freundliche Leute nach dem Weg fragte fand ich dann im Keller den Pistolenschiessstand.
Dort gab ich mein Blatt ab, bekam meine Schüsse (inkl. ein paar Probeschüssen) und verschob zum Schiessstand.
Mein erstes Treffen mit dem Herrn welcher meine Haltung zum obligatorischen nachhaltig gestärkt hat. Mürrisch nahm er meinen Zettel entgegen, ein nettes "Hallo" liess er natürlich auch aus.
Gut, dann war ich dran. Ich stand in den Schiessstand, nahm mein Magazin, spitzte die Probeschüsse ab, lud die Waffe und führte eine Ladekontrolle durch. Dann hämmerte ich die Schüsse an die Scheibe und legte die Waffe ab. Gut bis jetzt alles normal.
Dann kam die erste Sequenz die zählte, 5x1 Schuss einzeln gezeigt. Gnädig befahl der Schiessstandleiter uns, dass wir trotzdem 5 Schüsse schon abspitzen konnten.
Dies machte ich, dann Laden, Ladekontrolle. PÄNG ein Schuss. Der Befehl vom Schiessstandleiter: "Waffe ablegen, es wird gezeigt".

Gut was mache ich jetzt? Reglementarisch festgelegt? Anyone: Jeder der die Mech Klasse überlebt hat wird jetzt wohl vor dem Computer sitzen und schreien: "PSK". Denn im Reglement 53.103d steht unter Absatz 4.4 Ziff. 24:

Die Persönliche Sicherheitskontrolle (PSK) wird durchgeführt:
– Wenn die Waffe aufgenommen wird;
– Wenn die Waffe abgelegt wird;
– Während Gefechtspausen;
– Vor Stellungsbezügen.

Und natürlich hab ich das auch gemacht! Dann die Waffe vor mich hingelegt. Und gewartet. Scheibe angeschaut, abgeklebt und ganz mechanisch beim Waffen ergreifen wieder PSK.

Doch das war ein Fehler, denn dann kam der Standleiter zu mir hin. "WAS FUMMELN SIE DA IMMER AN IHRER WAFFE RUM?"
Ganz ruhig antwortete ich ihm: "PSK, Persönliche Sicherheitskontrolle, diese wird immer gemacht beim aufnehmen und ablegen der Waffe."
Er: "VERDAMMT NOCHMAL, ES IST MIR SCHEISS EGAL, WIR SIND HIER IM SCHIESSSTAND UND NICHT IM MILITÄR IN EINER SCHEISS GEFECHTSÜBUNG".
Ich: "Es geht hier gar nicht um ein gefechtsverhalten, sondern einzig und allein um die persönliche Sicherheit der Waffe und soweit ich weiss, steht nichts davon, dass diese nicht gemacht wird im Schiessstand"
Er: "ES IST MIR SCHEISSEGAL, WIE SIE DASS IM MILITÄR GELERNT HABEN, SONST KÖNNEN SIE DIE WAFFE AUCH GERADE ENTLADEN UND GEHEN, WIR SIND HIER NICHT IRGENDWO IM MILITÄR."
Ich: "Ok, ganz ruhig"

Bhu, dieses bornierte Ar...., naja anyway, ich mach dieses Obligatorische ja nicht fürs Militär sondern für dich mein lieber Freund.

Ich schoss fleissig weiter (ohne PSK) und traff auch ganz ok. Doch plötzlich kam mein Freund wieder und stand hinter mich: "ACH JA, UND ABGESPITZT WIRD AUCH ERST WENN ICH ES SAGE, IST DAS KLAR."
Ich: "Ahh, tschuldigung ich dachte wir sind hier nicht im Militär und da kann ich selbständig Abspitzen, wenn ich fertig bin. Wenns ja sonst auch eher leger zu und her geht."
Mein Freund: "ICH SAGE ES IHNEN NOCH EINMAL UND DANN IST SCHLUSS UND SIE KÖNNEN ENTLADEN"
Ich: "Nein nein schon ok, nur noch 5 Schuss und dann sind sie mich los."

Was ihn wohl gleich noch am meisten nervte war, dass ich ziemlich gut traf. Ich war dann auch wieder ziemlich schnell draussen aus den Schiessstand. Für mich hat diese Übung jetzt ganz seinen militärischen Wert verloren. Diese 20 Schuss bringen keinem Soldaten, UO oder Offizier was. Denn, was nachher mit der Waffe passiert (ob sie geputzt wird etc.) intressiert kein Schwein.
Wenn wenigstens, eine obligatorische Laufkontrolle nach dem putzen vorgeschrieben wäre oder sonst was dergleichen, damit die Wartung der Waffe sichergestellt wäre. Aber nichts...
Mir gehen wirklich die Gründe aus warum die Armee, dies immer noch aufrecht erhält. Vielleicht hat ja jemand für mich eine anständige Begründung.
Ich bin ja sonst wirklich ein Fan unseres Miliz Systems und auch die Armee selbst hat meine volle unterstützung aber das?...