Freitag, 29. Februar 2008

Woche 8 UOS: Inspektion und BERM :)

Inspektion: Preparations

Nachdem wir den ganzen Montag damit verbracht hatten uns auf die Inspektion vorzubereiten. Stand am Dienstag die Inspektion an. Doch eines nach dem andern.

Der Montag begann mit dem einüben der Inspektionsformation. Unser Kadi-Stv schärfte uns zum Xten mal ein, dass wir unser Bajonett unbedingt putzen mussten. Da der liebe Inspizient extrem scharf auf die Kontrolle dessen sei.

Anschliessend mussten wir unsere Lektionen vorbereiten. Ich musste eine Lektion über das putzen der Schutzmaske vorbereiten. Und wie ich feststellen musste war dies bitter nötig. Hatte meine Schuma doch seit Finale Wahrheit (Man erinnere sich an Woche 7 der RS) keinen Putzlappen mehr gesehen. Und da wir bei Finale alle getarnt waren strahlte mich die Schuma in einem freundlichen Grün-Braun an... Der Spass fing aber erst an als ich den Trinkschlauch wegnahm. Da lief doch wirklich noch einen ganzen Gutsch Wasser raus. Mhhhhmmm. Wenigsten konnte ich keine Bewohner finden, die sich in meiner Schuma angesiedelt hatten.

Nachdem wir am Nachmittag auch wieder für die Inspektion vorbereiteten, waren wir dann alle happy als wir unser verdientes Bier im traditionellen Ausgang vor der Inspektion geniessen konnten.

 

Inspektion: Ein Inspizient in Fahrt

*ironiemodus ein* Endlich war es so weit, die Inspektion stand an und wir waren alle begeistert bei der Sache und positiv überrasch über den Verlauf *ironiemodus aus*. Naja leider nicht. Wir stellten uns also Morgens in einer Saufrühe (ohne Zmorgen...) auf. Dann wurden unsere Fussstellung per Pannendreieck überprüft und die Körperhaltung und Kleidung aufs kleinste Detail kontrolliert. Langsam frohren mir die Finger ab. Und ich war wohl nicht der einzige. Die Morgenkälte die dank der Sternenklaren Nacht herrschte war nicht zu überspüren (oder sagt man da auch übersehen?) Dann endlich nach etwa 20 Minuten wurden wir ins Achtung gestellt. Dies war nicht eine Befreiung wie jetzt vielleicht viele denken, nein es ist lediglich das Zeichen, dass es endlich los geht und man für längere Zeit das privileg hat Bockstill wie ein Zinnsoldat zu stehen. Der Oberstleutnant wanderte durch die Reihen. Blabberte ab und zu einige Worte. Und ging weiter. Und plötzlich passierte es. Ein dumpfes Rummpeln und ein mehr oder wenig lautes TOOOCKK. Und in der vorderen Reihe lag einer Bewusstlos am Boden. Irgendwie sah das ganze noch witzig aus. Aber das darf man ja eigentlich nicht öffentlich sagen... Und nach ca 30 Sekunden das gleiche Spiel noch einmal... Die Leute vielen... Anscheinend vertragen einige die Kälte noch weniger als ich.

Nach ca 15 Minuten wurden wir erlöst ein warmes „RUHN“ des Kadi-Stvs löste unsere Glieder aus der Erstarung. War es jetzt vorbei? Nein es fing erst an...

„Ganze Kompanie im Harst defilieren!“ Defi was? Und wieso muss sich die ganze Kompanie auf den armen Horst stellen? Ja etwa so sahen den Befehlenden ca 120 Gesichter an. Doch er erklärte es uns schnell und so standen wir in kurzer Zeit in 8-er Kolonne da und marschierten am Oberstleutnant vorbei. Auch der Frontwechsel klappte erstaundlicherweise Reibungslos.

Zum Schluss kam aber das Desaster. Gewehrtragart: Untergehängt... Wo zum Geier soll man das Gewehr unterhängen? Wieder 120 fragende Gesichter. Gut.... Gewehr angehängt... Ja sind wir hier im Jagtverein, wer will das schon wissen wie man sich das Gewehr nach Reglement anhängt.

Ein sichtlich verzweifelter Blick traf uns vom Kadi-Stv. Wenigsten liess uns der Oberstleutnant endlich in Ruhe mit dem Zeugs.

 

Inspektion: Endlich geht’s aufwärts

Der Rest der Inspektion ist relativ schnell erzählt. Wir mussten den Funk bedienen. Einen Befehl aufschreiben und unsere Lektionen halten. Ach ja, dann war da noch die Gruppenschule die wir wohl am besten meisterten. Natürlich hatten wir auch einen kleinen Vorteil da der Inspizient unser Klassenlehrer war.

Meine Lektion lief nicht schlecht. Einzig war wohl die Kritik des Inspizienten (ich sei ein Liirisiech) etwas störend. Aber ich hatte trotzdem eine drei und das ist ja ganz ok.

Inspektion: Bilanz

Die Biland war nicht so vernichtend wie wir uns das alles vorstellten. Es reichte für die Note Gut. Vor allem durch unser Fachwissen an den verschiedenen Waffensystemen und unsren sackstarken Lektionen. Trotzdem war mir der Oberstleutnant nicht sehr sympatisch. Er verwendete sehr viele Fremdwörter (wahrscheindlich um seine Intelligenz hervorzuheben) und wich auch daurernd vom Thema ab um irgendwelche Intelligenten Sätze zu blabbern. Auch betonte er immer das er der Chef der Kaderschule sei. So als ob er Angst hätte, dass wir dies vergessen würden. Aber ja vielleicht ist meine subjektive Meinung nur etwas beeinflusst durch einen Geschichte die ich euch nächste Woche erzählen werde...

 

Mittwoch: Ein Satz

Wir wiederholte die Lehrlektion der Inspektion, damit alle eine Bewertung bekamen und dies war ziemlich langweilig, einödig und vor allem nicht erwähnenswert.

 

PS: Nein wirklich, glaubt es mir ihr wollt es nicht wissen.

PS2: Falls irgend jemand denkt irgendwo in diesem Satz sollte ein Punkt sein. Dann soll er wissen, dass ich ihn bewusst ignoriert habe, da sonst meine Einsatz Pointe nicht aufgegangen währe

PS3: Nein ich versuche hier nicht künstliche Ironie zu erzeugen! Ich will den Leser nur über das Leben im Militär informieren. Solche verbalen PS ausrutscher sollten nicht mehr vorkommen, aber irgendwo musste ich’s ja schreiben. Naja, ein intelligenter Schreiber hätte wohl einfach einen andern Titel gewählt... Aber hey ich bin mit der Schreibmaschine aufgewachsen... Glaube ich auf jeden Fall.

PS4: Unglaublich nach einer kurzen Schreibpause ist mir gerade was wichtiges eingefallen, dass ja noch passiert ist. Und dass hätte sogar Auswirkungen auf das Thema vom Mittwoch gehabt... Darum:

 

Die Beförderung

Am Dienstagabend warfen wir uns in den noch so chicen, ungebrauchten PA-TAZ und verschoben in Richtung Expo Gelände. Dort wurden wir im offiziellen Rahmen befördert. Der Obersleutnant schwang wieder einige schöne Worte über Verantwortung, Rechte, Pflichten aber vor allem über viele Fachbegriffe welche er stolz aus seinem Wortschatz hervorklaupte.

Dann war es so weit. Die Nationalhymne erklang und wir sangen mit, nach 9 Wochen jeweils Montags und Freitags singen, waren wir ja schon fast ein richtiges Männerchörchen J . Dann mussten wir uns beim Klassenlehrer anmelden und bekamen über die Standarte die Beförderung. Nun dürfen wir uns offiziell Obergefreiter nennen (umgangsprachlich Adidas Soldat à Wegen den drei Schrägstrichen). Obergefreiter ist sozusagen der Anlern-Rang zum Wachtmeister. Und viele die den Rang tragen, haben plötzlich das Gefühl sie seine etwas besseres auf dieser Welt. Da bin ich hingegen froh, dass ich das nicht glaube das ich es bin. Denn ich weiss es ja ;-)

 

Übung Centro: Caramba auf mein Top

Ein grosses Zückerchen (gibt es überhaupt ein grosses CHEN?) war sicher die Übung Centro. Zusammen mit den Gefechtlern. Es galt mit den Panzern einen Bereitschaftsraum in Blumenstein zu beziehen. Nachdem wir dies einige male in der Häuserkampanlage geübt hatten verschoben wir Richtung Blumenstein.

Genial waren die Einweiser der Gefechtler die so gut getarnt waren, dass man sie fast nicht sah. (Einer auf dem Kreisel in Blumenstein ein echte Attraktion. Und dann gings schon los.

Ich war Zugführer Stv und somit Commander auf dem Panzer Tre. „Piccolo Tre bereit machen zum Caramba, Igel auf mein Top.“

Und mit einem riessen Tempo fuhren wir in den Innenhof einer Schreinerei. „Caramba – Fahrer Rampe tief“ und schon rannten die Gefechler raus und sicherten den Raum. Sah schon ziemlich eindrücklich aus. Und das Jugendhaus nebenan war schon ziemlich verdutzt, dass wir gerade die Schreinerei einnahmen.

Danach bauten wir den Bereitschaftsraum stetig aus, wir stellten Wachen, tarnten die Panzer und verpflegten uns mit Hilfe der Bordküche des Panzers (Ohne scheiss der hat einen Kocher), dann gings aber relativ schnell ins Bett, da wir armen armen Besatzer ja unsere 6 Stunden schlaf benötigen. Mit dem Wissen von den bis auf die Zähne bewaffneten Gefechtlern beschützt zu werden schlief ich auch bald friedlich ein.

Mola: Let’s rock

Nachdem wir am Morgen den Bereitschaftsraum wieder verlassen hatten, machten wir uns direkt auf den Weg in die Mohrlandschaft. Dort sollten wir unsere erste und einzige Geländefahrschule bekommen. Natürlich war dies eine geniale Erfahrung, mit eine riessen Tempo über die Geländepiste zu rasen, ab und zu die durchgeschüttelten Gefechtler in die grösste Glunge aussteigen lassen und dann weiterfahren. Ach da könnte ich glaub Stunden drin verbringen und man hörte über den Funk nicht nur einmal die Stimme des Klassenlehrers: „Meine Herren fahren sie angepasst, sie haben noch einige Leute im Mannschaftsraum“

Woche 7 UOS: Insieme zusammen sind wir stark

FASPA: Das ganze noch einmal

Nachdem wir ja den Manöverparcours in der RS schon einmal mit einer Prüfung im FASPA abgeschlossen hatten, waren wir nicht gerade sehr begeistert, als uns der Klassenlehrer kundtat, dass wir diesen Test nochmals wiederholen durften.

Nach ca. 15 Minuten Training im FASPA gings dann auf die virtuelle Piste. Ich war nicht wirklich zuversichtlich, da ich im Training ziemlich alles umgefahren hatte, was so dastand.

Doch es funktionierte, und ich bestand den Test. Jetzt konnte ich also am Abend doch in den Ausgang J

 

Ausbildung auf Stufe Schule

Irgendwie bekomme ich immer das Gefühl, dass wenn wir unterricht auf Stufe Schule haben, alles langsam und weniger organisiert läuft. Man sollte doch denken, dass die Hohen es mehr im Griff haben sollten. Doch da ist man manchmal weit daneben.

Am Montag sowie am Dienstag hatten wir Ausbildung auf Stufe Schule. Es began mit Kartenlehre, bei der wir wiedermal hörten was eine Höhenkurve ist (ziemlich zum einschlafen...) zum Glück war es ziemlich frostig kalt. So musste man wenigstens gezwungenermassen Wach bleiben.

Danach folgte eine Stunde Selbststudium. Militärisch könnte man Selbststudium als Auftragstaktik betrachten. Dabei wird der Weg nicht vorgeschrieben, wie man gewissen Stoff lernt. Der Weg zum Ziel führt bei 99% aller Selbststudien in die gleiche richtig. Ist dies doch faszinierend, da man immer von verschiedenen Lerntypen etc. redet. Am Schluss waren alle genau gleich am lernen. Nämlich in dem sie den Kopf in einer langen Pause lüfteten.

Am Montag konnten wir noch für das Wettschiessen vom Dienstag üben. Für mich eine ziemliche Blamage, so schlecht war ich wirklich noch nie... 62 Punkte....

Für viele war das Training ein Erfolg und so tauschten auch einige fleissig ihre Schiesszettel aus. Damit sie Morgen einen hatten, welcher genug Punkte für das Abzeichen drauf hatte. (Was ich ziemlich peinlich fand....)

 

Schiessabzeichen... you owned yourself a sharpshooter batch

Nachdem ich schon beim Sportabzeichen knapp versagt hatte (um einen Punkt auch durch sehr ungenaue Messung...) galt es nun die Ehre meiner Familie wieder herzustellen. Ein unendlicher Druck lastete auf mir. Waren doch meine Erbanlagen in Sachen schiessen ziemlich verkümmert...

Bevor ich aber schiessen konnte. Musste ich noch mit einem Puch ins Munitionsmagazin frässen. Da einige Gefechtler nicht fähig waren richtig zu zählen (es fehlten ja nur gerade 1000 Schuss...)

Dann war es so weit. Ein Schuss folgte dem anderen. Und am Schluss waren es 73 Punkte. Es war also geschafft.

Von unseren Klasse hatten es ziemlich viele geschafft. Und nur einer (diese riessen Pfeife, Weichei, etc.) hat denn Zettel eines Kollegen genommen. Hoffen wir, dass sie ihm das Abzeichen weit in die Brust anpinnen das er seine Lüge zu spüren bekommt :-P

 

Übung „Insieme“ – Kampf mit Gepäck

Endlich war es soweit die Übung Insieme stand an. Eine Übung bei der die Gefechtler auch mitmachten. Es wurden während dieser Übung die Angriffsformation geübt. Schiessen-Fahren-Schiessen-Gefechtler ausladen-Warten-Schiessen-Mit Nebel zurückziehen.

So sah in etwa das Programm aus. Die Gefechtler machten ihre Aufgabe sehr gut! Sie befolgten unsere Befehle und hielten sich sonst auch an die Regeln.

Eine gelungene Übung obwohl wir sie nicht erfüllten (Gefechtler waren zu langsam) denke ich konnten beide Seiten profitieren. Und sie werden das Wort Caramba (Befehl um auszubooten) nicht so schnell vergessen.

 

Spezialprogramm für die Of-Anwärter

Wiedermal wurde ein Spez Programm für die Of-Anwärter gefahren. Wir mussten die Zwischenprüfungen für einige Führungsmodule ablegen. Dies zusammen mit unserem soooo geliebten Kadi-Stv... Der Gipfel war, dass sie uns den falschen Test vorlegten... Ich habs zuerst gar nicht gemerkt. Dachte mir nur, hmm die wollen ja komische Sachen wissen. Aber irgendjemand hats rausgefunden. Mal schauen was jetzt passiert. Die Motivation den Test noch einmal zu schreiben hat keiner. Aber wer weiss. Vielleicht hat der Kadi-Stv ja das Bedürfnis uns in einem Ausgang seinen Fehler ausbaden zu lassen....

 

Übung on the road

Am Freitag stand endlich die Übung on the road an, auf die wir so sehnlichst warteten. Ein Ausflug mit den Panzern bis auf Huttwil und dann zurück über Burgdorf nach Thun. Wir starteten Morgensfrüh. Es war unglaublich kalt. Mein Nasenspitz fing an seine Koffer zu packen, da er die Nase gestrichen voll hatte. Ich konnte gleich als erstes die Prüfung ablegen. Mehr oder weniger souverän lenkte ich den Panzer durch die engen Strassen am Morgenverkehr vorbei. Wirklich Spass machte es mir nicht, und ich war ziemlich froh als wir den ersten Marschhalt machten. Dort wurde mir dann auch mitgeteilt, dass ich die Prüfung bestanden hätte (wenn auch nur knapp), ziemlich erleichtert sass ich nun auf dem Commanderposten und genoss den immer noch schei..kalten Tag.

In Burgdorf angekommen, machten wir Mittagspause. Wir verkrochen uns in den Mannschaftsraum und genossen dort unser Essen. Die Heizung verwandelte den Raum bald in eine Sauna. Ziemlich angenehm. Leider war die Pause viel zu schnell vorbei und so ging es weiter. Doch plötzlich gab sich die schöne Sonja einen Schupf und entblösste sich von ihrem Hochnebelkostüm und beschenkte uns mit einigen Sonnenstrahlen. So  machte Panzerfahren doch spass.

Zurück in Thun mussten wir dann noch das ganze Material retablieren und so war der Ausflug schon wieder vorbei...

 

Kompanieschule – Was für eine Freude

Am Freitag Abend, hatten wir als Vorbereitung auf die Inspektion vom Dienstag einwenig Kompanieschule. Der Feldweibel hatte heute wieder mal einen guten Tag und wir konnten einige Male hin und her rennen... Als wir dann total verschwitzt waren, stellte er uns in Inspektionsform auf. Und liess uns einige Minuten im Achtung frieren. Zum Glück war die Übung nach ca. 30 Minuten vorbei. Das warme Bett wartete nämlich sehnsüchtig auf mich!!!

Sonntag, 17. Februar 2008

Woche 6 UOS: Schiessen, Schiessen, Schiessen

Leider war es mir letzte Woche nicht möglich die Berichte nachzuführen. Hier also ein kurzer Überblick was so lief in Woche 6.

Ein Soldat ausser Rand und Band
Diese Woche stand ein Soldat ziemlich im Mittelpunkt. Dies aber ziemlich negativ... Zuerst hatte er die 30mm Gurten im Panzer so verwürgt, dass der Reparaturdienst kommen musste um ihn wieder zu flicken. Anschliessend hatte er als einziger immer MG-Störungen am laufenden Band. Beim zweiten Schiessen, vergass er bei der 30mm Kanone die Antriebswelle einzudrücken (dies ist ziemlich übel), es hat alles verklemmt und im Doppel Gurtenglieder Kanal lagen ziemlich grosse Metalspähne.
Das ganze rundete er damit ab, dass er im Ausgang aus einem Lokal einen Aschenbecher klauen wollte und dabei erwischt wurde... Meine Damen und Herren ihr zukünftiger Ausbildner und Kader ;-)

Zielhangschiessen von A-Z
Diese Woche war Klassenwoche. Wir verbrachten also die meisste Zeit am Zielhang und schossen mit unseren Panzer. Unser Klassenlehrer war total aus dem Häuschen da wir bis auf den vorhin genannten Fall praktisch keine Störungen hatten. Er war so begeistert, dass er uns sogar eine kleine Grillparty herrichtete. Am Donnerstag, als wir alle ziemlich müde vom Nachtschiessen zurück kamen und unsere Magen knurrten, stand in unserer Halle ein Grill mit saftigen Schweinssteaks drauf. Dazu gab es ein kühles Bierchen. Die wissen schon wie man Soldaten motiviert :-)

Unsere neuen Zugführer
Eine sehr gute Sache war, dass uns die Aspiranten der OS diese Woche begleiteten und an unsere Übungen als Zugführer mitmachten. So konnte man gleich sehn was so ein evtl zukünftiger Zugführer alles kann und was nicht ;-) Erstaunt hat es mich jedoch wie wenig sie vom Panzer wussten. Dachte mir immer die sind voll die Cracks auf diesem Thema. Aber wiess aussieht kommt wohl die Ausbildung am Panzer in der OS ziemlich kurz.

Eine gespenstische Ruhe auf dem Waffenplatz
Nun war es endlich so weit, die Rekruten verschwanden in die Verlegung nach Bure oder weiss ich wohin. Und so legte sich Mitte Woche eine gespenstische Ruhe über den Waffenplatz. Keine brüllenden Wachmeister, keine demotivierten Rekruten. Nur ein paar arme Kaderschüler welche noch einwenig länger hier in Thun bleiben konnten ;-)

Samstag, 2. Februar 2008

Woche 5 UOS: An alle Bivio Dachs....

Diese Woche mussten wir erst am Montag Abend einrucken. Dementsprechend freuten wir uns auf eine kurze Woche.

Dienstag: Ach was war am Dienstag nur los?
Ja dieser Tag ging wohl als einer der unspektakulärsten der ganze UOS durch. Am Morgen hatten wir wieder FUM Ausbildung. Das Führen einer Gruppe stand auf dem Speiseplan. Wie man Leute motiviert oder wie man mit Stresssituationen umegeht. (In einem so Stressfreien Umfeld wie dieser Theorie sehr schlecht nachvollziehbar)
Nachdem wir gegen unsere Müdigkeit erfolgreich angekämpft hatten konnten wir uns in unsere Sporttenus werfen und machten uns auf den Weg zur Turnhalle. Doch heute stand kein Fussball oder so auf dem Plan... Nein, für uns Offizieranwärter hatten sie sich etwas ganz tolles ausgedacht. Die Hindernissbahn sowie den Kraft+Konditionstest. Hört sich doch schon sehr gut an oder? 
Irgendwie hab ich das ganze dann hinter mich gebracht und war froh dann eine wohltuende Dusche zu geniessen. 
Am Nachmittag gingen wir noch locker 300 Meter Schiessen. Das ganze mit dem Duro, also auch locker. 
Nach einem leckeren (ja das gibts in der Militärkantine auch) Essen, mussten wir noch ca. 5000 MG Schuss auf eine Strippe aufmunitionieren (oder abspitzen oder nennt man das jetzt aufspitzen...) und dann ja dann gings eigentlich schon ins Bett... Wirklich sehr anstrengend dieser Tag...

Schultag: Ach neeeehhh nicht noch einmal Führungsausbildung
Am Mittwoch hatten wir wieder Schultag, wir Of-Anwärter hatten wieder ein Sonderprogramm. Den ganzen Tag mussten wir uns Theorien über Kommunikation und Konfliktmanagement anhören. Sehr geschickt eingefädelt der höheren Ofs. Mussten alle Of-Anwärter einen Teil präsentieren. So musste ich den ganzen Tag irgendwelchen schlecht gemachten Präsentationen zuhören von Leuten die eigentlich meistens (noch) keine Ahnung von der Materie haben. 
Ausserdem können die mir ja lang erzählen von irgendwelchen Konfliktformen und Anlässen. Ohne praktische Beispiele ist die Info wahrscheindlich ziemlich nichts Wert. Die Ausbildung war also nicht mal Migros Budget sonder wahrscheindlich eher Prix Garantie...
Doch da wir ja alle jetzt Offiziere werden wollten müssen wir das ja können und darum war das schon richtig so... Bla Bla Bla... 
Das Highlight war dann ca. um 17:00 hetzte uns der Kadi Stv noch einmals Raus auf die Panzerpiste, da er mit unserer Leistung nicht zufrieden war. Wir seien nicht Aufmerksam oder so und damit wir das lernen mussten wir die Gruppe auf der Panzerpiste in 15 Minuten melden. So lernten wir sicher wie man Aufmerksamer ist. (Tja er kann nichts dafür er ist ein Füsel ;-))

Leutnant Rüegg???
Am Mittwoch um 11:00 war für mich auch Vorschlagserteilung angesagt. Hatten sich die ganzen Anstrengungen gelohnt? Waren Da Capo 0-3 alle Sinnlos? Ich trat also ins Büro des Obersleutnant im Gst Weber und der begrüsste mich mit einem netten: Rüegg? So ein Dossier hab ich nicht." 
"HA" der Witzbild... Er liess mich setzen und teilte mir mit, dass es bei mir keine Diskussion gäbe. Ich dürfe aber nicht mehr Gähnen im Daher :D (Da hat doch der Klassenlehrer das in meinen Bericht geschrieben...)
Nach ca. 5 Minuten hatte ich den Zettel unterschrieben und machte mich auf den Weg, zurück zur spannenden Theorie... Leutant Rüegg, diese armen Rekruten. Hoffen wir mal das von denen keiner meinen Blog liesst ;-)

Der Wasserfall...
Da wir am Donnerstag bereits um 4:30 mit dem Erstellen der Gefechtsbereitschaft anfingen, verbrachte ich den grössten Teil des Ausgangs im Bett um etwas Schlaf vorzuhollen. 
Doch nachdem ich friedlich in meinem Bettchen geschlafen hatte, fing meine Blase um ca. 3 Uhr an zu drücken. Kein Problem. Kopf auf Autopilot schalten und schnell raus zur Tür aufs WC... Geistig fing ich schon an die Schleusen zu öffnen. Doch plötzlich stand ich an der Zimmertür und sie war... GESCHLOSSEN... Das konnte doch nicht sein. Welcher Idiot schliesst das Zimmer ab wenn wir drin sind. Im Dunkeln suchte ich nach dem Schlüssel (Das Fass fing langsam zu überlaufen)... Kein Schlüssel da... Ein Freund wurde wach und versuchte die Türe mit etwas Gewalt zu öffnen.
Nicht... Was soll ich nun tun? Mich aus dem Fenster erleichtern? Nein besser nicht. Aaahh ich hatte ja noch die Notfallnummern. Also schnell auf den Kommando Posten anrufen, vielleicht war ja wer da der mich aus meiner Not retten konnte.
Doch da war niemand. Wenigstens konnte mir der nette Herr die Telefonnummer des Haupttors der Kaserne geben.
Dann rief ich dort an:
Tor: "Klick... Wachdispositiv Tor 20, Soldat Müller"
Ich: "Grüezi, sie ich han es Problem mir sind im Zimmer 1018 igschlosse. Irgend en lustige het sZimmer vo use gschlosse."
Tor: "Wie bitte? Wennd sie mich verarsche?"
Ich: "Ja klar, ich lüüt so us Witz am 3 am Morge am Wachposte ah zum sie zverarsche..."
Tor: "Demfall muessi dSecuritas schicke!"
Ich: "Wieso dSecuritas? Sie chönd au schnell uecho und dTüre ufmache. Wahrschindli steckt de Schlüssel use im Schlüsselloch."
Tor: "Ja ich bin elei da, chan nöd guet ue cho. Den müesst ich ja dReserve aktiviere"
Ich: "Mached sie das"
Tor: "Hend sie schnell e Minute Ziit?"
Ich: "Ja kei Angst ich lauf ihne nöd Weg"
5 Minute spöter
Tor: "Guet ich schick ihne eine verbi..."
Ich: "Merci"
Und nach ca 10 Minuten öffnete einer die Tür. Mein Retter, mein weisser Prinz, mein Held. So schnell war ich wohl noch nie auf der Toilette.

Aufmunitionieren: Mun Chef gibt Vollgas
Da nach dieser Aktion an schlafen nicht mehr zu denken war. (Also ja, ich hätte schon noch geschlafen aber mein Kamerad der fürs Material zuständig war, hielt mich davon ab) Machten wir uns auf den Weg zur Halle um uns einen Puch zu schnappen und das Munitionsmagazin etwas zu leeren.  :-)
Das freute mich natürlich, da wir heute den ganzen Tag mit dem Schützenpanzer schiessen werden.
Um ca. 4:15 standen wir mit einem Teil der Munition (es hatte nicht alles Platz im Puch) vor der Halle, da kam auch schon unser Klassenlehrer. Dieser war schwer beeindruckt über unsere Leistungsbereitschaft, da er nicht erwartet hatte, dass wir schon jetzt die Munition bereitstellten (Zitat: Ich hatte noch nie so eine initiative Klasse)
Jeder Panzer bekam 160 Schuss. Eine Menge mit der man doch was anfangen konnte. Das Aufmunitionieren ging dann auch ziemlich schnell voran.  Und ich als Mun Chef war mächtig am rotieren, dass am Schluss auch alle genug Schüsse hatten.

Mittwoch: "Ja, es schiesst"
Nachdem wir aufmunitioniert hatten, assen wir in der Halle unser Morgenessen. (viel besser als in der Kaserne, da man kleine Confischäleli bekommt unter denen es auch Nutella und Honig hat ;-)).
Um 7:00 war Prontokontrolle und wir fuhren mit den Panzern an die 900 Meter Marke. Ich war als Richter beim Panzer UNO eingeteilt. Konnte also als erster Schiessen. Der Rest der Crew waren alles gute Leute. Also hatten wir einen riessen Spass auf unserem Panzer.
Die Waffen wurden geladen und nach einigen Systemfehler-Schiessen (macht man um die Waffe aufs Ziel zu richten) gings los mit der ersten Übung. 
Irgendwie kam es mir wie eine Mischung aus Kriegsspiel und Moorhuhn vor. (Jaja immer diese Gamer, keinen Bezug zur Realität mehr...).
Ab jetzt könnt ihr mich auch offiziell Lucky Luke oder so nennen. Ich traf ziemlich gut. Und schoss den anderen Panzern sogar ihre Ziele weg, da sie nicht trafen (war aber erlaubt, das nennt sich dann Feuerunterstützung :)
Den ganzen Tag wechselten wir uns beim Schiessen ab. Und es gab nur einmal einige komplikationen, als sich ein Schuss festgebrannt hatte und wir mit dem grossen Werkzeug und mit der Unterstützung unseres Instruktors die Patrone wieder rauswürgen mussten. 
Am Nachmittag absolvierten wir dann die ersten Übung aus dem fahrenden Panzer. Ziel war es aus einer Lauerstellung (mit dem schönen Namen LAURA) an den Damm der 900 Metermarke zu fahren (Name DACHS) und dort alle Ziele zu bekämpfen und anschliessend wieder zurück in die LAURA zu fahren. 
So standen fünf Panzer da und warteten sehnsüchtig auf den Befehl: "An alle Bivio Dachs, Beobachtungshalt, marsch" 
Der Fahrer drückt auf die Tube, hält sanft am Damm vorne und dann kommen schon die Ziele rauf. 
Kommandant: "Schützenpanzer, 11 Uhr"
Richter: "Erkannt, Feuer, Treffer"
Kommandant: "Infantrieziel 1 Uhr"
Richter: "Erkannt, Feuer, Treffer"
Kommandant: "Fahrer Rückwärts marsch LAURA"
Und der Fahrer braust vollgas Rückwärts zurück in die LAURA.

Ein wirklich erfolgreicher Tag, der sehr viel Spass gemacht hatte. Ich selbst konnte ca. 40 Schuss verschiessen.
Da war es uns auch egal, dass wir bis 22:00 die Panzer putzten und die Munition etc. wieder versorgen mussten. Der Tag war gelungen!

Freitag: Roiplen und FASPA
Am Freitag war dann ein leichtes Programm dazu da uns wieder etwas zu erholen. Zuerst mussten wir wieder mal in den Fahrsimulator. Leider machte mir das ganze nicht so ein grosser Spass. Da ich etwa 5 bis 7 mal einen "Unfall" produzierte. Ich sei anscheinend zu schnell über ein Hindernis gefahren. Tja nicht so schlimm. Aber mit der Zeit nervte es schon die ganze Zeit mich wieder neu anzumelden...
Da wir beim Roiplen (Ablegen und wieder Aufziehen der Raupe) noch etwas schwachbrüstig waren. Konnten wir dass an diesem Morgen noch einmal üben. Es ging alles ziemlich glatt. Und wir hatten die Raupe im nu wieder aufgezogen. 
Am Nachmittag hätten wir dann Taktikausbildung gehabt (was mich eigentlich brennend interessiert hätte!) doch ich hatte Urlaub und konnte darum schon um 14:15 mich von der Truppe entfernen :-) 

Hier noch einige Bilder (obwohl man das glaube ich nicht mehr darf)


Soldat super Cool (mit der krassen Militärsonnenbrille)

Die Aussicht vom Richterplatz

Ein müder Richter am Morgen

An der 900 Meter marke


Pänngggg