Samstag, 19. Januar 2008

Woche 3 UOS: Letztes Footing diese Woche...

Prüfungswut reloaded: Start in die Woche

Kaum in die neue Woche gestartet, hagelt es auch schon wieder eine neue Prüfung ins Haus. Dieses mal über das Chassis des Panzers. Leider wurden wir nicht über die Prüfung informiert... Darum war ich auch dementsprechend schlecht. Tja, ist ja auch nicht allzu wild, wer will schon am Montag in den Ausgang. Läuft ja sowieso nix ;-)

Trotzdem ist es mit der Zeit ziemlich ätzend, wenn man fast jeden Tag eine Prüfung hat. Da geht ja unsere Stunde am Mittag anstatt fürs Schlafen fürs Lernen drauf und das darf doch nicht sein.

 

Schiessausbildung: Schützen LAAAADEEENNN

Diese Woche hatte ich die Ehre auch mal eine Schiessübung zu leiten. Das hörte sich dann etwa so an: 

Toby: „Schützen für einmal drei Schuss auf Scheibe T Schiessstellung Kniend ohne Zeitlimite... VORBEREITEN.... BEREIITTTTT...... FFFFEEEEUUUUEEERRR!!!!“

PAMMM PAMMMM PAAADAAAABAMMM PAMMMMM

Toby:“HAAAAAAAALLLTTT, SICHERNNNN... Patroulienstellung...“

Und schon wars fast vorbei. Macht also noch Spass so eine Übung zu Leiten nur das sporadische Überschlagen meiner Stimme wenn ich voller Inbrunst schreie muss ich noch irgendwie in den Griff kriegen.

Fachausbildung Kanone: Scharfe Sache

Also wenn es etwas an diesem Panzer zu bemängeln gibt, dann ist es der Aus- und Einbau der Waffe. Die meisten Kanten sind nicht gebrochen, ohne Arbeitshandschuhe würde man sich ziemlich schnell einen Finger abschneiden.
Auch sonst ist der Waffenausbau eher "unbequem" die DGZ (Doppel Gurten Zufuhr) ist ziemlich unhandlich, diese muss abgenommen werden und durch den Mannschaftsraum rausgenommen werden. Das Gewicht dieser macht es auch nicht gerade einfacher. Doch einmal drausen, kommt schon das Nächste, das Waffengehäuse. Ein ziemlich grosser Stahlblock... Schwer wie Sau. Der muss irgendwie hinunter gehievt werden. 
Eine Auflockerung war dann der Wettbewerb, wer den Verschluss zuerst auseinander und wieder zusammengesetzt hatte. Ich brachte es auf 58 Sekunden. Pas mal. 

Schultag: Das ganze HHHHAAAALLLT

Der Schultag begann mit einer Stunde schlafen, ähh Selbststudium. Danacht hatten wir einen Vortrag vom Chef PPD (Psychologischer Irgendwas Dienst) uns wurde einwenig über die Tätigkeit des Führers erzählt und welche Fehler man als Führer machen kann. Idiotische Sachen wie aus einer dreckigen Pfütze trinken oder sich das Berret Abzeichen in die Hand hauen zu lassen seien also totaler Schwachsinn. Man muss sich mehr als Erwachsenenbildner sehen. Ein guter Punkt, das sollten sich doch einige hinter die Ohren schreiben.

Wie putzt man ein Gewehr richtig? Wusstet ihr, dass man eine Laufbürste nach 6-facher Anwendung auswechseln muss? All diese Fragen wurden uns von einem Adjutanten der wahrscheinlich doppelt bis dreifach so schwer wie ich bin. erklärt. Eine sehr unterhaltsame Stunde, denn er wusste uns, das eher trockene Thema, sehr abwechslungsreich und mit sehr viel Witz zu verklickern.

Danach gings weiter. Der Chef der UOS empfing uns auf dem HV Platz und schrie laut:"Das Ganze halt, Kompanie Daher. Änderung des Tagesbefehls." Schon zogen bei mir Schreckensbilder von einer sinnlosen Figgerübung vor den Augen durch. Und so sah es am Anfang auch aus. Sturmgewehr, GT, etc. packen und sich mit den Fahrrädern vor der Halle D bereithalten.

Ein riessen Ameisenhaufen setzte sich in Bewegung, alle versuchten ihr Material zusammen zu sammeln und so kam es auch, dass fast alle zu spät zur Befehlsausgabe kamen. Das passte dem Oberst Leutnant natürlich gar nicht. Und er erklärte uns (wie immer) extrem ausführlich wieso Zeit der wichtigste Faktor sei. Anschliessend verschoben wir mit dem Velo auf Steffisburg (natürlich nicht alle, denn die Weicheier von Stäblern und Leobuebe hatten ja gar keine Velos). Dort wurden wir in Gruppen aufgeteilt und mussten eine Sicherungsaufgaben präsentieren. Für unsere Gruppe hiess es die Kontrolle von Motorfahrzeugen vorzubereiten. Die anderen bereiteten Checkpoints, Beobachtungsposten und Patrouillen vor. Das ganze war dann leider nicht allzu spannend, da man keine Zeit hatte, selbst die verschiedenen Posten auszuprobieren, sondern man begnügte sich mit der Präsentation. Die teils auch sehr dürftig war.
 Witzig war aber, dass alle Präsentationen auf Französisch sein mussten.(Damit die Romans auch mal einen Vorteil hatten), Das klappte ziemlich gut bis auf die Gefechtler, konnten alle ihre Präsentationen auf Französisch halten. Aber Gefechtler sind auch dazu da zu kämpfen und zu sterben und nicht um Französisch zu sprechen... 

Da Capo 2: Break the Da Capo Code

Am Mittwoch Abend, stand nicht wie erhofft der FAK-Ausgang an. Sondern für alle Offiziers-Anwärter Da Capo DUE. Eine Art von Intelligenz-Test. Zuerst musste abere eine Vieraden Übung gelöst werden. Man musste in kurzer Zeit herausfinden: 1. Wieviel Türen das MunMag hat, 2. Wie viele Tore die Hüsihalle hat und 3. Wie viele Parkplätze vor der Turnhalle mit Verwaltung angeschrieben sind. Da wir alle Zusammenarbeiten konnten, wurde diese Übung ziemlich schnell gelöst.

Danach gings in den Theoriesaal, dort warteten drei Tests auf uns: Politik, Denksport und Ölplattform. Der Politiktest handelte vom Bundesrat, Nationalrat, etc. war also nicht allzu schwer. Bei der Denksportaufgabe gings schon mehr zur Sache! Ein Logical. Also im Stil von: Der Schweizer trinkt Milch, Der Fussballer hat eine Rote Mütze, Der Teetrinker eine Katze, Wer fährt den Grünen Porsche? Nach einigem zögern habe ich eine annehmbare Antwort gefunden... 

Der absolute Hammer war jedoch die Ölplattform. Folgende Situation: Ich bin Chef einer Ölplattform, diese bekommt ein Leck und verliert 25000 Dollar pro Stunde. Ziel ist es die Ölplattform möglichst schnell und mit möglichst kleinem Kostenaufwand zur Reparieren.

Reparieren können dieses Loch nur 3 Ingenieure welche sich an einer rauschenden Firmenparty befinden, die Ersatzteile befinden sich 150km im Landesinneren, bei der Arbeitercrew steht ein Schichtwechsel an, Eine Presseführung war für diesen Tag geplant, das Loch sieht ganz nach Sabotage aus, Umweltaktivisten haben sich vor dem Firmensitz versammelt und ein Sturm zieht am Nachmittag auf. Zur Verfügung hatte man diverse Mittel: Helikopter, Cessna, Sportfahrzeug, Lastwagen, Schnellboot, Kutter, etc. Wobei zu beachten war, dass jedes Gefährt verschiedene Geschwindigkeiten, Ladegewicht und Kosten hatte. Ausserdem konnten einige Fahrzeuge während des Sturmes nicht eingesetzt werden....

Eine ziemliche Informationsflut also. Platz hatte man eine A3 Seite... Für einige war dies schon zu viel und sie gaben auf. Ich machte mich an die Arbeit, schrieb die Ausgangslage auf, machte ein Konzept, Berechnete gewisse Faktoren und machte ein Diagramm sowie Sofortmassnahmen. Leider entdeckte ich 5 Minuten vor Schluss, dass ich einen gröberen Berechnungsfehler gemacht hatte... Tja konnte man nicht mehr ändern.

Aus Frust gingen wir dann anschliessend 20 Chicken Wings und ein Picher Bier bei Hooters trinken. Das löste so manche Sorgen auf.  

Sim-Piste: Born to be wild

Ein absoluter Höhepunkt der Woche war aber das Fahren auf der SIM-Piste. Mit geschlossener Luke und mit der Erlaubnis das zu tun was man will gings los. Vollgas Vorwärts, Vollgas Rückwärts (immerhin ca. 30km/h) mit Rückfahrkamera, Ortslenkungen und das Beste! Eine Vollbremsung (so das es den Panzer auf die vordersten Laufräder aufstellt) in der RS war das streng verboten. Doch hier wird ja auch der Extremfall geübt. Wirklich ein grosser Spass. Einziger Wehrmutstropfen war, dass ich nie auf den Commander-Platz durfte, da mein Commander seine Fahrerprüfung nicht bestanden hatte und somit nicht fahren konnte.

Fachausbildung: Panzerabschleppen – Stotter Stotter Bruuuumm Bruuummmm

Die zweite Wochenhälfte bestand hauptsächlich aus Fachausbildung. Unter anderem konnten wir einen Panzer anschleppen und ihn Überbrücken. Schon noch eindrücklich welche Kraft so ein Panzer hat.

Auch die Nebelwerfer durften wir montieren. Und uns wurde versprochen, dass wir bald mal auch eine Zünden dürfen. Freue mich schon aufs Kommando. Retorno, Retorno, Rally Treffpunkt 72, Nebel 3,2,1 Top...

Footing: Klappe die letzte...

Das letzte Footing während unserer Unteroffiziersschule fand am Donnerstagabend statt. Diesmal war es keine Gruppenleistung die uns ans Ziel brachte, sondern jeder für sich (Was mich einwenig demotivierte, da man in der Gruppe ein viel grösseres Erlebnis hat). Es galt also 2400 Meter auf der Rundbahn zu rennen. Danach die Kampfstiefel montieren und zur Hindernisbahn und zurück rennen. Jeder packte dann sein Velo und radelte einmal um die Panzerpiste. Zum krönenden Abschluss konnten wir noch einmal zur Hindernisbahn rennen. Um das ganze abzurunden, schrieben wir noch einen Test über das letzte FUM Modul. Nicht wirklich ein spezielles Footing, aber müde war man trotzdem am Schluss.

Wochenrückblick: Ach die armen Stäbler

An der Kompanieaussprache. Waren die Stäbler wieder mal die Unterhaltung pur. Die armen bemängelten das sie am Mittwoch nur Johnny zu essen bekamen. Machen wir also alle eine Dose Mitleid auf. Denn sie mussten schon in Woche zwei grausam leiden, als sie eine Stunde mit der Kompanie in der Kälte stehen mussten und beim AV drei mal hin und her gerannt sind.

Feldi: Fröhliche Abendunterhaltung

Ja als wir gemütlich von der Kompanieaussprache zurück kamen wartete der Feldweibel schon sehnsüchtig auf uns. Er habe eine Zimmerinspektion durchegeführt und kein Zimmer habe bestanden. Darum werde das jetzt geübt. 

Wir konnten also alles unser Material auf den HV-Platz tragen (der Gütige hat uns aber erlaubt das  Mobiliar im Zimmer stehen zu lassen). Nachdem wir dann alle unser Zeugs unten hatten (Ein super intelligenter Gefechtler warf sein Schlafsack aus dem Fenster direkt aufs Pavillondach. Zum Glück haben die eine Häuserkampfausbildung, also konnten sie ihn auch gleich wieder fachmännisch runterholen.

Der absolute Lacher war aber ein Anwärter der Aufklärer. Dieser lief die ganze Übung lang mit einer Spiderman Maske rum. Als es der Feldi bemerkte kam es zu einer sehr witzige Unterhaltung:

Feldi:"Gopferteli, spinned sie eigentli, jetzt ziehnt sie sofort die scheiss Maske ab!"

Aufklärer:"Wenn mir Glück hend wird Gott eus beidne helfe!"

Feldi (etwas verwirrt):"Jetzt ziehnt sie die Maske sofort ab!"

Aufklärer:"Wieso?"

Feldi:"Wills i keim Reglement staht, das mer mit somene Ding dörf umelaufe!"

Aufklärer:"Es staht au i keim Reglement das Kollektivstrafe erlaubt sind."

Feldi:"Das isch kei Kollektivstraf. Sie sind nöd fähig Zimmerordnig zerstelle und jetzt düemmer das zeme Üebe."

Aufklärer:"Ja aber sie, ich mach mini Zimmerordnig immer korrekt, und fühl mi voll ungrecht behandlet."

Feldi:"Ohh sie Arme. Den schriebed sie doch en 6.5er wenns ene nöd passt."

Aufklärer:"Nei er fändi da verhalte eifach denebet."

Halbe Kompanie:"Schnauze, schrieb din 6.5er"

ENDE

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