Samstag, 26. Januar 2008

Woche 4 UOS: Endlich schiesst der Panzer

Kaderbeurteilung Zwo: Kein Gewissen das mich trübt.
Am Montag gings schon wieder Vollgas weiter mit den Offiziersanwärter Prüfungen. Heute stand die Kaderbeurteilung 2 auf dem Plan, ein Tag im Rekrutierungscenter Sumiswald.
Schon ziemlich früh am Morgen, standen wir also im Ausgänger bereit für die Verschiebung mit dem Duro. 
Nach ca einer Stunde Fahrt kamen wir dann ins Sumiswald an, wo wir ziemlich unfreundlich begrüsst wurden:"Wo isch de Chef vo dem Sauhuufe." Dann wurden uns die sehr attraktiven Psychologinnen vorgestellt welche uns durch den Tag begleiten würden.
Zuerst mussten wir eine kleine Präsentation vorbereiten, ich musste eine Präsentation machen über das 10-Jährige Jubiläum des Billiard Club Hintergümligen...
Nachher ist die Geschichte eigentlich schnell erzählt. Es gab etwa 10000 Fragen am Computer über die Persönlichkeit, die Intelligenz und über die Konzentrationsfähigkeit.
Das Resümee des ganzen war aber immer das spannendste, würden sie mich trotzdem nehmen, obwohl ich beim Nationalstolz "eher nicht" angekreuzt habe ;-)
Die nette Psychologin erzählte mir dann so einiges über meine Persönlichkeit aus dem Nähkästchen. Ich sei selbstkritisch, intelligent, könne gut vor Leuten und habe kein Gewissen. WAS? Kein Gewissen? Soso wie hab ich wohl wieder angestellt, dass ich als nicht Gewissenhaft da stehe.
Der Duro welcher uns abholen sollte hatte leider etwas Verspätung, so mussten wir unsere Zeit im Rekrutierungszentrum mit PlayStation gamen verbringen und kamen leider direkt auf den Ausgang wieder. Schade Schade ;-)

MG: Feuerbereit!
Da wir am Freitag das erste mal mit den Panzer schiessen wollten, waren unsere Instr diese Woche sehr davon besessen, alles doppelt bis dreifach zu üben. Bis wir den Drill intus hatten. Heute stand das Maschinengewehr an der Reihe. Wir mussten ca. 1 Stunde lang das MG laden, entladen, Feuerbereitschaft erstellen, Lauf- und Verschlusswechsel machen. 
Das wird mit der Zeit ziemlich langweilig und so fing ich an alle Kommandos welche man schreien muss, auf Französisch wieder zu geben. 
Plötzlich stand der Instr neben mir und sagte mir sehr bestimmt: "Gopfertelli Rüegg, was soll das? Machen sie e gefällig richtig. Das intressiert doch kein Schwein ob die das auch auf Deutsch können. Der Roman wird sie auch verstehen wenn sie es auf Deutsch sagen, der sieht ja auch was sie am machen sind. Oder haben sie das Gefühl, dass irgend ein Roman sich dazu bewegen würde nur ein Kommando auf Deutsch zu sagen?" 
In genau dieser Sekunde schrie der Roman neben mir aus volle Inbrunst: "WAFFE GELADEN"
Der Instr lief kopfschüttelnd weg :-D 
Zwischenbewertung: Wo bleibt ihr Soldatenstolz Rüegg?
Am Mittwoch stand neben dem Arbeiten an der 30mm Kanone auch die Zwischenbewertungen an. Dabei sprach der Klassenlehrer auch gleich seine Empfehlung für das Weitermachen als Offizier aus. Gespannt sass ich also an das kleine Tischlein vor unseren Klassenlehrer. Er sah mich an und sagte mir, das er sehr zufrieden mit mir sei, ich Arbeite gut mit (auch wenn meine Stärke mehr in der Theorie lagen) aber auch im praktischen sei ich mehr als genügend. NUR gopfertelli Rüegg ihre soldatische Haltung...
Ich solle mehr Stolz zeigen, darf nicht mehr während einer Theorie gähnen und mich auch sonst immer mehr mit der Brust raus bewegen. Dann werd ich wohl ein bisschen üben und ständig meine muskulöse Hühnerbrust in die Luft strecken.

Footing reloaded: Sie konnten es nicht lassen
Dachten wir doch, dass wir die Footings nun endlich hinter uns hatten, waren wir nicht wenig überrascht als der Klassenlehrer das Programm umstellte und uns am Dienstag Abend mit einem kleinen Footing überraschte. Hauptdarsteller waren dabei sicherlich wieder die Zahnstocher-Baumstämme welche wir in 5er Gruppen über die Panzerpiste schleppen durften. Zwischendurch gabs noch eine Erfrischung: ein Bad in einem Schlammloch...
Durch die Moorlandschaft trugen wir die Baumstämme auf den Hamburger-Hill von dort oben warfen wir die Stämme runter. Leider hat wohl ein Roman vergessen den Baumstamm auch los zu lassen und flog zusammen mit dem Baumstamm ins Tal. Doch zum Glück hatte er nur eine leichte Hirnerschütterung.
So verbringen also Anwärter ihren Dienstag Abend...

Ausgang: Schuhe putzt man im Tenu C
Am Mittwoch hatten wir FAK-Ausgang. Also war es klar, dass alle möglichst pingelig ihr Zimmer aufräumten. Doch als wir dann auf dem HV-Platz standen kam der Schock. Der Feldi kam und meinte, dass sehr viele Schuhe nicht geputzt seien und wir dies darum noch nachholen müssten. 
Zum Schluss meinte er noch. Schuhe werden aber nicht im Ausgänger sondern in den Arbeitsklamotten geputzt... Also musste ca. die halbe Kompanie sich noch umziehen gehen... Nei nei, dass ist aber keine Kollektivstrafe sondern wir lernen hier wie man Schuhe richtig putzt....

Romantischer Frühsport
Am Donnerstag Morgen, stand Frühsport auf dem Programm. Viele von uns konnten sich noch knapp an die öden Joggingrunden um die Hallen während unserer Zeit in der RS erinnern. Die Motivation war darum sehr sehr gross als uns der Wecker um 4:45 aus den Federn holte. Zusammen mit unserem Klassenlehrer joggten wir dann einmal um die kleine Panzerpiste und noch ein bisschen durch Thun. Das Panorama bei dieser klaren fast Vollmond war genial. Das lässt einem fast die Knieschmerzen vergessen.

Ein Leutnant mit Minderwertigkeitskomplex
Als wir so am Donnerstag-Abend vor der Halle standen um in die Dufour zurück zu verschieben, kam uns so ein Leutnant der PzGren Gefechtskompanie entgegen. Irgendwie hat der erste man versifft im eine Gefechtsmeldung zu machen, darum war er schon mal angepisst: "Macht man bei den Besatzern keine Gefechtsmeldung. Und das sollen Grenadiere sein? Und bei den Grenadieren hat man die Hände auch nicht in den Jackentaschen. Sie wollen ein zukünftiges Kader sein."
Natürlich dachten alle von uns an ein gewisses Loch das mit A anfängt. Als der Typ weg war kam dann plötzlich unser Instr raus und stand vor uns hin:"Hören sie mal, was fällt ihnen eigentlich ein. Sie lassen sich doch sicher nicht von irgend so einem Idioten ans Bein pinkeln welcher nicht mal selber das Perret auf hat und noch eine Zigarette raucht. Ausserdem hat der Idiot einfach auf unserem Hallenplatz seinen Scheiss geübt ohne uns zu Fragen. Das nächste mal wenn der wieder kommt waschen sie ihm die Kappe. Der muss nicht meinen nur weil er jetzt einen Strich auf dem Tenu hat könne er da den Macker raushängen."
HEHE

Schiessen oder Verschiessen?
Der Freitag trat ich mit sehr gemischten Gefühlen an. Zum einen stand das schiessen mit den Schüpas an zum andern mein Vortrag vor dem Oberst Leutant im Generalstab... Dieser wird über meinen Vorschlag für die OS entscheiden.
Am Morgen konnten wir aber zuerst Schiessen. Und ja es schoss. Mit allen Panzern. Und sogar ich durfte 5 Schuss an den Zielhang schmettern. 4 von 5 trafen ins Ziel. :-)
Doch am Nachmittag war der Vortrag an der Reihe. Wie in Trance verschoben wir 5 Anwärter mit dem Puch ins Schulkommando. Dort angekommen gings auch schon gleich los. Ich blabberte meine einstudierten Worte runter und erfüllte die 3 vorgegebenen Minuten auf die Sekunde genau... 
Zurück war ich schon um einiges erleichtert jetzt gings endlich ins lange Wochenende. Oder doch nicht?

Übung übers Wochenende...
Der Schuko wollte uns noch sehen vor dem langen Wochenende. Nur 5 Minuten, wurde uns mitgeteilt. Also standen wir da auf dem Platz und warteten. Dann kam er: "Das ganze halt. Kompanie daher. Der Wochenendurlaub ist gestrichen wir beginnen sofort mit der Übung selecta..." 
Mir fuhr es kalt durch den ganzen Körper. Wie erstarrt standen 140 Soldaten auf dem Platz.
"Ach war doch nur Spass! Ich wollte sie nur Informieren, dass die Selektionsphase nun endgültig beendet ist. Ich gratulieren ihnen." Phuuuu....

Samstag, 19. Januar 2008

Woche 3 UOS: Letztes Footing diese Woche...

Prüfungswut reloaded: Start in die Woche

Kaum in die neue Woche gestartet, hagelt es auch schon wieder eine neue Prüfung ins Haus. Dieses mal über das Chassis des Panzers. Leider wurden wir nicht über die Prüfung informiert... Darum war ich auch dementsprechend schlecht. Tja, ist ja auch nicht allzu wild, wer will schon am Montag in den Ausgang. Läuft ja sowieso nix ;-)

Trotzdem ist es mit der Zeit ziemlich ätzend, wenn man fast jeden Tag eine Prüfung hat. Da geht ja unsere Stunde am Mittag anstatt fürs Schlafen fürs Lernen drauf und das darf doch nicht sein.

 

Schiessausbildung: Schützen LAAAADEEENNN

Diese Woche hatte ich die Ehre auch mal eine Schiessübung zu leiten. Das hörte sich dann etwa so an: 

Toby: „Schützen für einmal drei Schuss auf Scheibe T Schiessstellung Kniend ohne Zeitlimite... VORBEREITEN.... BEREIITTTTT...... FFFFEEEEUUUUEEERRR!!!!“

PAMMM PAMMMM PAAADAAAABAMMM PAMMMMM

Toby:“HAAAAAAAALLLTTT, SICHERNNNN... Patroulienstellung...“

Und schon wars fast vorbei. Macht also noch Spass so eine Übung zu Leiten nur das sporadische Überschlagen meiner Stimme wenn ich voller Inbrunst schreie muss ich noch irgendwie in den Griff kriegen.

Fachausbildung Kanone: Scharfe Sache

Also wenn es etwas an diesem Panzer zu bemängeln gibt, dann ist es der Aus- und Einbau der Waffe. Die meisten Kanten sind nicht gebrochen, ohne Arbeitshandschuhe würde man sich ziemlich schnell einen Finger abschneiden.
Auch sonst ist der Waffenausbau eher "unbequem" die DGZ (Doppel Gurten Zufuhr) ist ziemlich unhandlich, diese muss abgenommen werden und durch den Mannschaftsraum rausgenommen werden. Das Gewicht dieser macht es auch nicht gerade einfacher. Doch einmal drausen, kommt schon das Nächste, das Waffengehäuse. Ein ziemlich grosser Stahlblock... Schwer wie Sau. Der muss irgendwie hinunter gehievt werden. 
Eine Auflockerung war dann der Wettbewerb, wer den Verschluss zuerst auseinander und wieder zusammengesetzt hatte. Ich brachte es auf 58 Sekunden. Pas mal. 

Schultag: Das ganze HHHHAAAALLLT

Der Schultag begann mit einer Stunde schlafen, ähh Selbststudium. Danacht hatten wir einen Vortrag vom Chef PPD (Psychologischer Irgendwas Dienst) uns wurde einwenig über die Tätigkeit des Führers erzählt und welche Fehler man als Führer machen kann. Idiotische Sachen wie aus einer dreckigen Pfütze trinken oder sich das Berret Abzeichen in die Hand hauen zu lassen seien also totaler Schwachsinn. Man muss sich mehr als Erwachsenenbildner sehen. Ein guter Punkt, das sollten sich doch einige hinter die Ohren schreiben.

Wie putzt man ein Gewehr richtig? Wusstet ihr, dass man eine Laufbürste nach 6-facher Anwendung auswechseln muss? All diese Fragen wurden uns von einem Adjutanten der wahrscheinlich doppelt bis dreifach so schwer wie ich bin. erklärt. Eine sehr unterhaltsame Stunde, denn er wusste uns, das eher trockene Thema, sehr abwechslungsreich und mit sehr viel Witz zu verklickern.

Danach gings weiter. Der Chef der UOS empfing uns auf dem HV Platz und schrie laut:"Das Ganze halt, Kompanie Daher. Änderung des Tagesbefehls." Schon zogen bei mir Schreckensbilder von einer sinnlosen Figgerübung vor den Augen durch. Und so sah es am Anfang auch aus. Sturmgewehr, GT, etc. packen und sich mit den Fahrrädern vor der Halle D bereithalten.

Ein riessen Ameisenhaufen setzte sich in Bewegung, alle versuchten ihr Material zusammen zu sammeln und so kam es auch, dass fast alle zu spät zur Befehlsausgabe kamen. Das passte dem Oberst Leutnant natürlich gar nicht. Und er erklärte uns (wie immer) extrem ausführlich wieso Zeit der wichtigste Faktor sei. Anschliessend verschoben wir mit dem Velo auf Steffisburg (natürlich nicht alle, denn die Weicheier von Stäblern und Leobuebe hatten ja gar keine Velos). Dort wurden wir in Gruppen aufgeteilt und mussten eine Sicherungsaufgaben präsentieren. Für unsere Gruppe hiess es die Kontrolle von Motorfahrzeugen vorzubereiten. Die anderen bereiteten Checkpoints, Beobachtungsposten und Patrouillen vor. Das ganze war dann leider nicht allzu spannend, da man keine Zeit hatte, selbst die verschiedenen Posten auszuprobieren, sondern man begnügte sich mit der Präsentation. Die teils auch sehr dürftig war.
 Witzig war aber, dass alle Präsentationen auf Französisch sein mussten.(Damit die Romans auch mal einen Vorteil hatten), Das klappte ziemlich gut bis auf die Gefechtler, konnten alle ihre Präsentationen auf Französisch halten. Aber Gefechtler sind auch dazu da zu kämpfen und zu sterben und nicht um Französisch zu sprechen... 

Da Capo 2: Break the Da Capo Code

Am Mittwoch Abend, stand nicht wie erhofft der FAK-Ausgang an. Sondern für alle Offiziers-Anwärter Da Capo DUE. Eine Art von Intelligenz-Test. Zuerst musste abere eine Vieraden Übung gelöst werden. Man musste in kurzer Zeit herausfinden: 1. Wieviel Türen das MunMag hat, 2. Wie viele Tore die Hüsihalle hat und 3. Wie viele Parkplätze vor der Turnhalle mit Verwaltung angeschrieben sind. Da wir alle Zusammenarbeiten konnten, wurde diese Übung ziemlich schnell gelöst.

Danach gings in den Theoriesaal, dort warteten drei Tests auf uns: Politik, Denksport und Ölplattform. Der Politiktest handelte vom Bundesrat, Nationalrat, etc. war also nicht allzu schwer. Bei der Denksportaufgabe gings schon mehr zur Sache! Ein Logical. Also im Stil von: Der Schweizer trinkt Milch, Der Fussballer hat eine Rote Mütze, Der Teetrinker eine Katze, Wer fährt den Grünen Porsche? Nach einigem zögern habe ich eine annehmbare Antwort gefunden... 

Der absolute Hammer war jedoch die Ölplattform. Folgende Situation: Ich bin Chef einer Ölplattform, diese bekommt ein Leck und verliert 25000 Dollar pro Stunde. Ziel ist es die Ölplattform möglichst schnell und mit möglichst kleinem Kostenaufwand zur Reparieren.

Reparieren können dieses Loch nur 3 Ingenieure welche sich an einer rauschenden Firmenparty befinden, die Ersatzteile befinden sich 150km im Landesinneren, bei der Arbeitercrew steht ein Schichtwechsel an, Eine Presseführung war für diesen Tag geplant, das Loch sieht ganz nach Sabotage aus, Umweltaktivisten haben sich vor dem Firmensitz versammelt und ein Sturm zieht am Nachmittag auf. Zur Verfügung hatte man diverse Mittel: Helikopter, Cessna, Sportfahrzeug, Lastwagen, Schnellboot, Kutter, etc. Wobei zu beachten war, dass jedes Gefährt verschiedene Geschwindigkeiten, Ladegewicht und Kosten hatte. Ausserdem konnten einige Fahrzeuge während des Sturmes nicht eingesetzt werden....

Eine ziemliche Informationsflut also. Platz hatte man eine A3 Seite... Für einige war dies schon zu viel und sie gaben auf. Ich machte mich an die Arbeit, schrieb die Ausgangslage auf, machte ein Konzept, Berechnete gewisse Faktoren und machte ein Diagramm sowie Sofortmassnahmen. Leider entdeckte ich 5 Minuten vor Schluss, dass ich einen gröberen Berechnungsfehler gemacht hatte... Tja konnte man nicht mehr ändern.

Aus Frust gingen wir dann anschliessend 20 Chicken Wings und ein Picher Bier bei Hooters trinken. Das löste so manche Sorgen auf.  

Sim-Piste: Born to be wild

Ein absoluter Höhepunkt der Woche war aber das Fahren auf der SIM-Piste. Mit geschlossener Luke und mit der Erlaubnis das zu tun was man will gings los. Vollgas Vorwärts, Vollgas Rückwärts (immerhin ca. 30km/h) mit Rückfahrkamera, Ortslenkungen und das Beste! Eine Vollbremsung (so das es den Panzer auf die vordersten Laufräder aufstellt) in der RS war das streng verboten. Doch hier wird ja auch der Extremfall geübt. Wirklich ein grosser Spass. Einziger Wehrmutstropfen war, dass ich nie auf den Commander-Platz durfte, da mein Commander seine Fahrerprüfung nicht bestanden hatte und somit nicht fahren konnte.

Fachausbildung: Panzerabschleppen – Stotter Stotter Bruuuumm Bruuummmm

Die zweite Wochenhälfte bestand hauptsächlich aus Fachausbildung. Unter anderem konnten wir einen Panzer anschleppen und ihn Überbrücken. Schon noch eindrücklich welche Kraft so ein Panzer hat.

Auch die Nebelwerfer durften wir montieren. Und uns wurde versprochen, dass wir bald mal auch eine Zünden dürfen. Freue mich schon aufs Kommando. Retorno, Retorno, Rally Treffpunkt 72, Nebel 3,2,1 Top...

Footing: Klappe die letzte...

Das letzte Footing während unserer Unteroffiziersschule fand am Donnerstagabend statt. Diesmal war es keine Gruppenleistung die uns ans Ziel brachte, sondern jeder für sich (Was mich einwenig demotivierte, da man in der Gruppe ein viel grösseres Erlebnis hat). Es galt also 2400 Meter auf der Rundbahn zu rennen. Danach die Kampfstiefel montieren und zur Hindernisbahn und zurück rennen. Jeder packte dann sein Velo und radelte einmal um die Panzerpiste. Zum krönenden Abschluss konnten wir noch einmal zur Hindernisbahn rennen. Um das ganze abzurunden, schrieben wir noch einen Test über das letzte FUM Modul. Nicht wirklich ein spezielles Footing, aber müde war man trotzdem am Schluss.

Wochenrückblick: Ach die armen Stäbler

An der Kompanieaussprache. Waren die Stäbler wieder mal die Unterhaltung pur. Die armen bemängelten das sie am Mittwoch nur Johnny zu essen bekamen. Machen wir also alle eine Dose Mitleid auf. Denn sie mussten schon in Woche zwei grausam leiden, als sie eine Stunde mit der Kompanie in der Kälte stehen mussten und beim AV drei mal hin und her gerannt sind.

Feldi: Fröhliche Abendunterhaltung

Ja als wir gemütlich von der Kompanieaussprache zurück kamen wartete der Feldweibel schon sehnsüchtig auf uns. Er habe eine Zimmerinspektion durchegeführt und kein Zimmer habe bestanden. Darum werde das jetzt geübt. 

Wir konnten also alles unser Material auf den HV-Platz tragen (der Gütige hat uns aber erlaubt das  Mobiliar im Zimmer stehen zu lassen). Nachdem wir dann alle unser Zeugs unten hatten (Ein super intelligenter Gefechtler warf sein Schlafsack aus dem Fenster direkt aufs Pavillondach. Zum Glück haben die eine Häuserkampfausbildung, also konnten sie ihn auch gleich wieder fachmännisch runterholen.

Der absolute Lacher war aber ein Anwärter der Aufklärer. Dieser lief die ganze Übung lang mit einer Spiderman Maske rum. Als es der Feldi bemerkte kam es zu einer sehr witzige Unterhaltung:

Feldi:"Gopferteli, spinned sie eigentli, jetzt ziehnt sie sofort die scheiss Maske ab!"

Aufklärer:"Wenn mir Glück hend wird Gott eus beidne helfe!"

Feldi (etwas verwirrt):"Jetzt ziehnt sie die Maske sofort ab!"

Aufklärer:"Wieso?"

Feldi:"Wills i keim Reglement staht, das mer mit somene Ding dörf umelaufe!"

Aufklärer:"Es staht au i keim Reglement das Kollektivstrafe erlaubt sind."

Feldi:"Das isch kei Kollektivstraf. Sie sind nöd fähig Zimmerordnig zerstelle und jetzt düemmer das zeme Üebe."

Aufklärer:"Ja aber sie, ich mach mini Zimmerordnig immer korrekt, und fühl mi voll ungrecht behandlet."

Feldi:"Ohh sie Arme. Den schriebed sie doch en 6.5er wenns ene nöd passt."

Aufklärer:"Nei er fändi da verhalte eifach denebet."

Halbe Kompanie:"Schnauze, schrieb din 6.5er"

ENDE

Sonntag, 13. Januar 2008

Woche 2 UOS: Meine Herren, das ist ja fürchterlich, HAAA!

Unser neuer Klassenlehrer: Ein Gelächter für die Welt
Nachdem unser Klassenlehrer in der ersten UOS Woche in den Ferien war, lernten wir ihn an diesem Montag kennen. Er, 41 und war bei den Radfahrern. Der ist mit 41 immer noch fitter als die meissten von uns. 
Seine Ausdrucksweise lässt sich leider nur schwer auf eine schriftliche Ebene bringen. Aber trotzdem ist es sehr witzig im zuzuhören, da er doch ein sehr lauter und kräftiges Lachen hat welches er auch gerne einsetzt. Ansonsten ist er extrem kompetent und weiss wie er den Stoff rüberbringen muss. Und Sprüche mit voller Inbrunst aus seinem Mund wie: "Rüüüeeggg sie sind eine Rakete" oder "Also das ist ja füüüürchterlich, HAAA" sind wirklich immer sehr witzig.

Führungsausbildung unteres Milizkader: Toby der Initiative
Diese Woche hatten wir das erste Mal FUM (Führungsausbildung unteres Milizkader) auf dem Tagesplan stand irgendwas von Selbsterkennung. Dabei wurde uns das DISC Model vorgestellt. Beim DISC Modell wird anhand von ca 100 Fragen ermittelt was man selber für ein Typ ist (Dominant, Initiativ, Stetig, Gewissenhaft). 
Ich selbst gehöre zu den Initiativen Typen. Vertrage es also gar nicht, wenn ich keine Zuneigung oder sogar Ablehnung bekomme. Dafür reisse ich gerne Sachen an, kann Leute mitreissen und habe auch Spass bei der Arbeit.
War also doch sehr spannend zu sehen, was einem so ein DISC Modell über sich selbst erzählt. 

Sturmgewehrausbildung: Immer und immer wieder...
Am Montag Morgen verschoben wir zuerst mit den Fahrrädern in den Auwald um unsere Schiessausbildung etwas voran zu treiben, dabei stand vor allem das Leiten einer Schiessübeung auf dem Programm. Immer ein Anwärter musste also das Schiessprogramm durchgeben und es anschliessend leiten.
Was mit der Zeit etwas langweilig wurde, da man ca 4 Mal das gleiche Programm schoss. Aber dafür war die Scheibe dann auch ziemlich kaputt geschossen :-)

Höheres Kader = Tenu Schlampe
Wenn ihr irgendwo schlechte Beispiele für ein Tenu suchen wollt müsst ihr also nicht zu den Sanitätstruppen oder zu den Stäbler gehen. Es reicht wenn ihr ins Schulkommando geht und dort die Herren Oberst Leutnant etc. anschaut. Eine sehr witzige Angelegenheit, wenn uns ein Oberst eine  Theorie über das militärische Verhalten hat und dann selbst mit offener Jacke etc. da steht :-)

Ausbildung auf Stufe Schule: Ja wie jetzt?
Am Mittwoch hatten wir Ausbildung auf Stufe Schule. Dabei stand der Wachdienst auf dem Programm. Unser Kadi begrüsste uns und erzählte uns, dass er die neuen Weisungen aus dem Blick erfahren habe und auf seine Nachfrage beim VBS wurden diese auch bestätigt... (Gute Informationspolitik). 
Also wurden wir neu mit geladenem und durchgeladenem Gewehr ausgebildet (Das ganze natürlich nur mit Trockenübungen). 
Jedoch war das ganze meiner Ansicht nach etwas enttäuschend, denn vieles das wir in der RS gelernt haben war anscheinend falsch und man merkte auch das es ziemlich grosse Unterschiede zwischen den verschiedenen Klassen gab. Trotzdem war es witzig, das Festnehmen von Leuten zu üben und auch die Durchsuchungen zu repetieren. Zum Schluss bin ich mir nun eifach nicht mehr sicher wie ich jemand festnehmen muss, da jeder wohl eine andere Meinung darüber hat. Aber für irgendwas gibts ja das Grundschulreglement, das wird mir sicher verraten wie ich es richtig mache.

Da Capo - Da macht kein Spass
Mittwoch Abend stand der FAK-Ausgang auf dem Plan. Also zogen wir uns um, richteten das Zimmer und stellten uns auf dem HV-Platz auf. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer... Die Offiziersanwärter mussten heute ihre erste Übung absolvieren (Da Capo Uno) dabei wurde die physische Belastbarkeit geprüft. 
Also zurück und sich wieder in den TAZ stürzen. Einen kleinen Rucksack packen und los gehts. Zuerst 15 Kilometer in zwo Stunden rennen (wir machten das in 1:25), danach 90 Minuten Orientierungslauf (bei unser dauerte das ganze 120 Minuten) und dann durften wir wieder zurück rennen (1:40). Vor allem das Zurückrennen war für mich eine grosse Qual, da ich mir das Knie beim OL verrenkt habe. Und so nur humpelnd ans Ziel kam. Jedoch war es der grosse Aufwand wert. Am Schluss reichte es uns doch rechtzeitig ins Ziel. Um 2:00 Morgens lag ich todmüde in meinem Bett. Was für eine Nacht...

Footing light mit Spassfaktor
Da mein Knie wirklich ziemlich schmerzte, musste ich beim Footing (man erinnere sich an die Baumstammtragübung) nur teils mitmachen. Die kurzen Verschiebungen von Posten zu Posten konnte ich und einigen andere Of-Anwärter mit dem Puch machen. Die Posten waren dann ziemlich anstrengend: Hindernisbahn, Robben auf gefrorenem Boden (autsch), Baumstämme auf den Hamburger-Hill tragen, Baumstämme rumrollen und als absolute Krönung: In einer ca 20cm tiefen Pfütze robben (Diese musste zuerst aufgebrochen werden, da sie zugefroren war...) ziemlich witzig.
Am Schluss waren alle froh wieder zurück in der Halle zu sein und auch die ewigen: "Meine Herren, dass ist ja fürchterlich. Sie sind keine Grenadiere" konnte niemand demotivieren. Der Klassengeist wird immer besser.

Oh Canda - Ohhhh Helvetia
Nach diesen sehr anstrengenden Tagen schlenderte ich über den Hallenplatz und sang einwenig vor mich hin, was mir gerade so durch den Kopf ging. Zu meinem Leidwesen, war dies die kanadische Nationalhymne. Dies hörte ein Instruktor. Der rief mich auch prompt zu ihm ("Rüegg daher, Dai Dai"). Dann gings etwa so weiter: "Gopfertelli Rüegg, mir scheisseegal wenn sie jede verdammt Morge vor dSchwiizerfahne anestönd dSchwiizer Nationalhymne singed, en Psalm ufseged oder gege die wunderschöne Berge betet, aber die kanadisch Hymne willi nie meh ghöre. Da chönt sie au grad ihre Pimmel uspacke und so über de Waffeplatz innelaufe. Verstande?" Jawohl verstanden ;-)

Test, Test ahh und noch ein Test
Diese Woche war gespickt mit Tests. FUM Test, Anwärter Test, Test übers Panzer Chassis und ein Test über den Turm. Schlimmer als in der Schule, natürlich alles inkl. Nachsitzen wenn man nicht genügte. Aber zum Glück konnte ich überall mindestens bestehen. Phuuuu... 
Hinausheben will ich da nur der Chassis-Test. Unser Instruktor wusste genau wie er uns verwirren konnte
Er: "Rüegg, wo ist der Betriebsstundenzähler Motor"
Ich: "Da unten im Loch"
Er: "Sicher?"
Ich: "Jawohl, sicher?"
Er: "Ja aber für was ist denn der da auf der linken Seite?"
Ich: "Für das Getriebe!"
Er: "Sind sie da wirklich sicher?"
Ich: "Ähh, ja"
Er: "Ja aber schauen sie mal genau hin, wo gehen die Kabel hin?"
Ich: "Die Kabel... die gehen doch ans Getriebe? Das stimmt doch also"
Er: "Naja wenn sie sich sicher sind, dann soll ich das so aufschreiben?"
Ich: "Ja ich bin mir sicher!"
Er: "Gut, die antwort stimmt nämlich so"

Summa Summarum
Zum Schluss kann man wohl sagen, dass der Hunger beim Essen kommt. Die Unteroffiziersschule ist eine sehr spannende Sache und alle die Zeit dafür haben, kann ich es nur empfehlen. Die Ausbildung ist sehr professionell und auch der Teamgeist und die allgemeine Stimmung erlebe ich sehr positiv. Auch kann man sich mal einen Spass erlauben und die Instruktoren beenden nicht jeder Witz mit einem: "Gopfertelli Rüegg jetzt hebet sie mal ihres Muul oder sust setzts e Rundi um dHalle."
Für mich, als sehr kommunikative Person eine wirkliche wohltat. :-)

Donnerstag, 3. Januar 2008

Sendepause...

Zwei Wochen konnte ich meine Ferien geniessen.

Doch schon bald gehts wieder zurück und ab dem 6. Januar bin ich zurück in Thun. Natürlich mit Brandheissen News :D