On the road
Ein wunderbares Gefühl, jeden Morgen auf den Schützenpanzer, schnell die Leute befehlen und ab gehts zum Bat KP um dort den Kommandanten abzuholen.
Diese Praktik wiederholte sich praktisch jeden Tag. Die Route blieb in den ersten Tagen aber immer die selbe, wir verschoben durch Aarau und Lenzburg zu unserem angestammten Standort. Dort stellten wir eine kleine Sicherung auf und der Stab bereitete sich vor.
Es stand aber nicht ein Einsatz an, sondern nur Präsentationen, dies war ziemlich schade, da so nicht wirklich der Ernstfall geprobt wurde, sondern nur einige "wichtige" Militärattaches unterhalten.
Doch Krieg ist auch Politik ;) Und so akzeptierten wir diesen Fakt und nahmen unsere Sicherungsaufgabe gewissenhaft wahr. Sogar der Sicherungszugführer, fand zeitweise eine Spli Schu mit der er rumpralen konnte ;)
Ein wunderbares Beispiel unserer Bereitschaft zeigte sich Mitte Woche. Da stand plötzlich ein Markeur vor unserem Panzer er wollte zu einem Übungsleiter der bei uns zu Besuch war. Schnell war die Wache, das Reserveelement und der Si Zfhr vor Ort und liesen ihn nicht passieren.
Der Bat Kadi wurde informiert und in seinen Panzer eingesperrt :) (natürlich nur zu seiner eigenen Sicherheit).
Leider war der Markeur wirklich nur da um mit dem Übungsleiter zu sprechen und nicht um uns zu testen.
So verbrachten wir einige sonnige Tage, bei bester Aussicht irgendwo oberhalb eines Weinberges. Ab und zu gabs wieder ein kleines Tourli durch Aarau und Lenzburg wo die Bevölkerung reichlich mit Guezli und Schoggi versorgt wurde. Wer will sich da übers Militär beschweren!
Demonstranten in Aarau
Alarm am Morgen früh, die Brigade Aufklärung meldet uns, dass irgendwo im Raum Aarau sich eine Demo der Volpodinger bildet. Natürlich waren wir hoch erfreut, den Aarau lag auf unserer Route. Sofort wurden unsere Aufklärer ausgelöst, die den Raum Aarau Bahnhof aufklären sollten.
Sie haben sogar einige Markeure gefunden und sie in einer wilden Verfolgungsjagt (inkl. dreimal um einen Kreisel) gestellt. Leider mussten sie wieder laufen gelassen werden, die Übungsleitung wollte es so.
Ich sass unterdessen bereit auf dem Panzer, mit der Karte bewaffnet. Bereit um allfällig Routenänderungen sofort auszuführen. Die Grenis im Kofferraum waren bereit, falls irgendwelche Demonstranten uns in den Weg kamen. Doch leider war alles Ruhig! Die Aufklärer sicherten den Bahnhof und die Volpodinger waren von dennen so beeindruckt, dass keine Demo mehr zu sehen war. Ach wie schade!
Limousinen Service nach Grenadier-Art!
Was gönd sich ein hart arbeitender Bat Kadi nach einem schweren Übungstag? Genau ein netter Grillabend mit einigen "wichtige" Politikern und Militärhoheiten. Das ganze fand in eine Kiesgrube statt, die ca. 500 Meter von unserem Standort entfernt war.
Wir hatten unsere Kommandantenstaffel also aufgestellt und warteten friedlich und fröhlich darauf, bis die wichtigen Leute fertig waren. Irgendjemand, hatte dann die super Idee den Bat Kadi nicht einfach mit einem Puc abzuholen, sondern mit der ganzen verdammten Kommandantenstaffel (6 Panzer!) vorzufahren.
Wie man so schön sagt: Auf go ist go! Und so fuhren wir mit vollem garacho in die Kiesgrube. Machten einen Kreis um das Grillfest. Die Gefechtler stiegen aus, rannten in ihre Stellungen. Und der Bat Kadi wurde stolz wie ein Pfau von seiner vom Sicherungszug gestellten Leibgarde in seinen Panzer begleitet.
Dann gabs Taxi Taxi und wir waren verschwunden. Eine Aktion von 1-2 Minuten aber das imponierte Staunen der Meute über die Schnelligkeit und Beweglichkeit der Panzertruppen war genial ;) Show of Force vom Sicherungszug in Extremlage :)
Der Bundesrat kommt - ab in den Panzer!
Die Woche ging gegen ihr Ende zu und so erwarteten wir den höchsten Gast, Bundesrat Maurer wollte auch noch vorbei schauen. Wie es sich für so einen Bundesrat wohl gehört kam er ziemlich zu spät. Wir hatten als Sicherungszug den Auftrag die Führungsstaffel zu sichern, natürlich durfte da kein Soldat irgendwo rumsitzen, die Türme mussten sich Bewegen und wir alle mussten sehr kampfbereit aussehen.
Ja dann kam das Kommando der Bundesrat komme. So sassen wir kriegsbereit für 30 Minuten im Panzer. Doch er kam nicht. Also nochmals raus und eine kleine Pause im Schatten machen. Dieser Vorgang wiederholte sich noch etwa zweimal, bis dann endlich der Herr Bundesrat kam. Die Führungsstaffel intressierte ihn nicht wirklich. Er verweilte ca. 1 Minute darin. Und ging dann wieder. Aber wir waren bereit für alles.
Brisant war nur, durch die schon relativ späte Uhrzeit, kamen wir ziemlich in die Bredulie mit dem Nachtfahrverbot das von einem Grüenchäppli ausgesprochen wurde. (Der hatte erst während der Übung gemerkt das so richtige Panzer ja auch Lärm machen...)
Tja, aber im Krieg ist ja alles egal und so fuhren wir bei Nacht und Nebel zurück zum Bat KP. Lieferten den Bad Kadi ab und verschwanden wieder irgendwo hinter dem Hügel um am nächsten Morgen wieder bereit zu stehen.
Rep D ftw!
Am nächsten Tag verschoben wir mit der Führungsstaffel wiedermal irgendwo durchs Land. Plötzlich ein Funkspruch, Panzer im Arsch... Sofort wurde einen gesicherter Halt bezogen und ich machte mich an die Arbeit. Das Getriebe war defekt, zuerst versuchte ich das ganze noch mit Notschaltung zu fahren, aber nichts ging mehr.
Währenddesssen stolzierten immer mehr Stäbler um den defekten Karren, und jeder wusste es besser. Also schickte ich sie alle relativ harsch irgendwo Weg, denn wie sagt man so schön. Zu viel Köche verderben den Brei!
Ich bestellte meinen Panzer zurück, der irgendwo vorne in Deckung stand. Und fing nun an. den kaputten Panzer abzuschleppen. Endlich hatte ich einen Grund die Stäbler weg zu schicken, denn so ein Abschleppen war ja gefährlich und ich wollte nicht dass mir noch so einer zwischen die Raupen kam.
Mit ziemlich viel Fingerspitzengefühl, manövrierten wir den Panzer von der Strasse. Das war gar nicht so einfach, da das Lenkgetriebe auch kaputt war und der Panzer eigentlich nur geradeaus "rollen" wollte, wir ihn aber um eine 90 Grad Kurve würgen mussten.
Doch nach ca. 20 Minuten war die Strasse frei und der die Führungsstaffel rollte.
Ich blieb beim defekten Panzer um den Rep D zu aviesieren. Die Führungsstaffel minus ging weiter.
Der Rep D war verdammt schnell vor Ort! Die kamen mit einem Pneukran und einem zweiten Lastwagen. Der Platz war nicht gerade riesig, aber sie riessen den ganzen Motorblock raus und wechselten ihn durch einen neuen aus! Leider konnte ich da nicht mehr zusehen, da ich bereits zur Führungsstaffel gestossen war. Aber beeindruckt war ich allemal. Der Panzer war nach ca. 2 Stunden wieder flott! Abwechslung und Action machen doch den Spass aus. :)
Finally, war is upon us!!!
Es war soweit! Die Präsentationen für Attaches, Bundesräte, etc. hatte ein Ende und endlich zogen wir in den Einsatz! Ein haufen Volpodinger hatten sich im nahen Dorf verschanzt, natürlich waren die Füssel der Inf Brigade nicht fähige, diese zu besiegen. Also musste das stärkste Element her. Unser Pz Gren Bat 28. Wir bezogen mit unserer Führungsstaffel Stellung in einer Kiesgrube (Taktik ziemlich so das schlimmste, aber was solls, war nicht mein Entscheid...). Die Führungsstaffel wurde voll ausgebaut, die Sicherung bezogen, Beobachtungsposten in die Tiefe aufgestellt und der Stab nahm seine Arbeit auf.
Angespannt waren wir, bereits nach kurzer Zeit kamen erste Demonstranten, die wir souverän abwerten (Natürlich friedlich!). Schon bald rollte die Panzerkompanie an uns vorbei und bezog ein Feuerpodest.
Eine Panzergrenadierkompanie drang jetzt ins Dorf ein und machte den Gegner zunichte! Kurz nach dem Erfolg, kam der S6 zu mir und verlangte für eine extrem schnelle Verschiebung der Kommandantenstaffel minus. 1 Schüpa + 1 Kommandoschüpa. Wir verschoben ins Dorf, wo die Siegreiche Truppe auf uns wartete. Der Bat Kommandant wurde zur Truppe begleitet wo er seine After Action Review machte.
Farben kommunzieren anderst: Grün vs. Gelb
Der wirkliche Kampf, fand aber in der Führungsstaffel einige Stunden vorher statt. Da kam ein Divisionär mit Grüne Perret, der wollte doch dem Bat Kadi in allem ernst Hundeführer aufschwatzen. Den für ihn als Grüner war dies wohl essenziel. Als der Bat Kadi verneinte, wurde er beiseite genommen und auf gut Deutsch "Zusammengeschissen", da er fand, dass Hundeführer nicht wirklich gebraucht werden...
Da sah man wieder mal, wie die Infantrie nicht wirklich den gleichen Krieg führt wie wir von den Panzertruppen... Hundeführer, das ist doch Kinderkacke, Panzergrenadiere sind 10x so bissig ;)